Köln – Pünktlich zum Start in die Sommerferien haben sich alle 27 EU-Länder auf eine gemeinsame Technik für den digitalen Impfpass geeinigt. Heißt: Bei einer Reise in eines der Länder können Nutzerinnen und Nutzer des Angebots mit einem QR-Code unkompliziert Nachweise über Impfungen, aktuelle Tests oder eine Genesung vorzeigen. Das EU-Covid-Zertifikat macht das Reisen also einfacher – in Italien, der Schweiz oder Österreich können damit etwa öffentliche Veranstaltungen besucht werden, wer es bei der Einreise nach Polen oder Bulgarien vorzeigt, spart sich zehn Tage Quarantäne. Wo aber bekommt man den digitalen Impfpass jetzt? Und was bedeutet das für Ungeimpfte?
Wo bekommt man den digitalen Impfpass?
Mehr als 32 Millionen Menschen in Deutschland haben das EU-Covid-Zertifikat bereits. Bekommen haben sie es in Apotheken, Impfzentren und teils auch in Arztpraxen. Nach einer Impfung im Impfzentrum ist das Verfahren in der Regel einfach: Direkt im Anschluss wird auch der entsprechende QR-Code ausgestellt. Geimpften in NRW, bei denen die Impfung schon länger zurückliegt, wird das Zertifikat mit der Post zugeschickt. Alternative: Mit Personalausweis und gelben Impfpass in die Apotheke gehen. Ob Ihre Apotheke das digitale Covid-Zertifikat ausstellt, können Sie hier nachsehen.
Wo kann man sich das Zertifikat herunterladen?
Für die Nutzung des Zertifikats gibt es zwei Möglichkeiten: Der QR-Code des Impfnachweises kann sowohl in die Corona-Warn-App der Bundesregierung, als auch in die neuere CovPass-App des Robert-Koch-Instituts eingelesen werden. In den kommenden Wochen sollen auch Zertifikate für Tests und Genesungen in dieser Form folgen. Bisher ist das nur mit dem Testergebnis, nicht aber mit einem Zertikat inklusive QR-Code möglich.
Gilt auch das gelbe Impfheft noch?
Ja! Der Deutsche Reiseverband (DRV) empfiehlt sogar, dieses auch weiterhin mitzunehmen. Vorteil der digitalen Version jedoch: Sie kann nicht verloren gehen. Auch, wer möglicherweise das Handy getauscht oder sein Konto in der App gelöscht hat, kann den Impfstatus von Apotheken, Arztpraxen oder Impfzentren wieder digital herstellen lassen. Thorben Kumwiede, Geschäftsführer der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD), rät zudem: „Lassen Sie sich bei der Zertifikatserstellung in jedem Fall eine Papierversion des QR-Codes mitgeben. Denn der lässt sich auf einem neuen Gerät einfach wieder hinterlegen.“
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Wohin kann ich reisen?
Neben den 27 EU-Staaten gilt der digitale Impfnachweis übrigens auch in der Schweiz, in Norwegen, Island und Liechtenstein. Vor Antritt der Reise empfiehlt sich aber dennoch immer ein Blick in die derzeitigen Auflagen der unterschiedlichen Länder. So akzeptiert Schweden das digitale Zertifikat aktuell nur in der CovPass-App, nicht aber in der Corona-Warn-App.
Und: Noch bis zum 12. August räumt sich die EU eine sogenannte Übergangszeit ein, in der das Scannen des Codes in manch einem ausländischen Hotel oder manch einer Veranstaltung wider Erwarten vielleicht noch nicht funktioniert. Das analoge Impfpass-Heft wird in den kommenden Wochen also möglicherweise noch das ein oder andere Mal nützlich. (mit dpa)