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Mit ÜbersichtWelche Antigen-Schnelltests funktionieren gut und welche nicht?

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Flüssigkeit wird auf einen Corona-Schnelltest geträufelt. 

Köln – Um die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen, sind regelmäßige Tests ein wichtiges Mittel – und für die Weihnachts-Feiertage ist die Nachfrage nach den Schnelltests besonders groß. Je mehr positive Fälle durch Testungen erkannt werden, desto besser können Infektionsketten unterbrochen werden. Die Antigen-Schnelltests, die zum Beispiel auch bei 2G-Plus-Veranstaltungen verlangt werden, sind auf dem Markt von vielen verschiedenen Anbietern zu bekommen. Funktionieren die alle gleich gut? Die Antwort lautet: nein.

Das hat ein deutsches Forschungsteam, dem auch der Virologe Christian Drosten angehört, herausgefunden. Bei der Untersuchung der Tests fiel jeder fünfte durch – obwohl die getestete Viruslast bei den Betroffenen sehr hoch war. Für die als Preprint veröffentlichte Studie haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von der Berliner Charité, dem Paul-Ehrlich-Institut und dem Robert Koch-Institut 122 der aktuell in Deutschland verfügbaren Schnelltests genauer angeschaut. Das Ergebnis: 26 dieser Tests genügen nicht einmal den Minimalanforderungen. Diese besagen, dass der Test in mindestens 75 Prozent der Fälle anschlagen muss, wenn eine Probe eine bestimmte Virusmenge vorweist. Die Virusmenge wird angegeben durch den Ct-Wert. Er zeigt an, wie oft eine Probe im Labor vermehrt werden muss, bis das Erbgut von Sars-CoV-2 nachweisbar ist. Eine hohe Viruslast wurde definiert durch einen Ct-Wert, der unter 25 liegt.

58 Tests erreichen 100-Prozent-Quote bei hoher Viruslast

Die Kehrseite der 26 durchgefallenen Tests zeigt aber auch: Knapp 80 Prozent der geprüften Schnelltests schlugen in mindestens drei von vier Fällen bei sehr hoher Viruslast an und bestanden damit den Check. Bei 58 Tests lag die Quote der erwischten Fälle mit sehr hoher Viruslast sogar bei 100 Prozent. Und so fiel das Fazit der Forschungsgruppe auch positiv aus: „Die Mehrheit der bewerteten Antigen-Schnelltests scheinen für die schnelle Identifizierung von akuten Infektionen mit hoher Viruslast geeignet.“ Die Zulassung solcher Tests solle nur minimale Anforderungen an die Sensitivität haben.

Alles zum Thema Christian Drosten

Welche Schnelltest gut funktionieren und welche nicht, sehen Sie hier in der Übersicht:

Fällt die Viruslast aber geringer aus, beispielsweise zu Beginn und Ende einer Erkrankung oder wenn die getestete Person kurz vor der Probenentnahme etwas getrunken hat, sinkt die Zuverlässigkeit der Schnelltests – auch die der besten. Das zeigen die Ergebnisse der Studie, das Bundesgesundheitsministerium weist ebenso darauf hin: „Bei infizierten Personen, die bereits Symptome aufweisen, zeigen die erhältlichen Selbsttests dies zuverlässig an.“ Jedoch könnten Infizierte auch ansteckend sein, bevor ein Schnelltest anschlägt. „Eine infizierte Person kann also ein negatives Ergebnis haben, obwohl sie ansteckend ist.“

Schnelltests funktionieren auch bei Omikron-Variante

Die Erkenntnisse über die Funktionsweise eines Corona-Schnelltests gelten erfreulicherweise auch für die neue Omikron-Variante des Coronavirus. Das schreibt die Virologin Sandra Ciesek auf Twitter.

Das Prinzip der Schnelltests ist einfach. Mithilfe eines Stäbchens werden Sekrete der Atemwege, also aus Mund und Nase, mit einer Flüssigkeit vermischt, die auf bestimmte Proteine der Coronaviren, die sogenannten Antigene, reagiert. Ist dies der Fall, zeigt der Schnelltest an, dass die getestete Person positiv ist. Sind diese Antigene nicht in den Sekreten enthalten, reagiert die Flüssigkeit nicht. Der Schnelltest ist negativ. Ob die Tests das richtige Ergebnis anzeigen, hängt allerdings von verschiedenen Faktoren wie der Viruslast oder der Qualität des Schnelltests ab.

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Schnelltests können also keine Sicherheit geben, dass keine Infektion vorliegt. Auf ein negatives Ergebnis eines solchen Tests sollte man sich dementsprechend nicht verlassen. Trotzdem können sie unentdeckte Infektionen offenlegen. Zuverlässiger sind PCR-Tests, die nach Erbmaterial des Virus suchen und dieses auch bei geringen Virusmengen erkennen. Diese Tests sind allerdings um einiges teurer als ein Schnelltest und benötigen mehr Zeit bei der Auswertung.