ReisenSechs Ziele in Deutschland, die jeder gesehen haben muss
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Wenn es um Urlaub geht, wollen viele Menschen vor allem eines: Sonne, Strand und Palmen. Doch Urlaub in Deutschland liegt im Trend. Die Vorteile liegen auf der Hand: Familien können in wenigen Stunden bequem mit der Bahn oder mit dem Auto anreisen und vor der eigenen Haustür viel erleben: Vom Urlaub auf dem Bauernhof im Allgäu, über Wander- und Radtouren in den Mittelgebirgen bis zum Sonnenbaden im Strandkorb in Ostfriesland. Landschaftlich hat Deutschland viel zu bieten.
Das Buch „100 Highlights Europa – Alle Ziele, die Sie gesehen haben sollten“ hat die wichtigsten und beeindruckendsten Orte von Island bis Malta zusammengestellt. Bei einer Beschränkung auf 100 Reiseziele ist klar, dass pro Land nur die absoluten Glanzpunkte vorgestellt werden können. Aus Deutschland wurden für den Bildband sechs ausgewählt. Welche das sind, verraten wir Ihnen hier.
1. Das Wattenmeer
Von der holländischen Küste entlang der deutschen Nordseeküste bis zum südwestlichen Dänemark: Über 10.000 Quadratmeter erstreckt sich das einzigartige Biosphärenreservat Wattenmeer. Die Landschaft, die zum Unesco-Weltnaturerbe zählt, ist viermal so groß wie der Staat Luxemburg und ständig in Bewegung.
Ebbe und Flut bestimmen das Leben dieses Ökosystems – von den Schafen, die auf den Deichen grasen über die Schnecken und Muscheln, die sich durch den Schlick graben bis hin zu den Fischen im Wasser.
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Bei Wattexkursionen zu Fuß oder mit dem Schiff können Urlauber Seehunde, Robben oder Schweinswale beobachten. Beliebt sind auch Ausflüge mit Pferdekutschen. In den Wattenmeer-Besucherzentren in Cuxhaven und Wilhelmshaven können Besucher mehr über das Leben im Watt lernen und zum Beispiel Muscheln unter dem Mikroskop beäugen.
2015 war für Berlin ein Rekordjahr: Mehr als 30 Millionen Übernachtungen von in- und ausländischen Besuchern – noch nie zählte die deutsche Hauptstadt mehr Touristen. Damit sieht sich Berlin in einer Liga mit London und Paris. Seit der Wende hat sich die ehemals geteilte Stadt zum hippen Zentrum Europas entwickelt. Ein reiches kulturelles Erbe, spannende Architektur und eine avantgardistische Kulturszene: In Berlin gibt es für Besucher viel zu erleben.
Darauf spielt nun auch eine neue Werbekampagne an. In anderen deutschen und europäischen Städten sollen künftig Plakate mit dem Claim „365/24“ zum Ausdruck bringen, dass die Stadt im gesamten Jahr rund um die Uhr Aktivitäten vom Flohmarkt- über den Museums- bis zum Clubbesuch bietet.
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Zu den klassischen Touristenmagneten zählen neben dem Brandenburger Tor das Reichstagsgebäude mit dem Bundestag, die Museumsinsel und der Checkpoint Charlie.
Der Dom ist DAS Wahrzeichen der rheinischen Millionenstadt Köln. Regelmäßig landet die Kathedrale auf Ranglisten der beliebtesten deutschen Sehenswürdigkeiten auf Platz eins. Sechs Millionen Menschen betreten das Gotteshaus jedes Jahr und lassen ihren Blick in die beeindruckende Tiefe des Raums und in die Höhe hinauf zu den filigranen Kreuzgewölben des 157 Meter hohen Bauwerks schweifen.
Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde der gotische Dom nach Jahrhunderten als Baustelle vollendet. Im Vergleich zur fast komplett zerstörten Altstadt überstand der Dom den Zweiten Weltkrieg vergleichsweise glimpflich. Bis heute ist an der Fassade an irgendeiner Stelle meistens ein Gerüst zu sehen. Die Kölner haben sich daran gewöhnt: Sollte der Dom einmal fertiggestellt werden, sei das Ende der Welt nah, sagt der Volksmund.
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Der Kölner Dom öffnet im Winter täglich von 6 Uhr bis 19.30 Uhr (November-April) und im Sommer von 6 Uhr bis 21 Uhr (Mai-Oktober). An Sonn- und Feiertagen ist das Gotteshaus von 13 bis 16.30 Uhr geöffnet. Täglich finden mehrere katholische Gottesdienste statt. Besucher können den Südturm des Kölner Doms besteigen und die Domschatzkammer besichtigen.
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4. Der Harz
An der Grenze von Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen liegt das nördlichste der deutschen Mittelgebirge, der sagenumwobene Harz. Ein 250 Quadratkilometer großer Nationalpark schützt die in den Wäldern beheimateten seltenen Tiere, wie Uhu, Mufflon, Auerhahn und Luchs vor den Eingriffen des Menschen. Höchster Gipfel ist der Brocken mit 1141 Metern.
Schon Johann Wolfgang von Goethe und Heinrich Heine wanderten auf den Gipfel und verarbeiteten die Eindrücke von Landschaft und Begegnungen ihrer Harzreisen in literarischen Werken. Besucher, die den Brocken nicht zu Fuß erklimmen möchten, können sich von einer Lokomotive auf den Berg befördern lassen.
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Auf den Brocken führen aus verschiedenen Richtungen Wanderwege, etwa der Goethe- oder Heinrich-Heine-Weg. Sehenswert sind neben der Landschaft mittelalterliche Burgen, Schlösser und Fachwerkstädtchen, wie Quedlinburg und Clausthal-Zellerfeld. Das Bergwerk Rammelsberg zeigt Besuchern die Geschichte des Harzer Bergbaus.
In Schleifen durch ein enges Tal: So windet sich der Rhein zwischen Bingen und Koblenz auf 67 Kilometern Richtung Nordsee. Entlang der steilen Hänge bauen die Menschen seit Römerzeiten Wein an. Wer die Strecke mit dem Schiff erkundet, kann die unverwechselbare Landschaft auf entspannte Weise erleben. Hinter jeder Flussbiegung tauchen neben verschlafenen Winzerorten Burgruinen und verlassene Festungen auf. Im Mittelalter als Zollburgen errichtet, bezeugen sie noch heute die Bedeutung des Rheins als Handelsweg.
Sagenumwoben ist der berühmte 132 Meter hohe Loreley-Felsen. Die Strömung ist an dieser Stelle so stark, dass immer wieder Schiffe verunglücken. Dem Volksmund nach verwirrte die schöne auf dem Felsen sitzende Loreley die Schiffer mit ihrem sirenenhaften Gesang so sehr, dass sie vom Kurs abkamen. Seit 2002 zählt der Mittelrhein zum Unesco-Welterbe.
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Eine Alternative zur Erkundung per Flusskreuzfahrt bieten die Wanderwege beiderseits des Flusses. Spektakuläre Aussichtspunkte, etwa vom rechtsrheinischen Rheinsteig oder vom linksrheinischen Burgenwanderweg aus, laden unterwegs zum Innehalten ein.
Beinahe drei Mal so hoch wie der Brocken ist mit 2962 Metern die Zugspitze, der höchste Berggipfel Deutschlands. Sie ist Teil des Wettersteingebirges an der Grenze von Bayern und Tirol. Ihr Name verweist auf die vielen Lawinenzüge an ihren Steilhängen. Bei guter Sicht bietet sich den Besuchern ein 360-Grad-Panoramablick über rund 400 Alpengipfel in vier Ländern.
Pro Jahr kommen gut 400.000 Gäste. Die höchsten Arbeitsplätze Deutschlands haben auf der Zugspitze der Hausmeister, Meteorologen und Forscher des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik inne.
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Mehrere Bergbahnen führen auf die Zugspitze. Besonders beeindruckend zeigt sich der Gipfel bei Sonnenuntergang und in Vollmondnächten. Die einfachste Wanderroute ist der Weg durch die Partnachklamm über zirka 14 Stunden und 2200 Höhenmeter.