Das Geldabheben an der Supermarktkasse ist praktisch. Für den Einzelhandel könnten sich jedoch Probleme ergeben.
Abheben an der KasseIn Supermärkten könnte Bargeld knapp werden – Einschränkungen möglich
Immer mehr Deutsche bevorzugen die Kartenzahlung, wenn sie im Einzelhandel einkaufen. Insbesondere die Corona-Pandemie hat diesem Trend weiter Aufschwung verliehen, da Kunden und Angestellte möglichst wenig Kontakt haben wollten. Auch nach der Pandemie möchten immer mehr Menschen in Deutschland bargeldlos bezahlen – auch wenn man hierzulande im Vergleich zu anderen Ländern immer noch hinterherhinkt.
Denn trotz steigender Nutzungszahlen befindet sich Deutschland bei der Kartenzahlung nur im hinteren Mittelfeld – im Vergleich von 17 Ländern auf Rang 12, wie die „Tagesschau“ im Oktober 2023 unter Berufung auf die Boston Consulting Group (BCG) meldete. In skandinavischen Ländern und Luxemburg wird weit lieber auf Bargeld verzichtet.
Trotz weniger Geldautomaten: Deutsche zahlen gerne mit Bargeld
Die Deutschen lieben ihr Bargeld aber offenbar noch immer – und entdecken zunehmend aber auch eine einfache Möglichkeit, daran zu kommen, denn die Zahl der Geldautomaten wird immer weiter heruntergefahren. Beim Zahlen im Supermarkt mit Karte ist es möglich, sich Bargeld auszahlen zu lassen. Cashback nennt sich dieses Verfahren. Es wird unter anderem von den Lebensmitteleinzelhändlern Rewe und Edeka und von Drogerien wie dm und Rossmann angeboten, aber auch in Baumärkten.
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Allerdings bringt die Beliebtheit von Cashback auch ihre Probleme mit sich: Wenn immer mehr Menschen Geld abheben, aber immer weniger mit Bargeld zahlen, könnte es für den Handel schwierig werden. Dann fehlt in den Kassen der Supermärkte einfach das Bargeld. Wenn dieses von Versorgern „zugekauft“ werden müsste, lohnt sich das ganze irgendwann nicht mehr für den Handel.
Cashback: Supermärkten, Drogerien und Baumärkten könnte das Bargeld ausgehen
Denn für Cashback fallen ohnehin Gebühren an, dies sind im Schnitt 0,14 Prozent, wie das EHI Retail Institute meldet. Insgesamt mussten 2023 demnach 17,23 Mio. Euro vom Handel für Cashback an die Banken gezahlt werden. Wenn es zu wenig Bares in der Kasse gibt, lohnt sich der Zukauf also nicht, und Kunden können sich nichts mehr auszahlen lassen.
Die Bargeldmenge im deutschen Einzelhandel sank im vergangenen Jahr um zwei Prozent auf 172 Milliarden Euro. Der Anteil des physischen Geldes lag damit bei 35,5 Prozent, wie das EHI ermittelte. „Wenn die Bargeldquote weiter rückläufig sein sollte, wird es in einigen Fällen schwierig werden“, die Bargeldauszahlung an der Kasse „vollumfänglich aufrechtzuerhalten“, warnte Studienautor Horst Rüter.
Es könnte beispielsweise eine geringere Obergrenze für die ausgezahlten Summen geben.
Zumindest der Kölner Einzelhandelsriese Rewe sieht allerdings kein Problem, wie der „Spiegel“ berichtet. Eine Änderung bei Cashback sei nicht geplant.