Berlin – Schon längere Zeit hat die Corona-Pandemie Reisenden keinen groben Strich mehr durch die Rechnung gemacht: In vielen Ländern sind die Einreisebestimmungen weggefallen, Hochrisikogebiete sind Vergangenheit. Pünktlich zur beginnenden Reisesaison lockern jetzt auch die zuständigen EU-Behörden ihre Empfehlungen bezüglich der Corona-Regeln für Flugreisen.
EU-Behörden empfehlen Ende der Maskenpflicht im Flugzeug
Wie die Europäische Luftsicherheitsagentur EASA und die EU-Gesundheitsbehörde ECDC am Mittwoch (11. Mai) mitgeteilt haben, soll es ab kommenden Montag keine Maskenpflicht mehr an Flughäfen und in Flugzeugen geben, auch wenn die Behörden betonten, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes immer noch zu den besten Corona-Schutzmaßnahmen zähle. Und es weiterhin folgende Ausnahmen gebe:
Maske auf in deutschen Bahnen, Bussen, Fliegern
Wenn es am Abflugort oder am Ziel eine staatliche Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr weiterhin gibt, sollte dies auch an Bord der Maschinen gelten. In Deutschland bleibt es also vorerst bei der Maskenpflicht im Flieger. Sie ist im Infektionsschutzgesetz vorerst bis 23. September festgelegt und gilt daher weiterhin auf allen innerdeutschen Strecken sowie Flügen, die in Deutschland starten oder landen. Sprich: Beim Ein- und Ausstieg und während des gesamten Fluges sind FFP2- oder medizinische Masken zu tragen. Abnehmen kann man sie nur beim Essen und Trinken. Ausgenommen von der Pflicht sind Kinder unter sechs Jahren.
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In weiteren 14 EU-Staaten bleibt Maskenpflicht bestehen
Ryanair hat eine Liste von 15 EU-Staaten veröffentlicht, in denen über nationale Gesetze das Tragen von Gesichtsmasken zur Corona-Prävention weiter gilt. Neben Deutschland sind auch wichtige Tourismus-Ziele wie Spanien, Griechenland, Portugal und Italien darunter. Ryanair begrüßte die Lockerung der Empfehlungen. Ab Montag sei damit das Tragen der Maske optional bei Flügen zwischen Ländern, die nicht auf der Liste stehen. Man rechne damit, dass die Staaten ihre Vorschriften in den kommenden Tagen im Einklang mit den Richtlinien ändern werden, erklärte Airline-Chef Eddie Wilson.
Bundesverkehrsminister: Masken-Aus in öffentlichen Transportmitteln
Vor dem Hintergrund der aktuellen Empfehlung der EU-Behörden hat sich auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing für ein Ende der Corona-Maskenpflicht in öffentlichen Transportmitteln ausgesprochen. Es bestehe in Deutschland dringender Anpassungsbedarf, sagte der FDP-Politiker. „Wir sollten hier europaweit einheitlich vorgehen und die Maskenpflicht aufheben, insbesondere im Flugverkehr. Denselben Anpassungsbedarf sehe ich auch für die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen“, sagte Wissing.
Lufthansa: Auf Freiwilligkeit setzen
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft forderte die Bundesregierung auf, sie sollte die Empfehlung der EU-Behörden zum Anlass nehmen und die Maskenpflicht an Bord von Flugzeugen aufheben. Eine Lufthansa-Sprecherin sagte: „Es ist an der Zeit, auf Freiwilligkeit zu setzen, so wie es in anderen Bereichen des täglichen Lebens, etwa im Supermarkt oder Restaurant, inzwischen auch die Regel ist.“ In den Flugzeugen reinigten hocheffiziente Filter zudem ständig die Kabinenluft.
Auch der Internationale Verband der Fluggesellschaften (IATA) erklärte, Maskenpflichten an Bord von Flugzeugen sollten enden, wenn Masken in anderen Bereichen des täglichen Lebens nicht mehr verpflichtend sind - etwa Theater, Büros oder öffentliche Verkehrsmittel. (dpa)