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Sirenengeheul am DonnerstagWie Sie Ihre Haustiere vor dem Lärm schützen

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Der bundesweite Sirenenwarntag kann Haustiere stressen.

Berlin – Wenn am Donnerstag, 10. September, bundesweit erstmals alle Sirenen gleichzeitig aufheulen, wird es auch für Tierohren laut. Etwa 15.000 Sirenen sollen am deutschlandweiten Warntag testweise aufheulen. Tiere können aauf diesen Lärmpegel nervös und verängstigt reagieren, denn ihr Gehör ist wesentlich sensibler als das menschliche. Daniela Schrudde von der Welttierschutzgesellschaft gibt Tipps, wie Halter bestmöglich für ihr Tier sorgen können, damit Hund, Katze, Vogel oder Pferd die Nerven behält.Wer weiß, dass er ein ohnehin ängstliches und geräuschempfindliches Tier zu Hause hat, das in solchen Situationen nervös herumläuft, stark zittert oder Fluchtimpulse zeigt, sollte für den Zeitraum zwischen 11 und 11.20 Uhr folgende Vorkehrungen treffen.

Allgemeine Tipps: Den Tieren Beistand leisten!

Die Tierschützerin Daniela Schrudde rät allen Haustierbesitzern selbst gelassen zu bleiben und die Situation für das Tier so positiv wie möglich zu gestalten. Oberste Devise dabei: Lassen Sie ihr Tier nicht alleine, sobald die Sirenen aufheulen. Auch wichtig sei, den Tieren währenddessen eine Ruhezone oder Rückzugsmöglichkeiten in möglichst abgedunkelten, ruhig gelegenen Zimmern bereitzustellen, die ihnen bekannt sind und in denen sie sich wohl fühlen. Das schafft Entspannung. Musik und Fernseher können für eine gewohnte und beruhigende Geräuschkulisse sorgen.

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Tiere haben ein viel sensibleres Gehör als der Mensch und brauchen bei Lärm einen geschützten Rückzugsort.

Hundehalter: Gassi gehen ist in dieser Zeit tabu

Die Spazierrunde mit dem Hund sollte dringend auf die Zeit vor oder nach der Sirenenübung verschoben werden. Falls unvermeidbar, gilt es das Umfeld der Sirenen beim Spazierengehen großflächig zu umlaufen.

Katzen- und Pferdehalter: Stubenarrest fürs Tier

Katzen, die am Vormittag gerne auf Erkundungstour gehen, bleiben in diesem Zeitraum besser im Haus. Ebenso sind Pferde für den Zeitraum des Sirenengeheuls im Stall besser aufgehoben als auf der Weide.

Kleintier- und Vogelhalter: Bitte abdunkeln

Kleintier- und Vogelbesitzer können ihren Schützlingen die besondere Situation erleichtern, indem sie den Käfig oder das Gehege abdecken und es möglichst in ein ruhiges Zimmer und weit weg vom Fenster stellen.

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Ein letzter Tipp: Vorsorgen für den nächsten Sirenenalarm

Der bundesweite Warntag findet künftig jedes Jahr am zweiten Donnerstag im September statt. Bei der Premiere in diesem Jahr können vor allem frisch gebackene Halter die Reaktion ihres Tieres beobachten und Erfahrungen sammeln, wie es sich in dieser neuen Situation verhält.

Warum gibt es einen bundesweiten Warntag?

Den bundesweiten Warntag wird ab nun jährlich an jedem zweiten Donnerstag im September geben. Warum? Um in ganz Deutschland sämtliche Warnmittel wie Sirenen und Lautsprecherwagen zu testen und zu erproben. Dafür wird zeitgleich um 11 Uhr in allen 16 Bundesländern, in den Landkreisen und in den Kommunen ein Probealarm ausgelöst. Zudem wird mit der Warn-App NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes) eine Probewarnmeldung versendet. Ziel ist es, dass Sie sich mit der Warnung in Notlagen auskennen und wissen, was nach einer Warnung zu tun ist.

Welche Warnung bedeutet was?

Ein einminütiger Heulton (auf- und abschwellend) signalisiert der Bevölkerung: Hörfunksender einschalten und auf Durchsagen achten. Ein durchgehender einminütiger Heulton signalisiert: Es besteht keine Gefahr mehr

Warum und wovor werde ich gewarnt?

Über Naturgefahren (wie Hochwasser oder Erdbeben), Unwetter (wie schwere Stürme, Gewitter oder Hitzewellen), Schadstoffaustritte, Ausfall der Versorgung (z. B. Energie, Wasser, Telekommunikation), Krankheitserreger, Großbrände, Waffengewalt und Angriffe, weitere akute Gefahren (wie Bombenentschärfungen)

Wer warnt mich?

Der Bund im Verteidigungsfall, die Länder bei einer Katastrophe, Städte, Kreise und Gemeinden über Katastrophenschutzeinrichtungen wiez. B. Feuerwehr, der Deutsche Wetterdienst, Hochwasserportale

Wie wird gewarnt?

Eine Warnung kann Sie auf unterschiedlichen Verbreitungswegen und Kanälen erreichen: Radio und Fernsehen, Internetseiten, Warn-Apps, z. B. NINA, soziale Medien, Sirenen, Lautsprecherwagen, digitale Werbetafeln, Behörden, Familien- und Freundeskreis, Nachbarschaft

Was kann ich tun?

Mit jeder Warnung erhält die Bevölkerung in der Regel Empfehlungen, was sie zu ihrem Schutz tun kann oder wo sie weitere Informationen erhält. Darüber hinaus enthält die Website www.bundesweiter-warntag.de und www.warnung.nrw wichtige Informationen http://warnungen.nrw.de (dpa/kro)