Bad Münstereifel/Gemünd – Umgestürzte Grabsteine, entwurzelte Bäume, im Schlamm versunkene Figuren: Auch vor den Friedhöfen hat das Hochwasser nicht Halt gemacht. Um die letzten Ruhestätten ihrer Bürger zu reinigen, gehen die Städte Bad Münstereifel und Schleiden unterschiedliche Wege.
Bad Münstereifel setzt auf Fachleute. „Mitarbeiter des Bauhofs der Stadt Geestland helfen uns bei den Arbeiten“, erläutert Stadtsprecherin Marita Hochgürtel: „Die Bürger trauern auf Friedhöfen um ihre verstorbenen Verwandten. Mit dem Thema Friedhof müssen wir sensibel umgehen.“ Aus diesem Grund habe sich die Stadt entschlossen, keine freiwilligen Helfer um Unterstützung zu bitten.
Beide Friedhöfe in Bad Münstereifel betroffen
In Bad Münstereifel sind beide Friedhöfe vom Hochwasser betroffen. Auch der in Iversheim wurde beschädigt. Die auswärtigen Fachleute aus dem niedersächsischen Landkreis Cuxhaven sind drei Wochen im Einsatz. Die Friedhofe sollen aber „sobald wie möglich“wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein, sagt Hochgürtel: „Es ist auch nicht in jedem Fall der ganze Friedhof betroffen. In Arloff und Iversheim haben schon Beerdigungen von Hochwasseropfern stattgefunden.“
In Gemünd darf der Friedhof derzeit gar nicht genutzt werden. Die Stadt warnt: Das Betreten geschieht auf eigene Gefahr. Obwohl in der vergangenen Woche Bundeswehrsoldaten über mehrere Tage die schlimmsten Hochwasserfolgen beseitigt haben, sind die Schäden an der letzten Ruhestätte vieler Gemünder nicht zu übersehen. Die Stadt möchte den Friedhof nun in „einen würdigen Ort zurückverwandeln, wo Angehörige um ihre Liebsten trauern können“.
Stadtverwaltung kann nicht sofort handeln
Passieren soll das schnellstmöglich. Obwohl die Stadtverwaltung bemüht ist, die Schäden auf dem Friedhof zu beseitigen, kann sie nicht sofort handeln. Andere Problemfelder binden viel Personal. Die Schleidener gehen deshalb einen anderen Weg als die Münstereifeler: Sie bitten ihre Bürger und freiwillige Helfer um Unterstützung. Am Sonntag, 1. August, ab 9 Uhr, findet eine Aufräumaktion auf dem Friedhof in Gemünd statt.
Benötigt werden für die Aktion Werkzeuge wie Besen, Schaufeln, Motorsägen oder Schubkarren. Helfer, die die Aktion unterstützen wollen, sollten sich bei der Friedhofsverwaltung, Tel. 02445/89-204, melden. Auch für grundsätzliche Anfragen von Bürgern bei Problemen auf dem Friedhof ist sie ansprechbar.