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FlutkatastropheBlankenheimer längst nicht so schlimm erwischt wie Nachbarn

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Zu Schäden an alten Fachwerkhäusern, hier in Ahrdorf, kam es nicht nur durch die über die Ufer tretende Ahr, sondern auch durch zulaufende Wassermassen von Wiesenbächen.

Blankenheim – Auf neuneinhalb bis zehn Millionen Euro schätzt die Gemeinde Blankenheim die durch das Hochwasser entstandenen Schäden an Wegen, Brücken oder den gemeindlichen Kläranlagen. „Wir sind noch mit einem blauen Auge davongekommen!“ Erwin Nelles, Allgemeiner Vertreter von Bürgermeisterin Jennifer Meuren, wirkt zurückhaltend, ebenso wie Alfred Huth, Fachbereichsleiter Kommunale Betriebe. Was ist das schon im Vergleich zur Nachbarschaft im Kreis und ahrabwärts in Rheinland-Pfalz?

Dennoch: Alleine an sieben von neun Kläranlagen im Gemeindegebiet sind Schäden durch das Hochwasser entstanden, für die beiden Teichkläranlagen Ahrhütte und Ahrdorf qualifiziert sie Alfred Huth als „besonders schwer“. In Ahrdorf etwa wurden die Maschinen- und die Elektrotechnik beschädigt. Die Anlagen Ahrdorf und Ahrhütte mussten nach dem Hochwasser für gut eineinhalb Tage vom Netz genommen und ein Notbetrieb eingerichtet werden. Auf rund 1,8 Millionen Euro schätzt Huth alleine die Kosten durch Schäden im Bereich der Abwasseranlagen. Auch müssen alle – je nach Topographie allerdings in unterschiedlichem Umfang – mit Müll und Sand vollgeschlemmten Kanäle freigespült werden.

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Auf um die zehn Millionen Euro beziffern Erwin Nelles (l.) und Alfred Huth die Schäden an den kommunalen Einrichtungen.

Da ist es fast schon ein Glück im allgemeinen großen Unglück, dass das Trinkwassernetz in der Gemeinde bis auf einen Rohrbruch in Rohr und eine freigespülte Leitung in Ahrhütte intakt geblieben ist. „Wir hatten zu keiner Zeit ein Trinkwasserabkochgebot des Kreises“, ist Alfred Huth im Nachhinein immer noch erleichtert.

Im Gegenteil: Das nachgewiesenermaßen gute Trinkwasser aus dem Gemeindegebiet wird seit dem 18. Juli sogar exportiert und dient der Hilfe in den Nachbarorten. Täglich fahren Tankfahrzeuge bis zu 250 Kubikmeter Wasser für Hümmel, Wershofen und Ohlenhard in der rheinland-pfälzischen Verbandsgemeinde Adenau und befüllen dort Hochbehälter. An die 2000 Personen in den drei Orten werden auf diese Weise mit sauberem Trinkwasser versorgt, die ansonsten immer noch von der Versorgung abgeschnitten wären. „Schon jetzt hat sich so unsere Idee der Notversorgung über den Zweckverband Eifel-Ahr bewährt“, berichtet Alfred Huth.

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Es wird nun überlegt, eine neue, zwei Kilometer lange Trinkwasserleitung aus Hümmel nach Lindweiler zu bauen. Ein anderer Bereich bereitet Huth mehr Sorgen. 27,5 von an die 100 Kilometer Waldwegen im Gemeindegebiet wurden in unterschiedlichem Maße beschädigt. Im Auelbachtal zum Beispiel, wenige hundert Meter oberhalb der Siedlung Neuhof bei Ahrhütte, wurde mitten im Wald ein gut zehn Meter langes Teilstück des Weges von den Wassermassen einfach weggerissen, dort klafft jetzt eine tiefe Lücke. Auf 4,2 Kilometern wurden zudem Wegeseitengräben zerstört, die für den Abfluss des Oberflächenwassers sorgen. Waldwirtschaftswege, die für den Holzabtransport befahrbar sein müssen und ebenfalls beschädigt wurden, sind in der Zwischenzeit wieder befahrbar.

Straßen, Wege, Plätze – das, was an Reparaturarbeiten ansteht, hat Nelles auf rund 2,5 Millionen Euro hochgerechnet. 1,63 Millionen kommen für Schäden an Brücken und „Durchlässen aller Art“ hinzu. Zudem wurden bislang zwei Murenabgänge festgestellt: ein größerer unterhalb von Mülheim, ein kürzerer am Finkenberg in Höhe des Wohnmobilstellplatzes.

Mit weiteren rund 3,1 Millionen Euro müssen Schäden an 50 der 75 Gewässer im Gemeindegebiet behoben werden. So hat die Ahr in einem Teilabschnitt in Ahrhütte seit dem 14. Juli zwei Arme mit einer Insel in der Mitte gebildet. Auch Stickungen, aus Beton angebrachte Leitwände, die das Flussbett von Ahr oder Bächen regulieren sollen, wurden zerstört.

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In die Eifelschleife Auelbachtal zwischen Lommersdorf und Ahrhütte hat der kleine Auelbach ein über zehn Meter ein tiefes Loch gerissen.

Angesichts dieser Summen fallen die rund 205000 Euro Schaden an Bürgerhäusern und die 100000 Euro für zu reparierende Heizungen in den Kitas Blankenheim und Lommersdorf, sowie die 50000 Euro Reparaturkosten an den Feuerwehreinsatzfahrzeugen kaum noch ins Gewicht.

Wie das alles zu bezahlen sein wird? Das ist Alfred Huth und Erwin Nelles verständlicherweise noch unklar. Es habe bisher 750000 Euro vom Land NRW über den Kreis Euskirchen für Schäden an der gemeindlichen Infrastruktur gegeben. Bemerkenswert: 215000 Euro wurden der Gemeinde bisher gespendet.

Nur was wird aus dem großen Rest? Hier könnte der 30 Milliarden Euro schwere Wiederaufbaufonds, den Bund und Länder vereinbart haben, auch Blankenheim helfen.