Ein Penny Markt kommt nach Ahrhütte. Der Eröffnungstermin steht noch nicht fest, die Arbeiten dürften nun aber fortgesetzt werden.
Auflagen nach Flut erhöhtGrünes Licht für Supermarkt in Ahrhütte
Am Ortsrand von Ahrhütte kann ein 770 Quadratmeter großer Verbrauchermarkt gebaut werden. Der Gemeinderat von Blankenheim hat der Änderung des Flächennutzungsplans und der Aufstellung des Bebauungsplans zugestimmt, der Bauantrag wurde bei der Kreisverwaltung eingereicht.
Zwar steht der Eröffnungstermin der Filiale der Penny-Verbrauchermarktkette, einem Tochterunternehmen der Rewe-Gruppe, noch nicht genau fest, doch die seit Monaten ruhende Baustelle kann nun weitergeführt werden. Derzeit lagern vor dem Ortseingang von Ahrhütte und dem Kreisverkehr von B258 und L115 Baumaterialien.
Ahrhütte: 51 Pkw-Stellplätze am Penny geplant
700 Quadratmeter groß soll die Verkaufsfläche werden, der eingeschossige Zweckbau wird 7,60 Meter hoch sein. Das Gesamtareal mit 51 Pkw-Stellplätzen und Anlieferungszone wird 1250 Quadratmeter groß werden.
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Investor ist die Poll Immoinvest aus Dümpelfeld, die das Architekturbüro Heinrich+Steinhardt aus Bendorf-Sayn bei Koblenz beauftragt hat. Das Büro will den neuen Bau nach dem „Green Building Siegel“, was in etwa dem KfW-Standard 55 entspricht, errichten, sagte Thomas Gläßer vor zwei Jahren bei der Vorstellung der Pläne im Gemeinderat. Was das bedeutet, wäre dann schon von außen zu sehen: eine Holzfassade und – von der nahen Ahrbrücke aus mutmaßlich zu erkennen – aufgeständerte PV-Module auf dem Dach.
Dass der Bedarf an einem Verbrauchermarkt für die südlicheren Orte der Gemeinde Blankenheim da ist, ist unbestritten. Bislang helfen sich Anwohner aus Ahrhütte oder Lommersdorf mit den Verbrauchermärkten in Hillesheim, Ahrdorfer und Uedelhovener fahren teilweise bis nach Adenau.
Doch ein wohnortnahes Grundversorgerangebot zu schaffen, ist nicht einfach. Die einzelnen Orte sind klein, die Bevölkerungszahlen niedrig – da bleibt in vielen Teilen der streusiedlungsstarken Eifel oft nur der mobile Versorger. Und der nimmt dafür seine Preise bei eingeschränktem Angebot.
Im Gemeinderat von Blankenheim war man sich der Bedeutung der Neuansiedlung bewusst und stimmte erst der nötigen Änderung des Flächennutzungsplanes, dann der Aufstellung des Bebauungsplanes einstimmig zu. Und das, obwohl das Projekt an diesem Standort in unmittelbarer Nähe zur Ahr nicht problemlos ist. „Die ganze Ahr ist doch im Prinzip Überflutungsgebiet“, hatte Wilfried Wutgen, der SPD-Fraktionssprecher, schon vor zwei Jahren gewarnt.
Flut machte Anpassungen des Baus notwendig
Und genau diese Warnung verzögerte die Einholung der nötigen Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange wie Naturschutzverbände, Straßen NRW, Energieversorger, Kreisverwaltungsfachabteilungen und die der Bezirksregierung. Änderungswünsche und Auflagen lassen sich dabei so zusammenfassen: Der Neubau muss erhöht, auf Straßenniveau, errichtet werden, statt wie ursprünglich geplant unterhalb.
Zudem muss der Investor Ausgleichsflächen schaffen – mit einem am Ufer der Ahr unterhalb der Baustelle auf rund 1200 Quadratmeter anzulegenden Auwald und drei Kleinteichen für Amphibien.
Des Weiteren ist sicherzustellen, dass Niederschlagswasser vom Dach des Neubaus und den versiegelten Flächen (Parkplatz) kontrolliert, notfalls gedrosselt oder sogar in anzulegende Retentionsbecken abfließen kann, um eine Überlastung der Gewässer zu vermeiden.
Schließlich soll an der südwestlichen Seite des Grundstücks in Richtung Zufluss des Mühlenbachs, von Lommersdorf/Freilingen kommend, zur Ahr mit L-Kantsteinen das Supermarktgelände vor einem eventuellen Hochwasser geschützt werden.
Allen diesen Auflagen muss der Bauherr nun entsprechen. Einer weiteren allerdings kann er – vorbehaltlich der Zustimmung des Kreises – vielleicht entkommen: Grundsätzlich schreiben entsprechende Verordnungen bei der Neuanlage von öffentlichen Pkw-Parkplätzen mit mehr als 35 Stellplätzen den Bau von Überdachungen mit PV-Modulen vor. Am künftigen Penny-Markt von Ahrhütte wären es sogar 51. Aber: Eine solche PV-Anlage wäre aus Sicht des Investors unwirtschaftlich, da mindestens sechs der Stellplätze im Schatten des Supermarktgebäudes liegen. Alternativ müsste die Poll Immoinvest in vorgegebenen Abständen Bäume pflanzen.