Kreis Euskirchen – Was wäre heute anders, wenn eine Wetterprognose wieder ein ähnliches Szenarium wie bei der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr für den Kreis Euskirchen vorhersagen würde? Dieser Eingangsfrage musste sich Landrat Markus Ramers beim Flut-Talk mit Norbert Jeub von Radio Euskirchen im Gemünder Kurhaus stellen. „Ich glaube, in vielen Bereichen sind wir heute besser aufgestellt als vor einem Jahr, aber längst noch nicht in allen“, sagte der Chef der Euskirchener Kreisverwaltung.
Für ihn seien jedoch die Menschen der entscheidende Faktor: „Die Bürger gehen heute wahrscheinlich anders mit solchen Warnungen um.“ Dies wolle man nachhaltig unterstützen. Deshalb habe die Kreisverwaltung auch eine 16-seitige Info-Broschüre mit vielen Verhaltens-Tipps erarbeitet, die am 13. Juli in einer Auflage von 90000 Stück mit dem Wochenspiegel an alle Haushalte im Kreis Euskirchen verteilt werden wird.
Krisen-Kommunikation soll verbessert werden
Auch bei der Kommunikation, deren Ausfall sich vor allem bei der Koordinierung der Hilfseinsätze in der Flutnacht als großes Problem erwies, habe man durch den Einsatz von Satelliten-Systemen bereits Fortschritte gemacht.
„An 168 Stellen im Kreis haben die Städte und Gemeinden neue Standorte für Sirenen beantragt“, berichtete Ramers. Auch dies sei ein wichtiger Schritt, um die Warninfrastruktur für die Bürger weiter zu verbessern.
Die geschlossenen Hochwasserschutz-Kooperationen, an denen neben den Kommunen und dem Kreis Euskirchen auch die Wasserverbände beteiligt sind, seien ein wichtiger Baustein, um die Infrastruktur, die nun mit Milliardenaufwand an öffentlichen Geldern in den Flutgebieten wieder aufgebaut werde, auch dauerhaft und für weitere Hochwasserereignisse zu schützen.
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„Ja, wir sind heute besser geschützt als vor einem Jahr“, so das Fazit des Landrats. „Es ist aber auch eine Tatsache, dass man sich vor so einer Naturkatastrophe nie zu 100 Prozent wird schützen können.“