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Fußball-PokalStürmer in Torlaune, Dahlem entgeht Blamage, keine Parkplätze in Schönau

Lesezeit 8 Minuten
Das Bild zeigt Nierfedls Stürmer Sven Pohl, der den Ball vor drei Gegenspielern weggrätscht.

Der SV Nierfeld, hier grätscht Stürmer Sven Pohl den Ball zu seinem Mitspieler, steht nach dem 2:0-Erfolg in der nächsten Runde.

Flamersheims Paul Doppelfeld trifft gegen Keldenich fünfmal. Frauenbergs Marcel Kaiser viermal. Und der SC Roitzheim hat einen neuen Trainer.

TSV Schönau – SV Nierfeld 0:2 (0:2). Der Fußballkreis Euskirchen sucht noch einen Endspielort für die Pokalrunde 2025. Eine tolle Sportanlage mit neuester Kunstrasengeneration samt kleinen, aber feinen Vereinsheim – der TSV Schönau wäre dafür prädestiniert.

Doch in Schönau gibt es ein kleines Problem, das so groß ist, dass der TSV nicht als Endspielort infrage kommt: die Parkplatzsituation rund um den Sportplatz. Es gibt einfach viel zu wenige Stellplätze. Teilweise wird in so stark abseitsverdächtiger Position geparkt, dass sogar der Beifahrer, der als Einweiser fungiert, hofft, dass der VAR in Form des Ordnungsamts nicht eingreift.

Nierfeld agiert in Schönau unheimlich effizient

Und es braucht nicht das Finale um den Kreispokal. Es reicht auch die zweite Runde mit der Partie gegen den Bezirksligisten SV Nierfeld, um zu verdeutlichen, dass die Parkplatzsituation suboptimal ist.

Wer dann einen Parkplatz gefunden und den leichten Anstieg zum Sportplatz gemeistert hatte, der wurde mit einem ansehnlichen Fußballspiel belohnt. Das entschied der Bezirksligist aus Nierfeld letztlich verdient für sich, weil die Mannschaft von Trainer Dirk Scheer vor allem im ersten Durchgang in der Offensive unheimlich konsequent agierte.

Schönaus neuer Trainer Gerrit Ueckert zieht Talent in die erste Mannschaft

Auf der anderen Seite sahen die etwa 100 Zuschauer einen Gastgeber, der mit Gerrit Ueckert einen neuen Trainer hat. Der bringt, wie das so üblich ist, seine eigene Spielphilosophie mit. Und wie es noch üblicher ist: Bis dieser Matchplan von den Akteuren verinnerlicht sein wird, dauert es seine Zeit.

Und viel Zeit haben die Mannschaft und Ueckert noch nicht miteinander auf dem Platz verbracht. Daher machte der neue TSV phasenweise schon Spaß – wenn auch in der Offensive die Durchschlagskraft noch fehlt.

Das Bild zahlreiche geparkte Autos in der Nähe des Sportplatzes.

Heimspiele in Schönau sind Parkplatzsuch-Spiele. Die sind rund um den Sportplatz nämlich Mangelware.

Das Bild zeigt Tim Breuer, der nach einem Einwurf den Ball klatschen lässt.

Spielte erstmals in der ersten Mannschaft des TSV Schönau: Tim Breuer. Der 18-Jährige zeigte ein gutes Debüt.

Dies war aber ein wenig dem Umstand geschuldet, dass einige verdiente Offensivkräfte fehlten und mit Tim Breuer ein 18 Jahre alter Stürmer sein Debüt in der ersten Mannschaft des TSV feierte. „An ihm werden wir noch viel Freude haben“, sagte Schönaus Trainer Ueckert, der aber nicht nur mit der Breuer-Premiere zufrieden war, sondern mit der gesamten Leistung seines Teams: „Die Mannschaft hat richtig gut dagegengehalten. Leider haben wir recht früh zwei blöde Gegentore kassiert.“

Aus Sicht des TSV-Coachs war das 0:1 sicherlich blöd, für den neutralen Zuschauer und erst recht für Sympathisanten des SV Nierfeld war es vor allem aber: schön. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld kam plötzlich im Bereich der Torlinie in Höhe des Fünfmeterraums Yannick Lenhard an den Ball, der diesen mit der Hacke vors Tor spielte, wo Niclas Hampel zum 1:0 für den Bezirksligisten vollstreckte.

In der Folgezeit war der TSV aber weiter gut in der Partie, wenn auch nicht immer zwingend. Auffällig war aber, dass gefühlt jeder Ball nach einer Standardsituation genau dahin flog, wo er hin sollte: zu einem TSV-Spieler. Die Kopfbälle waren aber eben nicht zwingend genug, um SVN-Keeper David Storck ernsthaft zu fordern.

Dann war der TSV wohl etwas zu gut in der Partie, sonst wäre das 2:0 wohl nicht aus dem „Nichts“ gefallen. Die Schönauer Defensive leistete sich einen Sekundenschlaf, den Nierfelds Tomas Mateus zu einem kleinen Solo nutze, als letzte „Stange“ noch Schönaus Torwart Thomas Duell umkurvte und zum 2:0 einschob. Wären nicht gerade Sommerspiele in Paris, Mateus hätte für einen Durchgang im Slalom bei den olympischen Winterspielen durchaus seinen Hut in den – Achtung – Ring werfen können.

Nierfelder Abwehrspieler ringt Gegenspieler nieder

Apropos Olympische Spiele in Paris: Für die bewarb sich in der zweiten Halbzeit ein anderer Nierfelder. Covenant Smart geriet mit Schönaus Florian Metzen an der Seitenlinie aneinander und legte diesen im griechisch-römischen Stil gekonnt auf die grüne Matte in Form des Kunstrasens. Auch wenn Metzen nach dem Duell sagte, dass er aus der Situation mehr gemacht habe als nötig – wirklich smart war die Aktion nicht. Und der Nierfelder Abwehrspieler hätte sich über einen Platzverweis auch nicht beschweren dürfen.

Es war letztlich die einzige Situation, in der der Bezirksligist etwas Glück hatte. Den Rest der Partie spielte die Mannschaft von Trainer Dirk Scheer souverän runter und präsentierte sich in guter Frühform. Und bewies auch schon jetzt, dass der SVN zwar sicherlich gegen den Abstieg in der Bezirksliga spielen wird, ein zweites kleines fußballerisches Wunder in Form des Klassenerhalts aber alles anderes als ausgeschlossen ist. Verteidigen kann der SVN nämlich.

Der TSV Schönau hat auf der anderen Seite mit der Umwandlung des Aschenplatzes in einen Kunstrasen ein großes Stück Heimvorteil verloren, aber ein wohl noch größerer Stück Zukunft gewonnen. Drei Mannschaften allein im Seniorenbereich stellen die Schönauer in dieser Saison. Auf Asche wäre das wohl nicht der Fall gewesen.

Und auch die Jugendarbeit lässt sich längst wieder sehen – bestes Beispiel: Tim Breuer. Und wenn die Mannschaft erstmal das Spielsystem von Coach Ueckert richtig verinnerlicht hat und die Durchschlagskraft in der Offensive da ist, dann dürften während der Saison sicherlich mehr als 100 Zuschauer nach Schönau zum Sportplatz kommen – wenn sie denn vorher einen Parkplatz gefunden und den leichten Anstieg zum „Loch“ gemeistert haben.


Dahlem-Schmidtheim entgeht Blamage, Wißkirchen trifft nun auf Erftstadt

VfL Kommern – SG Houverath/Mutscheid 1:2 n. V. (1:0/1:1). „Wir fühlen uns ein bisschen betrogen“, sagte Kommerns Trainer Stephan Schmidt nach dem Spiel. Der Unparteiischen habe seine Mannschaft klar benachteiligt. Der VfL war in der 35. Minute durch Ferhat Alkna in Führung gegangen. In der dritten Minute der Nachspielzeit rettete Lars Kleefuß den B-Ligist in die Verlängerung. In Überzahl markierte Lukasz Zsibrita in der 113. Minute den Siegtreffer für die SG.

TSV Feytal – TuS Dom-Esch 1:4 (1:2). Bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte ging Trainer Dieter Höller als Sieger vom Platz. Für sein Team trafen Jan-Gabriel Wottrich und Kevin Viltz (3). Den zwischenzeitlich markierte Fabian Di Stefano.

FC Dollendorf-Ripsdorf – TuS Zülpich 1:7 (0:3). Nach 24 Minuten war der Traum von der Überraschung ausgeträumt. Nico Berekoven, Devin Nickisch und Lucas Carell hatten den Titelverteidiger und Landesliga-Aufsteiger bis dahin souverän in Führung geschossen. Luca Ohrem stellte kurz nach Wiederanpfiff auf 4:0, ehe Louis Ehlen der Anschlusstreffer gelang, der zum Ehrentreffer wurde. Der Grund: Zülpich traf noch durch Manuel Macherey (2) und erneut Ohrem.

Inter Euskirchen – SSV Weilerswist 0:7 (0:2). Klare Sache für den A-Ligisten gegen das neue Team aus Euskirchen. Für den SSV trafen: Sven Stanienda, Maik Morgen, Ricardo Melder (2), Daouda Coulibaly (2) und Mike Nandzik.

Bliesheimer BC – SV Schöneseiffen 1:3 (1:2). Die Überraschungsmannschaft des vergangenen Jahres knüpft im Pokal an die Leistungen nahtlos an. Die Mannschaft von Heiko Zimmer ging bereits in der vierten Minute durch Nils Schüler in Führung. Max Jöbges erhöhte (26.), ehe Max Vogel (33.) verkürzte. In der Schlussphase machte Torben Hörnchen dann für den A-Ligsten alles klar.

SG Keldenich-Scheven – SG Flamersheim/Kirchheim 3:5 (3:0). Die personifizierte Lebensversicherung der Gäste: Paul Doppelfeld. Der Stürmer der SG FlaKi erzielte nach dem 0:3-Rückstand zur Pause alle fünf Treffer.

TuS Vernich – SV Bessenich 0:3 (0:1). Gleich ein doppeltes, gelungenes Debüt aufseiten der Bessenicher. Trainer Stephan Reimer feierte mit seinem neuen Team den ersten Sieg im ersten Pflichtspiel. Und Neuzugang Moritz Abels traf in der 41. ebenfalls im ersten Pflichtspiel. Die weiteren Tore erzielten Jehon Vatovci und Harun Pindzo.

SC Roitzheim – SSV Lommersum 2:7 (1:3). Die Mannschaft des SC Roitzheim wird nun hauptverantwortlich von Timo Eschweiler trainiert. Eschweiler war bisher Coach der Reserve, mit der er in die B-Klasse aufgestiegen ist. Im Duell gegen den Tabellenzweiten aus der vergangenen Saison hatte der SCR keine Chance.

Der SSV ging nach einem Hattrick von Marcel Ebel verdient mit einem 3:1 (für Roitzheim traf Murat Poliku) in die Kabine. Nach dem Wechsel schraubten Maurice Hergarten, Niklas Schwarzenbacher, Marc Stöcker und Gian Luca Cardinale in die Höhe. Sven Gräbe gelang in der Schlussminute Ergebniskosmetik. „Ich bin mit der Leistung sehr zufrieden“, sagte SSV-Coach Timo Bong.

SSV Golbach – SG Dahlem-Schmidtheim 4:6 (2:1). „Hauptsache eine Runde weiter.“ Anders dürfte das Fazit von Marcel Timm, Trainer der SG Dahlem-Schmidtheim, nicht lauten. Der Bezirksliga-Aufsteiger tat sich richtig schwer. Die Torfolge: 0:1 Michael Fähse (1.), 1:1 Jan Malsbenden (19.), 2:1 Daniel Makarov (44.), 3:1 Nico Pütz (47.), 3:2 Antonio Schnichels (56.), 3:3 Dominik Vilz (64.), 3:4 Johann Jentges (72.), 3:5 Gidion Schmitz (77.), 4:5 Eigentor Dino Halilic (81.), 4:6 Gidion Schmitz (89.).

SV Metternich – Euskirchener TSC 0:1 (0:0). Das Tor des Tages für den B-Ligisten erzielte Aly Badara Toure in der 49. Minute.

SG Rotbachtal/Strempt – SV Frauenberg 2:5 (2:2). „Ich bin zufrieden. Phasenweise war es aber nicht das Spiel, was ich mir so vorgestellt habe“, sagte Frauenbergs Trainer Sebastian Kaiser, der mit seinem Bruder Marcel den überragenden Akteur in seinen Reihen hatte. Der Stürmer erzielte vier Frauenberger Tore, den fünften Treffer markierte der Spielertrainer dann selbst. Für Rotbachtal/Strempt traf Lorenzo Moranelli doppelt.

TB-SV Füssenich-Geich – SG Hellenthal 0:1 (0:0). Mathias Diederichs weiß auch in dieser Saison noch, wo das Tor steht. Der Torschützenkönig der vergangenen Spielzeit traf in der 82. Minute zum Tor des Tages.

SG Ülpenich-Nemmenich-Elsig – JSG Erft Euskirchen 0:10 (0:6). Klare Sache für den Favoriten. Luke Bungart (5), Luc-Seal Roggendorf (3), Rene Scheidweiler und Nicolas Woywod trafen für die JSG.

Sportfreunde DHO – SC Germania Erftstadt-Lechenich 3:5 (3:3). Am Ende war es ein verdienter Erfolg für den Vorjahresfinalisten. Jan-Philipp Schmitz (2), Pascal Schiffer (2) und Marvin Walther trafen für den SC, die Sportfreunde hatten ihren Torschützen in Kevin Wulf.

TuS Mechernich – SC Wißkirchen 0:2 (0:1). Für den Gast trafen Timo Quast und Raphael Kremp.


Die nächste Runde (Achtelfinale): Wißkirchen – Erftstadt, Dahlem-Schmidtheim – Bessenich, Frauenberg – JSG Erft, Weilerswist – Hellenthal, Houverath/Mutscheid – Schöneseiffen, Dom-Esch – Lommersum, ETSC – Zülpich. FlaKi – Nierfeld. (tom)