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First Dates Hotel„Es geht um mich“ – Schevener über spätes Outing und Vox-Dating-Show

Lesezeit 4 Minuten
Jan Schepanek steht in seiner Wohnung vor einer Wand mit vielen Fotos, die ihn beim Feiern zeigen.

Ist gerne mit Freunden unterwegs und macht Party: Jan Schepanek aus Scheven.

Der 40-jährige Jan Schepanek aus Scheven nimmt an First Dates Hotel teil. Mit 34 hat er sein Leben umgekrempelt und sich geoutet.

Dass er Männer attraktiv findet, hat Jan Schepanek schon in seiner Jugend gespürt. Aber er habe sich das irgendwie nicht eingestehen können, sagt der 40-Jährige heute.

„Anfangs war es tatsächlich so, dass ich das nicht wollte.“ Und dann gab es da auch Mädchen, die er gut fand. Er konzentrierte sich darauf. Erst mit 34 habe er sich seine Gefühle eingestanden und sich erlaubt, auch Männer zu daten, so der Schevener.

Outing bei konservativem Vater war für Schevener schwer

Schepanek outet sich bei Freunden und Familien als bisexuell. Vor allem das Gespräch mit seiner besten Freundin sei ihm wichtig gewesen, erzählt er. Schließlich seien sie davor zehn Jahre lang ein Paar gewesen. Sogar verlobt waren sie. Doch dann haben beide festgestellt, dass es vielleicht doch nicht so gut passt. Das sei eine harte Zeit gewesen, berichtet Schepanek. Zehn Jahre Beziehung, das gibt man nicht so einfach auf.

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Doch wenn sie auch als Paar nicht mehr funktionieren, die Liebe bleibt. Nun eben als Freunde. Seine „Beste“ habe sehr verständnisvoll auf sein Outing reagiert. Das Gespräch mit seinem konservativen Vater sei da deutlich schwieriger gewesen.

Ich habe mich ja nicht verändert.
Jan Schepanek über sein Outing

Schepanek wurde in Polen geboren, seine Familie wanderte nach Deutschland aus, als er fünf Jahre alt war. Seitdem lebt er in der Eifel. Es sei eine große Hürde gewesen, seinem Papa zu erzählen, dass er jetzt auch Männer datet. Aber: „Ich dachte mir, es geht ja um mich.“ Also führt er das Gespräch. „Ich habe mich ja nicht verändert“, habe er seinem Vater damals mehrfach gesagt.

Das ist sowieso etwas, was für Schepanek unverständlich ist. Er habe nicht erwartet, dass es so einen Unterschied machen könne, ob er als heterosexuell oder bi- oder homosexuell angesehen wurde. „Da guckt einen nicht jeder so positiv an.“ Eigentlich sollte die Tatsache, wen man liebt, keinen sonderlich großen Einfluss drauf haben, wie Menschen einen behandeln. Eigentlich.

Am Vorabend zum CSD in Köln homophob beleidigt

„Was mich gewundert hat, war, dass man in Köln angepöbelt wird, das kannte ich nicht“, berichtet Schepanek. Er sei mit Freunden am Vorabend des CSD in Köln feiern gewesen und dann auf der Straße von einer Gruppe Jugendlicher homophob beleidigt worden. Die ganze Situation habe bedrohlich gewirkt. Sie seien deshalb mit dem Taxi weitergefahren und nicht mit der Bahn. „Das war ein sehr unwohles Gefühl.“ Wäre er vor seinem Outing mit seinen heterosexuellen Kumpels in Köln um die Häuser gezogen, wäre ihm das nicht passiert, ist er sich sicher.

Inzwischen bezeichnet sich der Schevener als gay. Das deutsche Wort schwul empfindet er als zu negativ behaftet. In seiner Jugend sei das eher als Beleidigung genutzt worden, und nie in einem positiven Kontext.

Schepanek geht gerne feiern. Im Bootshaus in Köln ist er Stammgast, hat dort sogar schonmal den DJ und Produzenten Robin Schulz getroffen. Am liebsten ist er jedes Wochenende unterwegs und tanzt die Nächte durch. Dabei geht es ihm um das Lebensgefühl – betrunken sei er nie, betont er. Ein Highlight sei jedes Jahr das Parookaville-Festival in Weeze. Da gehe er auch immer im Kostüm hin. „Ab und zu mache ich gerne mal ein bisschen etwas aus der Reihe“, sagt der Schevener und lacht.

Schevener macht bei First Dates Hotel mit

Deshalb hat er sich auch bei der Dating-Show First Dates Hotel beworben. „Ich habe eine Freundin, die hat über eine Dating-Show ihren Traummann gefunden und geheiratet“, berichtet er. Und ein Kumpel von ihm habe schon bei First Dates Dinner mitgemacht. Und da er gerade auf der Suche war, habe er sich einfach beworben.

Zwei Männer sitzen an einer Bar und unterhalten sich.

Jan Schepanek mit seinem Date Marian (l.). Ob es zwischen den beiden gefunkt hat, kann man am Montag bei First Dates Hotel im Fernsehen sehen.

Und er wurde genommen. „Das war auf jeden Fall ein Erlebnis“, sagt er. Gedreht wurde auf Mallorca. Die Atmosphäre in dem Hotel sei „echt schön“ gewesen, und das Essen „echt gut“. Das ganze Team habe sich bemüht, dass alle eine tolle Zeit haben. Ob es zwischen ihm und seinem Blind Date auch gefunkt hat, können die Zuschauer am Montagabend im Fernsehen verfolgen.


Blind-Date im Urlaub

Die Sendung First Dates Hotel wird von Starkoch Roland Trettl moderiert und läuft auf Vox. Singels können sich bewerben und treffen in einem Romantik-Hotel ein von der Sendung ausgesuchtes Blind Date. Nach seiner Bewerbung habe man ihn angerufen und ein zweistündiges Telefonat mit ihm geführt, erinnert sich Jan Schepanek. Er habe das Gefühl gehabt, das Team habe sich wirklich Mühe gegeben, einen richtig kennenzulernen und ein passendes Date auszuwählen.

Die Singles lernen ihr Blind Date bei einem Abendessen kennen. Wenn der Funke überspringe, könne der Aufenthalt verlängert werden, heißt es auf der Webseite der Sendung.

Aktuell läuft die fünfte Staffel der Dating-Show, die immer montags um 20.15 Uhr bei Vox ausgestrahlt wird oder bei RTL+ gestreamt werden kann.