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DRK Testzentrum schließtZukunft nach Vertragskündigung des Kreises ungewiss

Lesezeit 5 Minuten

Seit Beginn der Pandemie im März 2020 hat das DRK das PCR-Testzentrum in Mechernich betrieben.

Kreis Euskirchen – Um die 200 PCR-Tests werden derzeit täglich im Testzentrum, das das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Mechernich betreibt, durchgeführt. Bis zum Jahresende wird dies so weitergehen – dann ist das DRK raus. Der Kreis hat den Vertrag gekündigt, nachdem das DRK die angebotenen neuen Konditionen abgelehnt hat.

Fünf Euro pro Test hätten abgerechnet werden können

Weitere PCR-Teststellen sind im Tribea-Gesundheitszentrum in Blankenheim und bei den Maltesern in Euskirchen, der Kreis arbeitet an einer Lösung für Mechernich.

Ungefähr fünf Euro pro Test – ohne Laborkosten – hätten bei einem neuen Vertrag mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) abgerechnet werden können, sagt DRK-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker: „Und das ist nicht finanzierbar.“

Todesfälle, Omikron und Kita-Schließung

Gestorben an Covid-19 sind nach Angaben des Kreises zwei Männer, 53 und 90 Jahre alt, im Krankenhaus. Damit erhöht sich die Zahl der Todesopfer seit Beginn der Pandemie auf 266.

Die Omikron-Mutante ist zum zweiten Mal im Kreis nachgewiesen – und dies führt zur Schließung einer Kindertagesstätte im Stadtgebiet Euskirchen. Insgesamt besteht laut Kreis derzeit bei 14 infizierten Personen der dringende Verdacht auf Omikron, jedoch wartet das Gesundheitsamt noch auf die Sequenzierungsergebnisse.

Nachgewiesen ist die Mutante laut Kreis bei einem Elternteil eines Kindergartenkindes in der Stadt Euskirchen. Auch das Kind ist demnach positiv auf das Coronavirus getestet worden, weitere Untersuchungen laufen noch. In der Kita bestehen laut Kreis mehrere Infektionsfälle in Belegschaft und bei Kindern. Daher wurde die Einrichtung geschlossen und Eltern gebeten, die Kontakte zu reduzieren sowie sich und die Kinder mittels PCR testen zu lassen. Sichere Angaben zu Infektionsquellen und den -wegen sind laut Kreis trotz genauer Ermittlungen derzeit nicht möglich.

173 Neuinfektionen mit dem Coronavirus meldete der Kreis für die vergangenen Tage: 66 waren es am Samstag, 78 am Sonntag und 29 am Montag. Das Robert-Koch-Institut hat eine Inzidenz von 255,7 veröffentlicht. Darin sind die Zahlen vom Wochenende nicht enthalten. (rha)

Der bisherige Vertrag habe die Abrechnung aller Kosten mit dem Kreis beinhaltet. Von den Standards, gerade was Personal und Öffnungszeiten angeht, habe man nicht abrücken und die positiven Rückmeldungen nicht aufs Spiel setzen wollen.

Fünf Mitarbeiter verlieren ihren Job

Montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr, am Wochenende von 8 bis 12 Uhr, führt das DRK in den Räumen der Deutschen Mechatronics Tests durch – auch an Weihnachten (Heiligabend 8 bis 12 Uhr, Weihnachtstage 9 bis 12 Uhr), auch an Silvester, dem letzten Tag der Vertragslaufzeit (8 bis 12 Uhr).

Zehn Mitarbeiter hatte das DRK fürs Testzentrums eingestellt. Auch wenn sie laut Klöcker über befristete Verträge verfügen, werden fünf von ihnen zum Jahresende ihren Job verlieren. Die anderen werden etwa in der Impfstelle in Marmagen eingesetzt. Weniger Personal einzusetzen oder den Stundenlohn zu drücken, wäre laut Klöcker für das DRK keine Option gewesen.

Die Hotline

Knapp 80000 Anrufe haben die DRK-Mitarbeiter seit Beginn der Pandemie an der Corona-Hotline des Kreises entgegengenommen. 300 bis 350 Anrufe täglich sind es laut DRK-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker, die von fünf Mitarbeitern beantwortet werden. Auch wenn Klöcker sagt, dass er gedacht habe, dass sie vom Netz gehen wird, wird die Hotline auch über den Jahreswechsel weiter betrieben.

Die Unsicherheit vor den Weihnachtsfeiertagen führe derzeit wieder zu einem höhen Beratungsbedarf bei den Menschen. Derartige Phasen und Coronawellen lassen sich an der Hotline ablesen: Auf dem Höhepunkt der dritten Welle im April riefen fast 10000 Menschen an – im Juli, als die Zahlen niedrig waren und die Menschen wegen der Flutkatastrophe andere Sorgen hatten, waren es nur etwas mehr als 2100.

Erreichbar ist die Corona-Hotline montags bis samstags von 8 bis 16 Uhr unter Tel. 02251/ 15800. (rha)

Auch wenn es nicht mehr seine Aufgabe ist, ist Klöcker gespannt, wie es mit den PCR-Tests weitergeht. Er weiß, was das DRK in den gut anderthalb Pandemie-Jahren geleistet hat. Schnell war im März 2020 das Zentrum in Mechernich – damals noch im einstigen Burger King – installiert. Fast 54000 Proben sind seitdem von den DRK-Mitarbeitern genommen worden. In Spitzenzeiten wie in diesem April waren es mehr als 6600.

Der Wegfall des Testzentrums hinterlässt eine Lücke

Die mit Abstand geringste Testzahl war im Juli dieses Jahres 335 – die Flut und niedrige Corona-Zahlen sind dabei zu berücksichtigen. Ob das so einfach aufgefangen werden kann? „Wenn der Kreis meint, dass er es so hinbekommt, soll er es so machen“, sagt Klöcker.

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Laut Kreis-Sprecher Wolfgang Andres sind die Zentren in Blankenheim und Euskirchen vom Kreis beauftragt und rechnen mit der KV ab – dies sei das mittlerweile überall angewandte Modell, das man im Zuge der Gleichbehandlung auch dem DRK angeboten habe.

Es soll weiterhin drei Testzentren geben

„Wir sind dem DRK sehr dankbar, dass sie im vergangenen Jahr kurzfristig eingesprungen sind und das PCR-Testzentrum betrieben haben. Die Qualität der Arbeit ist top! Daher würden wir uns freuen, wenn das DRK auch weiterhin auf diesem Gebiet aktiv bleibt – dann allerdings zu den Konditionen, die für alle anderen auch gelten“, heißt es vom Kreis.

Der Kreis ist bestrebt, dass es weiterhin drei Testzentren geben wird. Laut Andres hat der Kreis die Zusage eines anderen Betreibers, „der ein PCR-Testzentrum vermutlich in Mechernich betreiben wird“. Gespräche mit der Mechatronics wegen der Anmietung der Räumlichkeiten werden derzeit geführt und Details wie Öffnungszeiten geklärt. Wann die Gespräche abgeschlossen sind, steht laut Andres noch nicht fest.