Rotes X heißt EinsturzgefahrKurze Rückkehr beschert Schweinheimern neuen Schock
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Euskirchen-Schweinheim – Es ist eine gespenstische Stimmung. Fünf Tage lang haben die Bewohner von Schweinheim ausharren müssen, bis sie am Montagabend wieder zurückkehrten. Aber bleiben sollen sie nicht. Die Feuerwehr rät den Schweinheimern, sich ein Schadensbild zu machen und dann das Dorf wieder zu verlassen.
Es gebe im Ort keine Infrastruktur, keinen Strom, kein Wasser, kein Gas, die Kanalisation sei verstopft. Autos seien wegen unterspülter Straßen und Kanäle ohnehin nicht zugelassen: „Sicherheit geht vor.“ Dixi-Toiletten werden noch angeliefert. Die Feuerwehr empfiehlt deshalb die Rückkehr in die Notunterkünfte.
Ein X bedeutet Betretungsverbot
Die Zufahrt in den vom Hochwasser schwer getroffenen Ort ist momentan ohnehin nur von Flamersheim aus möglich. „Natürlich dürfen die Bürger bleiben – aber nur, wenn es die Umstände zulassen“, sagte Bürgermeister Sacha Reichelt dieser Zeitung.
Seelsorger sind mit in Schweinheim. Denn es gibt auch Menschen, die nicht in ihre Häuser dürfen. Ein rotes X an der Hauswand bedeutet ein absolutes Betretungsverbot, es herrscht Einsturzgefahr. Zusätzlich sind diese Häuser mit Flatterband abgesperrt.
Wer in sein Haus darf, muss dies in Begleitung eines Helfers von Feuerwehr, Deutschem Rotem Kreuz, THW oder der Bundeswehr tun.
Die Bewohner sind angewiesen, aus ihren Häusern verderbliche Sachen herauszuholen, damit keine Ratten kommen. Und nach ihren Tieren sollen sie schauen, falls diese überlebt haben. Stephan Brock vom Johanneshof war der einzige, der seit Donnerstag regelmäßig nach Schweinheim durfte, um die Tiere im Dorf zu versorgen.
An das große Aufräumen ist nicht zu denken. Bauschutt und Sperrmüll werden irgendwann abtransportiert, das wird noch organisiert. Helfer sind noch nicht zugelassen.