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HochwasserSinkende Pegel und Durchatmen im Schleidener Tal

Lesezeit 2 Minuten
Eine Mauer aus weißen Sandsäcken ist in der Mitte des Bildes zu sehen. Rechts ist die Hochwasser führende Olef, links ein Fachwerkhaus, das durch die Säcke geschützt werden soll.

Eine Mauer aus Sandsäcken hatten Feuerwehrleute in Olef am Haus von Jan Warrink gebaut.

Mehrere Rad- und Fußwege in der Stadt Schleiden bleiben wegen der hohen Fließgeschwindigkeit von Urft und Olef weiterhin gesperrt.

Die Prognosen scheinen zu stimmen, die Pegel sinken. Die Menschen im Schleidener Tal und an den anderen Bächen und Flüssen im Kreis können aufatmen.

In den Abendstunden sei am Mittwoch noch mal ein leichter Anstieg der Olef-Pegel registriert worden, berichtet Schleidens Beigeordneter Marcel Wolter. Danach gab es für die Wasserstände nur noch eine Richtung: nach unten. In Gemünd ist der Pegel der Urft nach einem Höchststand von 2 Metern am Mittwoch bis auf 1,74 Meter am Donnerstagmittag gesunken, der Olef-Pegel in Schleiden von 2,30 auf 2,03 Meter. Er liegt damit auch nicht mehr oberhalb des Informationswerts 2.

Die Gewässer in der Stadt Schleiden werden weiterhin beobachtet

Glücklicherweise, so Wolter, liege auf den Höhen kein Schnee, dessen Schmelze man in die Betrachtungen einbeziehen müsste: „Sonst würde ich mir mehr Sorgen machen.“ Ein weiterer glücklicher Umstand seien die Ferien, so dass keine Schüler auf den Wegen an den Flüssen unterwegs seien, etwa rund ums Sturmius-Gymnasium und das Schulzentrum in Schleiden.

Das Bild zeigt die Hochwasser führende Olef, rechts die Pappenfabrik.

Auch an der Pappenfabrik in Nierfeld trat die Olef am Mittwoch über die Ufer.

Als „professionell ruhig“ bezeichnet er die Herangehensweise an die Lage. Regelmäßig werden im Schleidener Tal nicht nur Olef und Urft kontrolliert, sondern auch die kleinen Bäche, die sich in der Flutkatastrophe im Juli 2021 in reißenden Flüsse verwandelt und massive Schäden angerichtet hatten. Den Lompigbach oberhalb der Jugendherberge in Gemünd oder den Seelbach in Olef nennt Wolter als Beispiele.

Die Nachfrage nach Sandsäcken hat am Donnerstag nachgelassen

Ein wachsames Auge haben die Verantwortlichen auch auf die aktuell noch sehr hohe Fließgeschwindigkeit der Gewässer – hier geht es vor allem um das Thema Verkehrssicherung. „Wir haben die dunkle Jahreszeit und das Wasser ist sehr kalt. Wir müssen aufpassen, dass keiner ins Wasser fällt“, sagt Wolter.

Daraus resultieren auch die Sperrungen einiger Rad- und Fußgängerwege an den Flüssen. Gesperrt sind der Radweg an der Olef in Oberhausen, der Sturmiuspark in Schleiden sowie in Gemünd kleinere Wege im Kurpark und in Malsbenden. Auch hier werden die Wasserstände regelmäßig kontrolliert. Wolter geht – Stand Donnerstagmittag – davon aus, dass die Wege bei weiterhin fallenden Pegeln nach dem Wochenende wieder freigegeben werden können.

Deutlich nachgelassen hat laut Wolter am Donnerstag die Nachfrage nach Sandsäcken, die die Stadt an besorgte Bürger ausgibt. Wurden am Mittwoch noch 700 Säcke abgeholt, seien es am Donnerstag nur noch vereinzelte Nachfragen gewesen.