AboAbonnieren

Schleidener Millionen-ProjektBrücke in Oberhausen ist freigegeben

Lesezeit 3 Minuten
Beim Durchschneiden des Bandes hatte Bürgermeister Ingo Pfennings (r.) zahlreiche große und kleine Helfer.

Beim Durchschneiden des Bandes hatte Bürgermeister Ingo Pfennings (r.) zahlreiche große und kleine Helfer.

In Schleiden-Oberhausen sind die Arbeiten an der Brücke „An der Ley“ abgeschlossen. So manch einer hatte daran nicht mehr geglaubt.

„Der eine oder andere wollte schon nicht mehr daran glauben, aber jetzt ist die Brücke fertig“, scherzte Bürgermeister Ingo Pfennings. Wegen der Flut hatten sich die Arbeiten an der Brücke in Oberhausen „An der Ley“ verzögert und rund zweieinhalb Jahr gedauert.

Das wiederum hatte die Nerven der Anlieger strapaziert, die während der Bauphase einen Umweg über Blumenthal in Kauf nehmen mussten, um über die Olef zu kommen. 3,2 Millionen Euro hat die Maßnahme gekostet.

Hochwasser richtete an Brücke großen Schaden an

Die hochwasserbedingten Mehrkosten wurden im Wiederaufbauplan der Stadt angemeldet. Am Donnerstagnachmittag wurde das neue Bauwerk von Pfennings offiziell eröffnet. Zahlreiche Anwohner sowie Vertreter des Planungsbüros und der ausführenden Firmen waren gekommen. Einige Anlieger klagten, dass der Umweg über Blumenthal doch sehr mühevoll gewesen sei.

Bereits im November 2019 hatte der Bau- und Vergabeausschuss den Planungsauftrag für die Erneuerung der Brücke an das Ingenieurbüro Cornelissen + Partner aus Nideggen vergeben. Ein Förderantrag wurde im Mai 2020 bei der Bezirksregierung Köln eingereicht. Den Zuwendungsbescheid mit einer 70-prozentigen Förderung erhielt die Stadt im Juni 2021.

Die steile Uferböschung an einer Seite der Brücke wurde mit einer großen Mauer aus schweren Steinen gesichert.

Die steile Uferböschung an einer Seite der Brücke wurde mit einer großen Mauer aus schweren Steinen gesichert.

Im Juli 2021 begann die Firma Bruno Klein aus Jünkerath mit den Vorarbeiten. „Was dann aber folgte, war alles anders geplant“, betonte Rolf Jöbges, Teamleiter Tiefbau bei der Stadt Schleiden. Die Hochwasser-Katastrophe habe den ursprünglichen Planungen einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Anlieger mussten über einen Wirtschaftsweg fahren

„Vorgesehen war, dass die alte Bogenbrücke stehen bleibt, bis die neue Konstruktion zur Hälfte fertig ist. Dann hätten es die Anlieger wesentlich einfacher gehabt“, sagte Jöbges. Doch das alte Bauwerk wurde durch das Hochwasser so stark beschädigt, dass es nicht mehr genutzt werden konnte.

Für die Anlieger der Straßen An der Ley, Hofpesch und Voßpesch bedeutete das, dass sie für rund zwei Jahre eine Umleitung über einen Wirtschaftsweg nach Blumenthal fahren mussten. Die Gemeinde Hellenthal hatte der Nutzung unbürokratisch zugestimmt.

Flutkatastrophe verlängert Bauzeit der Brücke um fast ein Jahr

„Die Hochwasser-Katastrophe hat die Bauzeit um fast ein Jahr verlängert“, so der Bürgermeister. Hinzu kam, dass die ursprünglich an der Brücke montierten Versorgungsleitungen wie Gas, Strom, Wasser und Telekommunikation nicht mehr an der neuen Brücke montiert werden sollten, damit sie bei einem erneuten Hochwasser nicht beschädigt werden.

Das Umlegen der Leitungen hat laut Planer allein fast ein Jahr gedauert. Die Leitungen waren im Vorfeld in einem sogenannten Düker unter der Olef her verlegt worden. Die Brücke selbst wurde laut Stadt auf Bohrpfählen gegründet, die Unterbauten sind in Stahlbeton gefertigt und der Aufbau wurde in Stahlverbundbauweise hergestellt.

Sechs Meter breite Fahrbahn errichtet

Errichtet wurde eine sechs Meter breite zweispurige Fahrbahn mit einem zwei Meter breiten, barrierefreien Bürgersteig auf der einen und einem 75 Zentimetern breiten Weg auf der anderen Seite. Die Fahrbahnen bis zur Brücke wurden auch erneuert. Der während der Bauphase in Anspruch genommene Wirtschaftsweg nach Blumenthal wird in Kürze neu asphaltiert.

„Ein Wiederaufbau der Brücke wie vor der Flut mit Bruchsteinen war nicht erlaubt, weil das alte Bauwerk nicht unter Denkmalschutz stand“, führte der Bürgermeister aus. Sonst würde der Neubau den Anschein erwecken, dass es sich vorher um ein geschütztes Bauwerk gehandelt habe.