Obwohl noch nicht alle Anlagen fertig sind, ist der Sportpark Schleiden am Sonntag eröffnet worden. Rund 1,9 Millionen Euro hat das Projekt gekostet.
Pumptrack und vieles mehrSchleidener Sportpark vor mehr als 100 Besuchern eröffnet
Auch wenn das eigentliche Thema bei der Eröffnung eines Sportparks eigentlich Sport heißen sollte, so dürfte die größte Leistung an diesem Sonntag Bürgermeister Ingo Pfennings vollbracht haben, dem es gelang, den offiziellen Teil mit Ansprachen, Einsegnung und Danksagung passgenau in eine Regenpause zu legen, in der zeitweise sogar die Sonne schien.
Mehr als 100 Menschen waren auf die Fläche des ehemaligen Schleidener Sportplatzes gekommen, um einmal in Augenschein zu nehmen, was aus dem einstigen Aschenplatz geworden ist. Auch wenn noch nicht alle Bereiche der Anlage fertiggestellt seien, so stehe der Sportpark doch ab sofort der Öffentlichkeit zur Verfügung, gab Pfennings bekannt und damit das Gelände frei.
Gleich vier Personen dürften sich um die Ehre streiten, Initiator des neuen Sportparks zu sein, führte Pfennings aus. Da sei zum einen Elmar Scholzen, der schon vor Jahren ein Modell einer derartigen Anlage habe erstellen lassen. Marcel Wolter habe in einem Urlaub eine „alla Hopp!“-Anlage der Dietmar-Hopp-Stiftung kennengelernt, ausprobiert und begeistert davon berichtet. Melanie Funke aus Schleiden habe mit ihren Kindern viele Pumptrack- und Dirtjump-Anlagen in der Region getestet und seitdem dafür plädiert, so etwas auch in Schleiden zu etablieren. Und letztlich habe Pfennings noch während seiner Bad Münstereifeler Zeit die Idee propagiert, dort den Schleidpark in dieser Weise zu optimieren.
Vereinssport sei wichtig, aber nicht alles, führte der Landtagsabgeordnete Dr. Ralf Nolten aus. „Was ist mit denen, die in keinem Sportverein sind?“, fragte er. Durch die Indoor-Bewegungsparks sei deutlich geworden, dass heutzutage bereits kleine Kinder Bewegungsprobleme hätten. Deshalb sei der Sportpark auch nicht primär für Vereinssport gedacht, sondern darauf angelegt, dass jeder auf eigene Faust dorthin kommen könne, um sich sportlich zu betätigen. So solle der Park auch eine Fläche sein, die frei und nicht nur zu bestimmten Zeiten zugänglich sei.
Wichtig für die Erlangung der Förderung sei gewesen, dass es in der Nähe des Sportparks nur wenig Anwohner gebe, die sich über eventuell entstehenden Lärm beschweren könnten. Letztlich sei auch die klare Aussage entscheidend gewesen, den fälligen Eigenanteil tragen zu wollen. „Wo das Geld herkommt, ist letztlich egal, es sind alles unsere Steuergelder“, sagte Nolten.
Rund 1,9 Millionen Euro Gesamtkosten seien für das Projekt veranschlagt worden, ging Pfennings dann doch noch ins haushalterische Detail. Rund 660 000 Euro davon wurden aus einem Fördertopf finanziert, der für das Projekt wie maßgeschneidert war. „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“ hieß das Programm, das im Juli 2020 aufgelegt wurde und unter anderem für Einrichtungen vorgesehen war, die im Breitensport die körperliche Fitness fördern und den Bewegungsmangel ausgleichen sollen. Da der alte Sportplatz auch von der Flut beschädigt worden war, sei die Wiederherstellung von Laufbahn und Drainage mit rund 700 000 Euro gefördert worden. So sei letztendlich ein Eigenanteil von 490 000 Euro für die Stadt übrig geblieben, zählte Pfennings auf.
Radfahrer testeten Pumptrack und Dirtjump-Anlage
Neben den klassischen Angeboten wie Laufbahn, Sprunggrube, Trampolin und Fußballfeld locken im Sportpark eine Vielzahl moderner Sportgeräte. So steht ein Boulderblock neben einem Parkour und modernen „Ninja Warrior“-Geräten, die auch gleich von den anwesenden Sportlern einem Praxistest unterzogen wurden. Bereits während der Ansprachen waren die jugendlichen Radfahrer auf Pumptrack und Dirtjump-Anlage unterwegs.
Doch noch sei nicht alles fertig, verwies Pfennings auf das Unübersehbare. Denn weite Teile des Geländes waren noch mit Flatterband abgesperrt, weil, wie er ausführte, die Begrünung des Geländes aufgrund der Witterung der vergangenen Wochen noch nicht fertig sei. Auch müsse die Laufbahn noch einmal abgezogen werden. In Zukunft werde sich Elmar Scholzen, beidseitig als Betreiber des Schwimmbads und des Campingplatzes Nachbar der Anlage, auch um den Sportpark kümmern und auch noch an der Finanzierung eines weiteren neuen Gerätes beteiligen.
Verbesserungsvorschläge seien willkommen, so der Bürgermeister, denn das Projekt wachse noch. So sollen in einem weiteren Schritt die Sanitäranlagen im Vereinshaus überarbeitet werden und ein Snack- und Getränkeautomat aufgestellt werden.