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Zu wenig NachfrageHaltepunkt Zuckerfabrik der Erfttalbahn in Euskirchen soll geschlossen werden

Lesezeit 2 Minuten
Ein Haltepunkt ohne Gleise im Boden

Die Bahn überlegt, den Haltepunkt Zuckerfabrik aufzugeben und dafür eine Haltestelle in Roitzheim zu installieren.

Die Nachfrage am Haltepunkt Zuckerfabrik ist für die Deutsche Bahn und den NVR zu gering. Stattdessen soll es an einer anderen Stelle in Euskirchen einen neuen Haltepunkt geben.

An der Erfttalbahnstrecke soll ein neuer Bahnhaltepunkt entstehen, am Ortsrand von Roitzheim. Im Gegenzug wollen die Deutsche Bahn (DB) und der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) den Bedarfshaltepunkt an der Euskirchener Zuckerfabrik schließen.

Die Stadt Euskirchen unterstützt dieses Vorhaben: Auf Vorschlag der Verwaltung fasste der Ausschuss für Tiefbau und Verkehr nach Angaben von Fachbereichsleiter Bernd Kuballa mehrheitlich einen entsprechenden Empfehlungsbeschluss für den Rat, der am 13. Dezember über die Angelegenheit berät.

Erfttalstrecke: Elektrifizierung geplant

Die Erfttalstrecke ist durch das Hochwasser im Juli 2021 schwer beschädigt worden. Die Reparaturarbeiten laufen. Nach dem Wiederaufbau wird die Bahn den Abschnitt zwischen Euskirchen und Bad Münstereifel zunächst wieder im Stundentakt befahren. Bis Dezember 2026 soll die Strecke elektrifiziert werden.

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Um einen 30-Minuten-Takt zu ermöglichen, muss die DB in Kreuzweingarten oder Arloff einen Kreuzungsbahnhof errichten, wie es in einem Schreiben des NVR an die Stadt heißt. Im Rahmen seiner Planungen plädiert der Zweckverband dafür, „die Standorte von Haltepunkten zukunftsorientiert zu gestalten“.

Unter dieser Vorgabe rät er dazu, die Station an der Zuckerfabrik aufzugeben. Denn sie sei „einer der nachfrageschwächsten Haltepunkte im NVR-Netz“. Eine Haltestelle in Roitzheim habe mehr Potenzial. Der NVR geht von 200 bis 300 „Ein-/Aussteigern“ pro Tag aus. An der Zuckerfabrik waren es bei einer Erhebung vor drei Jahren nur 51. Diese Zahlen sprechen aus NVR-Sicht für einen Neubau in Roitzheim, entweder am nördlichen Dorfrand oder nördlich des Bahnübergangs Tomburgstraße. Ein solcher Neubau sei „aus fahrplantechnischen Gründen“ aber nur möglich, wenn der Halt an der Zuckerfabrik aufgegeben werde, betont der Verband.

Provisorium für DB zu teuer

Bis zur Eröffnung in Roitzheim könnten fünf bis sieben Jahre vergehen, hieß es kürzlich im Mobilitätsausschuss des Kreises Euskirchen. Für diesen Zeitraum den durch die Flut beschädigten Halt an der Zuckerfabrik provisorisch herzurichten, komme für die DB nicht infrage, denn diese Lösung wäre mit etwa 800.000 Euro fast genauso teuer wie ein Neuausbau.

Für die Stadt heißt dies, dass sie für die Übergangszeit eine Lösung für die Fahrgäste finden muss, die den Halt an der Zuckerfabrik nicht mehr nutzen können. Betroffen seien überwiegend „Schülerverkehre zwischen Kuchenheim und Bad Münstereifel“, so Bernd Kuballa. Er verwies auf eine Stellungnahme der Stadtverkehrsgesellschaft SVE. Darin heißt es unter Hinweis auf das Bus- und Bahnnetz, eine Fahrmöglichkeit zwischen Kuchenheim und Bad Münstereifel im Schülerverkehr sei sichergestellt.