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EinweihungVom Plan bis zur neuen Kita in Euskirchen-Flamersheim sind elf Jahre vergangen

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Zwei Männer liegen in einem Bällebad. Der rechte trägt schwarzes Hemd und schwarzes Sakko, der linke ein hellblaues Hemd.

Das Bällebad macht auch den Großen Spaß: Pfarrer Tobias Hopmann (l.) und Bürgermeister Sacha Reichelt probierten es aus.

Schon 2013 fasste man den Entschluss, die Flamersheimer Kita zu erweitern. Nach zahlreichen Verzögerungen ist der Neubau nun eingeweiht.

„Flamersheim – unendliche Weiten.“ Diese Eröffnung ist, wenn auch in abgewandelter Form, nicht nur Teil jeder Folge der bekannten Fernsehserie „Star Trek“. Sie stand auch sinnbildlich für die Eröffnung der neuen katholischen Kindertagesstätte St. Stephanus Auffindung in Flamersheim. Schließlich gehen die Jungen und Mädchen der Kita, ähnlich wie die Besatzung der Enterprise, ebenfalls Tag für Tag auf eine Entdeckungsreise, wie Kita-Leiterin Doris Fußel lachend erklärte: „Wir bilden hier mit den Kindern und dem Betreuerteam eine eigene Crew, mit der wir zwar nicht den Hindernissen des Weltalls, aber doch des alltäglichen Lebens der Kleinen begegnen. Und das ist oft nicht weniger aufregend.“

Seit drei Wochen segelt das 83-köpfige Team bereits in seinem neuen, kleinen Kosmos. Nun war es an der Zeit, diesen auch feierlich einzusegnen. „Der Himmel lacht heute mit uns und freut sich über die vielen guten Erinnerungen des alten Kindergartens und über die neuen Erfahrungen, die ab dem heutigen Tag hier gesammelt werden können“, berichtete Pfarrer Tobias Hopmann, an die zahlreichen Kinder, Eltern und Großeltern gerichtet.

Viele Messdiener gingen selbst in Flamersheimer Kita

Wie gut diese Erinnerungen in den Köpfen der Flamersheimer verankert seien, könne man auch an der Tatsache erkennen, dass elf der zwölf Messdiener während der Einweihungsmesse ebenfalls ihren Kita-Alltag in der Vorgängereinrichtung absolviert hatten, so Hopmann: „Alle wollten deshalb heute Teil der Eröffnungsfeier sein. Das zeigt, wie gut das Team rund um Frau Fußel das Schiff zu steuern weiß.“

Vier Kinder sitzen zusammen mit einer blonden Frau auf einem gelb-roten Sofa und schauen sich ein Buch an.

Nach dem Toben genossen die Kinder die Märchenstunden mit ihrer Betreuerin Kerstin Mahlberg-Schabio.

41 Jahre dauert die gemeinsame Geschichte von Doris Fußel und der Kita Flamersheim bereits an. „Es steckt daher sehr viel Herzblut und Verbundenheit in dem gesamten Projekt“, gestand die Leiterin mit einer Träne der Rührung in den Augen: „Es war schon ein schwerer Abschied von den alten Räumlichkeiten, die Umstellungen haben auch viel Zeit und Kraft in Anspruch genommen. Doch jetzt freuen wir uns alle auf die neuen Abenteuer, die wir hier erleben dürfen.“

Corona und Flut verzögerten den Kita-Neubau in Flamersheim

Tatsächlich bestand der vom Kirchengemeindeverband Euskirchen-Erftmühlenbach gefasste Entschluss, die alte Kita in Flamersheim aufgrund der hohen Nachfrage zu vergrößern, bereits seit dem Jahr 2013. Dennoch sollte es elf Jahre dauern, bis dieser Entschluss umgesetzt werden konnte.

An einem Bauzaun, der vor zwei Baggern steht, hängen bunte Luftballons.

Die Baustellen auf dem Außengelände der Kita sollen bis Ende Oktober ebenfalls fertiggestellt werden.

Neben einem unplanmäßigen Wechsel des Architekturbüros sei auch die erst während der Planung beschlossene Zusammenlegung mit der Kita Kirchheim als Grund für diese Verzögerungen zu nennen, erklärte Jürgen Mausolf vom Kirchengemeindeverband: „Corona und die Flut haben für weitere Planänderungen gesorgt. Doch heute können wir endlich hier stehen und uns über die neuen Räumlichkeiten freuen.“

4,6 Millionen Euro hat die neue Einrichtung in Flamersheim gekostet

Nicht zuletzt auch durch diese Verzögerungen belaufe sich der Kostenfaktor für den Bau auf insgesamt 4,6 Millionen Euro. Davon habe das Erzbistum Köln 4,2 Millionen übernommen, und der Restbetrag von 400.000 Euro stamme aus dem „U6-Bundesförderprogramm“, so Hopmann: „Unsere Kinder sind nicht nur unsere Zukunft, sondern auch unsere Gegenwart und unser größter Schatz. Daher war uns auch eine Finanzierung in dieser Höhe sehr wichtig.“

Während der Innenbereich bereits in farbenfroher Pracht erstrahlt, muss im Außenbereich zwar noch einiges geschehen. Doch auch diese Baumaßnahmen sollen bis Ende Oktober abgeschlossen sein. „Es macht mir jetzt schon Spaß, mit meinen Freunden draußen zu spielen“, freute sich der fünfjährige Matteo: „Was wir spielen, ist egal, Hauptsache draußen.“

Ein Umstand, der auch Doris Fußel freut: „Wenn man die Kinder hier mit ihren kleinen Fahrzeugen durch die Flure flitzen sieht, geht einem einfach das Herz auf“, schwärmte die Kita-Leiterin. „Dies ist bereits die dritte Nachwuchsgeneration, die ich hier in Flamersheim begleite, und viele der Eltern heute waren auch schon als Kinder bei mir. Schön, dass wir diese Geschichte jetzt in der neuen Kita fortschreiben können.“