Weilerswist – Das einzige, was man vorab erledigt haben muss, um eines der zehn brandneuen E-Bikes auszuleihen, die am Bahnhof Weilerswist in ihrer Ladestation auf Kundschaft warten, ist die kostenlose Registrierung in der nextbike-App.
Fahrradausleihe per App
Mit dem Smartphone geht es besonders einfach: Man muss lediglich den QR-Code des Rades einscannen oder die Radnummer eintippen, schon öffnet sich das automatische Schloss und das Rad kann der Ladestation entnommen werden. Eine halbe Stunde vorab können Kunden – ebenfalls per App – ein E-Bike für sich reservieren. Und auch die spätere Rückgabe des Pedelecs ist kinderleicht und erfolgt einfach an einer der sieben Stationen, die nun der Reihe nach in Betrieb genommen werden.
Zukünftig möchte man auch „virtuelle“ Stationen einrichten, an denen die Räder zurückgegeben werden können. „Solche Abgabepunkte könnten Plätze an Rathäusern, in Orts- oder an Einkaufszentren sein“, erklärte Christian Seul, Projektleiter bei der RVK.
Landrat begab sich auf Testfahrt
Am Montagvormittag wurde die E-Bike-Verleihstation am Bahnhof Weilerswist offiziell der Öffentlichkeit übergeben. Landrat Günter Rosenke und der Erste Beigeordnete René Strotkötter ließen es sich nicht nehmen, eines der schneeweißen Räder mit Elektrohilfsmotor, die mit maximal 25 Stundenkilometer gefahren werden können, vor Ort gleich zu testen.
Mit dem RVK e-Bike ist eines der ersten regionalen Fahrradverleihsysteme Deutschlands gestartet – darüber hinaus eines der ersten, das nur mit E-Bikes betrieben wird. Dahinter steckt die Firma nextbike, die europäischer Marktführer im Bike-Sharing ist. Das Projekt ist vorerst auf fünf Jahre ausgelegt und wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert. Eine Station, wie sie nun am Bahnhof Weilerswist zu finden ist, kostet einen mittleren fünfstelligen Bereich, 90 Prozent werden vom Land getragen.
Netz der Ausleihstationen soll weiter ausgebaut werden
„Wir möchten das Netz an Ausleihstationen gerne weiter ausbauen, vor allem entlang der Eifel-Bahnstrecke“, meinte Seul. Noch in diesem Jahr werde sich „ein weiteres Antragsfenster öffnen“, wie er betonte, so dass sich andere Städte und Gemeinden aus dem Kreisgebiet bewerben können. Bereits im Vorjahr habe man versucht, Euskirchen mitanzuschließen. Dies sei vom Fördergeber jedoch abgelehnt worden.
Die Begründung: Es wäre nur eine Erweiterung des bereits geförderten Angebots gewesen, erwartet wird aber „etwas Modellhaftes, etwas, das Innovation ausstrahlt“, so Seul. Mittelfristig möchte die RVK das Netz an Ausleihstationen erweitern, gegebenenfalls auch mit Hilfe weiterer Fördertöpfe.
Rund um die Uhr ausleihbar
Insgesamt sieben RVK e-Bike-Stationen werden sukzessive an ÖPNV-Knotenpunkten eingerichtet, sechs davon in Städten und Gemeinden des Rhein-Sieg-Kreises. Betreiber ist der Anbieter nextbike aus Leipzig. Das Förderprojekt bietet nun eines der ersten Überland-Fahrradverleihsysteme in Deutschland.
An den voll automatisierten E-Bike-Verleihstationen stehen Kunden jeweils zehn Pedelecs zur Verfügung, die rund um die Uhr ausgeliehen werden können. Das Angebot richtet sich hauptsächlich an ÖPNV-Pendler und Freizeitradler und Touristen. VRS-Ticket-Abonnenten bekommen einen Rabatt. (hn)
www.rvk.de/e-bike