- Der Kölner Festkomitee-Präsident Kuckelkorn war zu Gast bei der Veranstaltung „Schwade im Jade“ in Zülpich.
- Aktuell kann er sich den Karnevall nicht vorstellen.
- Er weiß aber auch, dass man den Karneval nicht verbieten kann.
Zülpich/Köln – „Im Karneval ist Nähe ein ganz wichtiges Thema – miteinander schunkeln, miteinander singen, Gemeinschaftsgefühl erzeugen. Das können wir uns aktuell nicht vorstellen. Deswegen können wir uns auch keinen Karneval vorstellen“, hat Christoph Kuckelkorn, Präsident des Kölner Festkomitees, bei einer Veranstaltung in Zülpich gesagt.
Anderseits wisse man aber auch, so Kuckelkorn weiter, dass man zwar einen Weihnachtsmarkt verbieten könne, aber nicht Weihnachten. „Und genauso kann ich den Rosenmontagszug oder eine Sitzung verbieten, aber ich kann nicht den Karneval verbieten“, führte er aus.
Am Freitag Treffen der Karnevalisten in der Staatskanzlei
Der Karneval sei bekannt dafür, dass er sich gegen die Obrigkeit auflehne. Entsprechend lasse er sich auch jetzt nicht in die Schranken weisen. „Wir wissen, dass die Menschen Karneval feiern werden. Das ist für uns das große Problem.
Wir müssen nun sehen, wie wir das mit den Regeln, die es wohl geben wird, realisiert bekommen“, sagte Kuckelkorn, der am Freitag mit Vertretern von vier Festkomitees und vom Bund Deutscher Karneval mit Teilen der NRW-Landesregierung zu einem Karnevals-Gipfel zusammenkommen wird.
Bei dem Treffen in der Düsseldorfer Staatskanzlei soll über ein 30-seitiges Konzept gesprochen werden, das die Karnevalisten dem Gesundheitsministerium vorgelegt hatten. Es enthält Handlungsempfehlungen, wie beispielsweise am Elften im Elften zur Sessionseröffnung Karneval gefeiert werden könnte. „Wir müssen vielleicht kleiner, beschaulicher feiern. Wir müssen uns demütig begegnen, dann werden wir den Kern unseres Karnevals vielleicht noch mal neu erleben. Das ist die große Herausforderung“, sagte der Kölner Karnevals-Chef. Ziel sei es, dem Karneval wieder einen tieferen Sinn zu geben.
Laut Kuckelkorn möchte man auch „so manchem Unliebsamem, was da so passiert, beispielsweise auf der Zülpicher Straße, am Zülpicher Platz“, entgegenwirken. „Das ist nicht der Karneval, den wir kennen und den wir brauchen.“ Daher sei es vielleicht nicht schlecht, jetzt mal innezuhalten und dann demütig neu zu starten.
Der Kölner Festkomitee-Präsident war zu Gast bei der Veranstaltung „Schwade im Jade“, die vom Zülpicher Seelsorgebereich organisiert wird.