Die bei Bauarbeiten in Niederelvenich gefundenen Knochen gehören zu vier Menschen. Die Polizei hat keine Spuren von Gewalteinwirkung gefunden.
Fund bei BauarbeitenDiese Zülpicher Knochen sind mehr als 100 Jahre alt
An der Wichtericher Straße in Niederelvenich wurden vor mehr als 100 Jahren die Leichname von vier Personen begraben. Das ist das Ergebnis der polizeilichen Untersuchung der Knochenfragmente, die Ende November 2023 bei Bauarbeiten an der Bushaltestelle gefunden wurden.
Wer waren diese Menschen? Warum wurden sie an dieser Stelle begraben? Und: Wurden sie womöglich Opfer einer Straftat? Viel konnten die Experten bei der Polizei dazu nicht herausfinden. Aber immerhin weiß man jetzt, zu wie vielen Personen die Knochen gehören. Und dass es sich auch um Fragmente des Skeletts eines Kindes handelt. Ebenso kann man inzwischen die Liegezeit einschätzen.
Die Zülpicher Knochen werden noch von Experten des LVR untersucht
Nach Angaben von Polizeisprecher Franz Küpper gehen die Experten davon aus, dass die Knochenfragmente seit 100 Jahren oder länger in der Niederelvenicher Erde gelegen haben. Welches Geschlecht die Personen hatten, habe man allerdings anhand der Fragmente nicht bestimmen können, so Küpper weiter.
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Ein Verbrechen schließt die Polizei aus – zumindest eines, das heute noch gesühnt werden kann. Nach wie vor gebe es keinen Hinweis auf Gewalteinwirkung, berichtet Küpper. Und selbst wenn die vier Personen einer Straftat zum Opfer fielen, wäre es wohl kaum möglich, dafür heute noch jemanden zur Rechenschaft zu ziehen.
Denkbar sei, dass die vier Menschen im Zuge des Ersten Weltkriegs an der Stelle begraben wurden, mutmaßt Küpper. Das herauszufinden, sei nun allerdings nicht mehr Aufgabe der Polizei.
„Da sind wir jetzt zuständig“, sagt Jens Schubert vom Amt für Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbands Rheinland (LVR). Die Knochen sollen in der Niederlassung in Wollersheim weiter untersucht werden. Auch eine anthropologische Untersuchung soll es geben.
Außerdem werden die Experten des LVR weiterhin die Bauarbeiten an der Wichtericher Straße begleiten. Für den Fall, dass dort noch mehr gefunden wird, so Schubert. Vielleicht können die Spezialisten des LVR Licht ins Dunkel bringen und den vier Toten ein Gesicht geben.