Zülpich – Mit dem Pilotprojekt „Bienenfreundliche Vorgärten und Blühflächen“ setzt sich die Stadt Zülpich mit dem Leader-Projekt „Rheinisches Zentrum für Gartenkultur“ aktiv gegen das Insektensterben und für regionaltypische, lebendige Vorgärten in der Römerstadt ein. Im Stadtgebiet wurden nun sechs Flächen mit einer Gesamtgröße von mehr als 6200 Quadratmetern für die Neuanlage von insektenfreundlichen Blühstreifen ausgewählt.

Darüber hinaus plant die Stadt eine Gestaltungsregelung für künftige Vorgärten, die nur einen minimalen Einsatz von Schotter oder Kies zulassen soll. Dadurch soll die Insekten- und Tierwelt in Zülpich nachhaltig gestärkt werden und der dorftypische Charakter der Vorgärten erhalten bleiben.

Mögliche Blüteflächen entlang der Stadtmauer

„Das Insektensterben ist schon lange ein großes Thema und betrifft auch uns. Die Idee zu den insektenfreundlichen Blühstreifen entstammt dem Ausschuss für Struktur und Nachhaltigkeit“, sagt Zülpichs Bürgermeister Ulf Hürtgen (CDU).

Das Amt für Liegenschaften und der Bauhof der Stadt hätten mit den Verantwortlichen des „Rheinischen Zentrums für Gartenkultur“ mögliche Blühflächen in der Kernstadt und den Ortschaften, etwa entlang der Stadtmauer oder im Bereich der Bonner Straße, sondiert, so der Verwaltungschef.

Beratung zu bienenfreundlicher Bepflanzung

Die Stadt Zülpich will noch einen Schritt weitergehen: Vorgärten in künftigen Neubaugebieten sollten gärtnerisch gestaltet werden. Dies bedeutet unter anderem, dass maximal 15 Prozent der Vorgartenfläche mit Kies oder Schotter bedeckt sein dürfen. Zufahrten und Wege sind von dieser Regelung ausgenommen.

„Die Bestimmung soll demnächst für alle Zülpicher Neubaugebiete gelten“, berichtet Hürtgen. Um den Häuslebauern die insektenfreundliche Gestaltung ihres Vorgartens zu erleichtern, werde in Kooperation mit dem „Rheinischen Zentrum für Gartenkultur“ eine fachliche Beratung angeboten. Jeder Hausbesitzer in der Leader-Region „Zülpicher Börde“ hat die Möglichkeit, sich in Sachen bienenfreundliche Bepflanzung beraten zu lassen.