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BördebahnZülpicher Nahverkehr stellt sich auf Stundentakt ein

Lesezeit 3 Minuten
Andreas Glodowski steht in einem Kleinbus und hält einen ausgedruckten Fahrplan hoch, während er das neue Zülpicher ÖPNV-Konzept vorstellt.

Den neuen ÖPNV-Fahrplan für die Anpassung an den Stundentakt der Bördebahn in Zülpich stellte Andreas Glodowski vom Kreis Euskirchen vor.

Lange planten Stadt, Kreis und die regionalen Verkehrsbetriebe die Umstellung, jetzt wird sie endlich umgesetzt: Die Bördebahn wird künftig stündlich auf der Strecke Euskirchen – Zülpich – Düren fahren.

Der Stundentakt kommt – und mit ihm das neue Zülpich-Konzept für den öffentlichen Nahverkehr. Ursprünglich zum Fahrplanwechsel für Sonntag, 11. Dezember geplant, werde die Bördebahn nun eine Woche später, ab Samstag, 17. Dezember, stündlich zwischen Düren, Zülpich und Euskirchen verkehren. Das teilten die Beteiligten von Stadt und Kreis sowie des NVR, der RVK, der Rurtalbahn und der Rurtalbus in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit.

Entsprechend werde der Bus- und Taxibusverkehr in der Römerstadt angepasst, sodass ein nahtloser Anschluss gewährleistet werde. In der Woche zwischen dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember, der bereits den Busverkehr betrifft, und der Einführung des Stundentakts auf der Bahnlinie gewährleistet der NVR einen Schienenersatzverkehr zwischen Euskirchen und Zülpich.

Ein Personalmangel bei der signaltechnischen Prüfung und Abnahme ist für die Verzögerung verantwortlich.
Herbert Häner, Geschäftsführer der Rurtalbahn

„Am Ende gab es einige komplexe Abhängigkeiten, die auch mit zeitlichen und personellen Faktoren behaftet sind, weshalb wir die Einführung um eine Woche verschieben mussten“, erklärte Herbert Häner, Geschäftsführer der Bördebahn-Betreiberin Rurtalbahn. Konkret heiße das: „Ein Personalmangel bei der signaltechnischen Prüfung und Abnahme ist für die Verzögerung verantwortlich.“

Bessere Anbindung zwischen Zülpich und Euskirchen

Auf die Fahrgäste kommen durch den neuen Fahrplan einige Änderungen und Verbesserungen zu. Andreas Glodowski, der für den Kreis zuständig für die Konzeptionierung war, erläuterte die Neuerungen: Die Buslinie 298 verkehrt jetzt im Halbstundentakt mit der Bördebahn zwischen Düren, Zülpich und Euskirchen. Dafür wird die Schnellbuslinie SB98 eingestellt. Die Haltepunkte auf der Teilstrecke Düren-Zülpich werden von der neuen Linie 290 übernommen. Zudem gibt es wieder eine ÖPNV-Anbindung an den Seepark in Form eines Kleinbusses 774. Er fährt von Zülpich über Hoven zum Seepark und von dort aus nach Lövenich, Linzenich, Sinzenich und Schwerfen.

Die Linien 807 und 865 zwischen Euskirchen und Erftstadt werden nun die Ortsteile Wichterich, Niederelvenich und Oberelvenich bedienen. Wichterich, Oberwichterich und Frauenberg erhalten in Richtung Euskirchen und Erftstadt einen Halbstundentakt.

Außenorte in den Zülpicher Fahrplan integriert

Die Buslinie 810 fährt eine neue Strecke ab Schwerfen über Enzen, Wißkirchen, Euenheim bis nach Euskirchen. Ab Wißkirchen besteht im Wechsel mit der 808 ein Halbstundentakt. Auch bei den Taxibussen ergeben sich Änderungen. So fährt die Linie 811 nun ab Zülpich über die Ortsteile Juntersdorf, Langendorf, Eppenich, Bürvenich, Schwerfen bis nach Mechernich.

Die Linie 892 fährt eine neue Strecke über Merzenich, Floren, Hoven, Zülpich, Rövenich, Oberelvenich, Niederelvenich, Wichterich und Mülheim. Zudem sollen die Linien 290, 298, 774, 811, 889 und 892 den Zülpicher Bahnhof anfahren.

Bördebahn-Ausbau kostet zwischen neun und zehn Millionen Euro

Zwischen neun und zehn Millionen Euro habe allein der Ausbau an Gleisen und Infrastruktur der Bördebahn gekostet, so Häner. Finanziert wurde das Ganze durch den Nahverkehr Rheinland.

Für den neuen Stundentakt habe man auch bauliche Veränderungen vorgenommen, so Häner: „Wir haben mittlerweile eine Zugsicherungsanlage auf der Strecke. Das heißt nicht, dass wir vorher unsicherer unterwegs waren, aber jetzt können wir tatsächlich mit zwei Zugpaaren auf der Strecke fahren.“

Eine Delegation aus Kreis, Stadt und regionalen Verkehrsbetrieben steht bei der Pressekonferenz für das neue ÖPNV-Konzept Zülpich vor dem Seepark-Kleinbus 774.

Zur Einführung des neuen Zülpich-Konzepts stellten NVR, RVK, Rurtalbus, Rurtalbahn sowie Stadt und Kreis die wichtigsten Änderungen vor.

Auch einige Haltepunkte hat die Rurtalbahn nach Angaben des Geschäftsführers ausgebaut: „Insbesondere der Bahnsteig in Vettweiß ist in der Fertigstellung.“ Weitere Umbaumaßnahmen seien aber sowohl seitens der Bahnbetreiber als auch durch die Stadt in Bezug auf den Busverkehr geplant. So soll in den kommenden Jahren der Behelfsbahnsteig am Bahnhof zu einem Mittelbahnsteig umgebaut werden. Auch der Ausbau des angrenzenden Busbahnhofs befindet sich in der Umsetzung.

Insbesondere der Bahnsteig in Vettweiß ist in der Fertigstellung.
Herbert Häner, Geschäftsführer der Rurtalbahn

Vor allem die Stadt nehme durch den enger getakteten Busverkehr inklusive Nachtfahrten jährlich viel Geld in die Hand. Achim Blindert, Allgemeiner Vertreter des Landrats: „Genaue Zahlen können wir noch nicht nennen, aber wir gehen von mehr als 1,5 Millionen Euro aus.“

Den aktuellen Fahrplan können Fahrgäste auf der städtischen Homepage nachlesen.