Köln – Die vergangenen drei Partien von Jannik Löhden verliefen nach einem ähnlichen Muster: Der SC Fortuna Köln war jeweils gegen einen Außenseiter in Rückstand geraten. Aufgrund vieler Ausfälle und dem Formknick im Kampf um den Aufstieg fand der Südstadt-Klub keine fußballerischen Lösungen gegen tiefstehende Gegner.
So kam Abwehrchef Löhden, frisch von einer hartnäckigen Fußverletzung kuriert, gegen Düsseldorf II, Bonn und Homberg zu drei Kurzeinsätzen als Brechstange im Sturmzentrum. „Es ist für jeden Gegner unangenehm, wenn dann plötzlich zwei Meter und 100 Kilo kommen“, sagt Löhden.
Einen Sieg brachte der Aushilfs-Angreifer der Fortuna nicht, doch immerhin rettete der 32-Jährige seinem Team mit einem spektakulären Fallrückzieher einen Punkt beim 1:1 in Düsseldorf.
Trotzdem überwiegt die Ernüchterung nach dem 1:2 gegen Bonn und dem 1:1 gegen Homberg – zwei eigentlich fest eingeplante Heimsiege gegen Abstiegskandidaten. „Wir haben uns die Saison nicht kaputtgemacht, uns aber eine extrem gute Ausgangsposition versaut“, sagt Löhden. „Mit unserer Erfahrung und unserer Breite im Kader müssen wir Gegner wie Bonn und Homberg trotz einiger Ausfälle auch fußballerisch beherrschen und letztlich schlagen.“
Jannik Löhden hat keine Beschwerden mehr
Löhden konnte aufgrund seiner Fußverletzung in diesem Jahr noch kein Spiel von Beginn an absolvieren. Immerhin hat er nach einer Behandlung bei einem Physiotherapeuten in München keine Beschwerden mehr. Der Kapitän sagt: „Ich bin bereit für die Startelf.“
Von draußen habe es ihm „wehgetan“, seiner verunsicherten Mannschaft zuzusehen. „Nach dem frühen Gegentor gegen Homberg war es, als hätte man uns den Stecker gezogen“, sagt Löhden. „Aber das haben wir in den letzten Tagen klar angesprochen und hatten auch wieder richtig gute Einheiten.“
Zunächst treten die Kölner beim Spitzenreiter Preußen Münster an (Freitag, 19 Uhr). Am Mittwoch ist dann der Tabellenzweite Rot-Weiss Essen zu Gast im Südstadion (19.30 Uhr). „Gegen Münster wird es ein richtiges Brett. Aber wir müssen gewinnen, das ist ganz klar“, sagt Löhden. Dann habe man es weiter in der eigenen Hand. „Essen kommt aus einer längeren Corona-Pause und ohne richtigen Rhythmus zu uns.“
Die vielen ausstehenden Nachholspiele verzerren das Tabellenbild. Mit einem Sieg in Münster wäre die Fortuna bis auf zwei Punkte dran am Primus, hätte aber weiterhin zwei Spiele weniger absolviert. Bei einem weiteren Sieg gegen RW Essen, das zuletzt drei Spiele wegen eines Corona-Ausbruchs absagen musste, würde die Fortuna an Essen vorbeiziehen, hätte bei einem Drei-Punkte-Vorsprung aber zwei Spiele mehr absolviert als der Top-Favorit.