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Informationskampagne für ukrainische Frauen: „need-help.nrw”

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Düsseldorf – Nordrhein-Westfalens Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) hat am Donnerstag eine landesweite Informationskampagne für geflüchtete ukrainische Frauen gestartet. An den Bahnhöfen der großen Städte und auf rund 500 digitalen Werbeflächen sollen sie direkt bei ihrer Ankunft in ukrainischer Sprache auf Hilfsangebote aufmerksam gemacht werden.

Über die Internetseite need-help.nrw oder das Abscannen des QR-Codes auf den Plakaten gelangten Frauen direkt auf das Opferschutzportal der Landesregierung, erläuterte Scharrenbach. Dort werde zielgerichtet in ukrainischer Sprache über alle landesgeförderten Hilfsangebot informiert. Die Kampagne ist zunächst an den Hauptbahnhöfen in Aachen, Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Hagen, Hamm, Herne, Köln und Münster platziert worden.

Frauenunterstützungseinrichtungen, die zielgerichtete Maßnahmenpakete zusammen mit Flüchtlingshilfen vor Ort planen, können für entsprechende Anträge bis zu 20.000 Euro Unterstützung erhalten. Für Kommunen gebe es zinsverbilligte Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau und der NRW.Bank, um Flüchtlingsunterkünfte zu schaffen, berichtete Scharrenbach.

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Die Ministerin wies darüber hinaus auf eine kürzlich entwickelte digitale Wohnraumkarte hin. Ziel sei, sie als direkte Plattform für alle unternehmerischen und privaten Wohnraum-Angebote zur Unterbringung von Flüchtlingen zu nutzen. Die interaktive Karte war Anfang März zunächst mit dem Verband der Wohnungswirtschaft (VdW) Rheinland Westfalen und den kommunalen Spitzenverbänden aufgesetzt worden.

Nun schließen sich auch Geschäftsstellen von Haus Grund in Aachen, Alsdorf, Düsseldorf, Krefeld und Neuss an. Viele private Eigentümer wollten helfen und eine Beherbergung anbieten, erklärte Verbandsdirektor Erik Uwe Amaya. Immerhin würden 60 Prozent aller vermietungsfähigen Einheiten von Kleinvermietern gehalten. Auch der Direktor des VdW, Alexander Rychter, unterstrich, jede Wohnung, die den Geflüchteten Sicherheit und Ruhe biete, zähle jetzt.

Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hatte bereits zu Beginn der Flüchtlingszuwanderung aus der Ukraine betont, dass Frauen und Kinder nicht längerfristig in Sammelunterkünften untergebracht werden könnten.

Die oppositionellen Grünen bezeichneten die Kampagne als guten Anfang, forderten aber weitere Maßnahmen. „An zentralen Bahnhöfen müssen jetzt Schutzzonen eingerichtet werden”, unterstrich die integrationspolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion Berivan Aymaz in einer Mitteilung. Die Landesregierung sollte zudem beim Landeskriminalamt ein polizeiliches Hinweistelefon einrichten. In allen Unterkünften müssten Gewaltschutzstandards verbindlich gelten.

© dpa-infocom, dpa:220331-99-745803/5 (dpa/lnw)