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Tornados in enger FormationKampfjets über der Region Köln und Bonn gesichtet

Lesezeit 2 Minuten
Tornado-Kampfjets in enger Formation am Himmel (Archivfoto).

Tornado-Kampfjets in enger Formation am Himmel (Archivfoto).

Auch den Lärm dürften viele Menschen bemerkt haben. Was hinter dem Manöver steckt.

Acht Tornado-Kampfjets sind über die Region im Großraum Köln und Bonn hinweggerauscht. Viele Anwohnende dürften von dem Lärm hellhörig geworden sein. Hinter dem Einsatz steckt die Übung „Desert Flag“.

Übungsflüge sind in der Region nicht ungewöhnlich. Der Fliegerhorst des „Boelcke“-Geschwaders der Luftwaffe ist in Nörvenich in Nordrhein-Westfalen in unmittelbarer Nähe zum Rhein-Erft-Kreis stationiert. In regelmäßigen Abständen werden hier etwa auch Nachtflüge geprobt.

Das steckt hinter der Formation von Kampfjets über der Region

Der Anblick, der sich am Dienstag (15. April) bot, war allerdings doch etwas Besonderes. Anwohnerinnen und Anwohner berichteten von mehreren Kampfjets am Himmel, die unter anderem über Bonn verhältnismäßig tief hinwegflogen.

Wie die Luftwaffe der Bundeswehr mitteilte, handelte es sich um acht Tornado-Kampfjets, die in Nörvenich gestartet sind. Auch eine Lockheed P-3 wurde in dem Zusammenhang auf dem Fliegerhorst in Empfang genommen. Es handelt sich dabei um ein viermotoriges propellergetriebenes Flugzeug.

Acht Tornados aus Nörvenich zu „Desert Flag“ nach Abu Dhabi

Die acht Tornados wurden demnach nach Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, überführt. Dahinter steckt das groß angelegte Manöver „Desert Flag“, an dem neben anderen NATO-Partnern wie Frankreich, den USA, Großbritannien und der Türkei auch Deutschland beteiligt ist. Erstmals seit 2012 wurden nun wieder Kampfjets der Luftwaffe eingesetzt.

Schon der Name „Desert Flag“ deutet auf eine umfangreiche Übung in der Wüste hin. Die Al Dhafra Air Base im Südosten von Abu Dhabi habe als Stützpunkt gedient.

„Boelcke“-Geschwader: Luftwaffe trainiert Luftangriffe gegen Bodenziele

„Bei Desert Flag trainieren die teilnehmenden Nationen vor allem präzise Luftangriffe gegen Bodenziele, sogenannte Air-to-Ground-Missionen“, teilte ein Sprecher der Bundeswehr mit. „Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Close Air Support, also der direkten Unterstützung von Bodentruppen aus der Luft.“

An dem Manöver sind auch Australien, Südkorea, Katar, Bahrain, Saudi-Arabien und Indien beteiligt. Die Luftwaffe bezeichnet die Vereinigten Arabischen Emirate als einen seit vielen Jahren wichtigen und verlässlichen Partner in der Region.

Die acht Tornado-Kampfjets der Luftwaffe werden erst Mitte Mai wieder zum Fliegerhorst Nörvenich zurückkehren. Wer dann wieder Formationen von Flugzeugen der Luftwaffe über der Region Köln und Bonn bemerkt, der weiß, es handelt sich vermutlich um die Piloten vom „Boelcke“-Geschwader, die vom Manöver Desert Flag kommen.