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Kölner seit zwei Monaten sieglosKriselnde Viktoria empfängt den Spitzenreiter

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Wunderlich Viktoria

Zum Haare raufen waren die Ergebnisse der letzten sieben Spiele für Franz Wunderlich und Viktoria. 

Köln – Franz Wunderlich fand gewohnt deutliche Worte für die Sachlage rund um die Profimannschaft des FC Viktoria Köln. Der Sportvorstand analysierte: „Für eine Bestandsaufnahme nach elf Spieltagen ist es noch zu früh. Fakt ist aber auch, dass wir für das, was wir spielen, mindestens vier Punkte zu wenig geholt haben.“ Der FC Viktoria weigert sich seit dem 13. August, ein Drittligaspiel für sich zu entscheiden und wartet seit sieben Begegnungen auf einen Sieg. Einen vergleichbaren Trend in Liga drei hat derzeit nur der SV Meppen aufzuweisen, der ebenfalls sieben Partien in Folge nicht gewinnen konnte.

Dabei sah es am vergangenen Freitag bis in die Schlussphase so aus, als würden die Höhenberger ihre Negativserie beenden können: Köln führte bis in die dritte Minute der Nachspielzeit mit 2:1 beim SC Verl, um Sekunden vor dem Schlusspfiff den späten Ausgleich zu kassieren. Olaf Janßen, Viktorias erfahrener Trainer, vermag derlei Defizite unmissverständlich auf den Punkt zu bringen: „Natürlich tun diese Gegentreffer weh. Abwehrverhalten ist Kopfsache. Für meine Jungs ist es ein Lernprozess, ein Spiel auch mal über die Ziellinie zu bringen.“ Die nächste Gelegenheit, diesen vom Coach gebetsmühlenartig vorgetragenen Wunsch in die Tat umzusetzen, ergibt sich für den Tabellenzehnten am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) im Duell gegen den Überraschungs-Spitzenreiter SV Elversberg.

Wunderlich ist guter Dinge, dass der FC Viktoria die Ergebniskrise beenden wird: „Elversberg ist ein dicker Brocken. Aber ich bin froh, dass wir sie jetzt haben. An ihnen kann sich unsere Mannschaft hochziehen.“ Viktorias Trainer freut sich ebenfalls auf die Auseinandersetzung mit dem von Ex-Profi Horst Steffen betreuten Aufsteiger: „Ein Spiel gegen den Tabellenführer ist sehr reizvoll. Wir werden ihnen nicht mit schlotternden Knien begegnen.“

Rückkehr zur Viererkette bei Viktoria Köln?

Eine weitere Frage, die sich Janßen stellen wird, ist die taktische Ausrichtung, in der er sein Team ins Rennen schickt: In Verl agierten die Höhenberger aus einem 3-4-1-2-System heraus – ob Köln mit Dreierkette und Marcel Risse auf der Spielmacherposition starten wird, ließ der Übungsleiter offen: „So etwas machen wir vom Gegner abhängig“, erklärt Janßen in aller Neutralität. „Es kann auch gut sein, dass wir wieder auf Viererkette umstellen.“ Unabhängig von der Formation fordert der Trainer von seinen Fußballern mehr Kreativität im Spiel nach vorne: „Mit dem Ball haben wir es in Verl unterirdisch gemacht. Wir hatten nicht den Mumm, spielerische Lösungen zu finden.“

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Immerhin erwies sich Angreifer Robin Meißner zuletzt wieder als treffsicherer Mittelstürmer: Die Leihgabe vom HSV hat bereits fünf Mal getroffen und profitiert vom Comeback des zuvor ewig verletzten Sturmtanks André Becker, der in Ostwestfalen seine Torpremiere für die Viktoria feiern durfte.

Zu früh kommt die Partie gegen Elversberg für Abwehrchef Christoph Greger, der nach seiner Bänderverletzung in den nächsten Tagen im Training zurückerwartet wird. Wieder fit ist Keeper Elias Bördner nach auskuriertem Fingerbruch.