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Krischer gegen NRW-Alleingang bei 9-Euro-Ticket-Nachfolge

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Duisburg – Nordrhein-Westfalens Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) hat dem SPD-Vorschlag einer zunächst auf NRW beschränkten Nachfolgelösung für das 9-Euro-Ticket eine Absage erteilt. „Wir werden keine NRW-Lösung machen, bevor nicht im Bund irgendeine Entscheidung getroffen ist”, sagte er am Freitag im Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) in Duisburg. Für eine solche Lösung fehle es an Geld im Landesetat.

Die SPD-Landtagsfraktion hatte am Donnerstag ein Monatsticket für 30 Euro ins Spiel gebracht, mit dem NRW schon vor einer bundesweiten Regelung zunächst allein vorangehen könnte. Das 9-Euro-Ticket läuft Ende August aus. Das 30-Euro Monatsticket könnte nach der Vorstellung von SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty zunächst in NRW und ab 1. Januar 2023 bundesweit gelten. Die Frage nach einem Nachfolgeangebot müsse schnell beantwortet werden.

„Ich finde es sehr interessant, dass es diesen Vorschlag gibt”, sagte Krischer am Freitag. Er habe bisher noch nicht die Haushaltsmittel im Etat von NRW gesehen, die irgendetwas in der Dimension des 9-Euro-Tickets aus dem Landeshaushalt allein finanzieren könnten. Die Entscheidung liege in Berlin. Krischer wirbt für ein zweistufiges Modell aus den Reihen seiner Partei: ein 29-Euro-Monatsticket für Regionen wie NRW und ein bundesweit gültiges 49-Euro-Ticket.

Was das Landesgeld angehe, sei die erste Priorität, das Angebot zu erhalten, sagte Krischer. Erstmal müsse man hier die Herausforderung lösen, dass es bei den Verkehrsbetrieben - etwa wegen der explodierten Energiekosten - Defizite im hohen Millionenbereich gebe. Auch hier sei der Bund gefordert: Die im Ampelkoalitionsvertrag angekündigte Erhöhung der Regionalisierungsmittel sei bisher noch nicht umgesetzt worden.

© dpa-infocom, dpa:220826-99-524982/2 (dpa/lnw)