AboAbonnieren

ADFC-UmfrageSpaß oder Stress beim Radfahren in Burscheid

Lesezeit 3 Minuten

Der Panoramaradweg Balkantrasse wird gerne von Berufstätigen genutzt, die nach Leverkusen oder Hilgen fahren.

Burscheid – Wie fahrradfreundlich ist die Stadt? Welche Anregungen und Verbesserungsvorschläge haben die Burscheider Fahrradfahrer und wo gibt es richtig kritische Stellen?

Halbzeitbilanz sieht noch mau aus

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub ADFC macht alle zwei Jahre eine Umfrage in Form des bundesweiten „Fahrradklima-Tests“. Sabine Krämer-Kox, Sprecherin für die ADFC-Sektion Burscheid und Wermelskirchen, zieht nach dem Beginn der Aktion nun eine Halbzeit-Bilanz. Teilnehmen können die Fahrradfahrer online noch bis Ende November.

Das könnte Sie auch interessieren:

Während in Wermelskirchen laut Krämer-Kox die Beteiligung mit 100 Teilnehmern erfreulich hoch ist, ist die Resonanz in Burscheid noch verhalten. „Bisher sind erst 16 Teilnahmen zu verzeichnen. Um aber in das bundesweite Ranking zu gelangen, muss die Stadt mindestens 50 ausgefüllte Fragebögen haben“, erklärt Krämer-Kox.

Stärken und Schwächen der Radverkehrsförderung

Der Fahrrad-Klima-Test sei ein direktes Sprachrohr, um die Ergebnisse der Verwaltung und in der Politik zu kommunizieren. Bei der Online-Umfrage werden alle zwei Jahre rund 30 Fragen gestellt, bei denen es darum geht, ob das Radfahren in der Stadt Spaß oder Stress bedeutet, ob Einbahnstraßen für den Radverkehr geöffnet sind und ob sich das Radfahren auch für Kinder und Neuaufsteiger sicher anfühlt. „Der Test hilft, Stärken und Schwächen der Radverkehrsförderung zu erkennen und wird vom Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur gefördert“, so Krämer-Kox. Die geringe Teilnahme in Burscheid deutet die Sprecherin so, dass viele Radfahrer mit der Fahrrad-Infrastruktur offenbar zufrieden sind. Tatsächlich gebe es seit 2012 mit der Anbindung an den Panorama-Radweg Balkantrasse ein sehr gutes Freizeitangebot und einen Lückenschluss nach Leverkusen und nach Hilgen.

Probleme auf dem Schulweg

„Um das Freizeitradeln und die Gastronomie in Burscheid ist es bestens bestellt“, sagt Krämer-Kox. Doch es bleibe offen, wie es mit dem Alltags-Radverkehr und dem Weg zu den Schulen aussehe. Verbessert habe sich die Situation nach dem Umbau der Oberen Hauptstraße. „In der Einbahnstraße ist gegenläufiger Radverkehr auf einem gut gekennzeichneten Fahrstreifen möglich und es gibt Bügel, die ein sicheres Abstellen von Fahrrädern ermöglichen.“

Zu bewerten sei noch, wie die Anbindung an die B 51 in Kaltenherberg sei und wie Radfahrer sicher von Hilgen nach Witzhelden gelangen oder wie der allgemeine Zustand der straßenbegleitenden Geh- und Radwege zum Beispiel entlang der Kreisstraße 2 zwischen Heide und Kuckenberg oder an der L 58 zwischen Burscheid und dem Abzweig Bornheim gestaltet sei.

2018 haben bundesweit mehr als 170 000 Bürger an der Umfrage teilgenommen und die Situation in über 600 Städten beurteilt. Burscheid erhielt damals eine Benotung von 3,8 und belegte Platz 90 in der Kategorie der Städte mit weniger als 20 000 Einwohnern. Der Fahrradklima-Test läuft auch in Leichlingen.

www.fahrradklima-test.adfc.de