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StudieWo in Burscheid Strom aus Wind und Sonne entstehen könnte

Lesezeit 3 Minuten
Windrad der Telekom in Witzhelden

Es ist nicht immer einfach, ein Windrad aufzubauen. Das zeigt das überaus umstrittene Projekt der Telekom in Witzhelden.

Eine Untersuchung von Belkaw und Rhein-Energie zeigt Möglichkeiten für Burscheid, aber auch Beschränkungen.

Energie aus Sonne und Wind – zunächst mal scheint das eher ländliche Burscheid wie gemacht dafür. Doch ein Vortrag am Dienstagabend im Rathaus zeigte, dass der Teufel im Detail steckt. Und so viel gar nicht geht. Untersuchungen der Belkaw und der Kölner Rhein-Energie haben ergeben, dass nur noch drei Gebiete im Prinzip in Frage kommen, um auf Feldern Photovoltaik-Anlagen zu installieren. Insgesamt sind das zwar immer noch 73 Hektar. Aber dass die Energieversorger sie tatsächlich für 25 Jahre pachten und mit Kollektoren belegen können, ist alles andere als sicher.

„Vorsichtig positiv“ hätten sich nach einem ersten Anschreiben lediglich einige Eigentümer in einem der drei Sprengel gezeigt, hieß es im Umweltausschuss. Die hielten dort neun von 20 Hektar. Im mit einer Gesamtfläche von 30 Hektar größten Gebiet sehe es dagegen weniger gut aus: Die Eigentümer von 25 Hektar Fläche hätten sich nach einer ersten Kontaktaufnahme eher skeptisch geäußert. Der Drang, sein Land viele Jahre lang für Sonnenkollektoren zur Verfügung zu stellen, sei nicht gerade ausgeprägt.

Burscheid: Äcker sollten Äcker bleiben

Skeptisch zeigte sich auch Falk Wollschlaeger. „Was unter Pflug ist, ist tabu“, fand der Christdemokrat. Man müsse auch an die landwirtschaftliche Nutzung denken, Bauern „nicht an den Rand drängen“. Natürlich: Die lehmhaltigen Böden in Burscheid seien nicht so fruchtbar wie die in der Rheinebene. Aber unter dem Einfluss des Klimawandels könne sich der Wert der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Burscheid noch sehr vergrößern, schätzte Wollschlaeger.

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Christian Mikus sprach ein anderes heikles Thema an: „Wie kommt der Strom ins Netz“, wollte der Christdemokrat wissen. Bei einer maximalen Leistung von zehn Megawatt müssen schon dicke Leitungen her. Die gibt es längst nicht überall. Das sei ein weiterer Flaschenhals, war die Entgegnung des Experten. Und mit Blick darauf, dass es bisher kaum Bereitschaft gibt, Land komplett der Photovoltaik zu opfern, rücken Kompromisslösungen in den Blick: Wenn zwischen den Kollektoren so großer Abstand herrscht, dass das Land auch noch anderweitig genutzt werden kann, sind auf einer Fläche von zehn Hektar nicht mehr zehn Megawatt Spitzenleistung möglich, sondern nur noch drei. Ob sich das überhaupt lohnt?

Diese Grundsatzfrage stellt sich noch viel mehr beim Thema Windenergie in Burscheid. Trotz niedrigerer Mindestabstände sei da nicht viel möglich, hat eine erste Auswertung unter den gelockerten Regeln ergeben. Zwei Flächen kämen in der gesamten Stadt in Frage, wenn man die Möglichkeiten komplett ausreize. Allerdings hätten dort im besten Fall insgesamt drei Windräder Platz. Und ob die Standorte überhaupt geeignet seien, um möglichst viel Strom zu erzeugen, sei noch gar nicht untersucht.

Dabei sind Windräder die deutlich effizientere Art, Strom aus der Natur zu gewinnen: Die heute gern gebaute, 250 Meter hohe Anlage liefert an einem günstigen Standort rund sechs Megawatt Spitzenleistung. Um das mit Sonnenkollektoren zu erreichen, braucht man rund sechs Hektar Fläche.