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Aufräumarbeiten laufenBergischer Hof in Leichlingen soll wieder öffnen

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Mit einem Bierwagen versucht Gaststättenpächter Walter Moeres, Kundschaft anzulocken. Noch geht das bei dem guten Wetter. Doch der Herbst steht vor der Tür.

Leichlingen – Nackte Steinwände, Schutt, abgebröckelter Putz: Ein Blick in den Innenraum des Bergischen Hofs an der Ecke Marktstraße/ Brückenstraße zeigt eine Großbaustelle. Doch die gute Nachricht ist: Im Januar soll wieder geöffnet werden. Das kündigt Mitte September Joachim Hahn an, dessen Frau das Haus gehört.

Handwerker Tobias Froese hat einiges zu tun: Der Bergische Hof soll Anfang des Jahres wieder eröffnen.

1,20 Meter hatte das Hochwasser Mitte Juli im Erdgeschoss des Restaurants gestanden, erzählt er. Der Keller war bis unter die Decke überschwemmt mit Schlamm. An den Fenstern konnte man die Wasserlinie ablesen, schildert Hahn. Nun lassen sie alles rausreißen, Putz, Estrich, die feucht gewordene Dämmung. Sieben Trocknungsgeräte laufen derzeit auf der Baustelle. Joachim Hahn kommentiert wie so viele mit Galgenhumor: „Wir haben so festgestellt, dass wir am tiefsten Punkt in Leichlingen liegen.“

Pächter Walter Moeres muss einige Monate überbrücken: Anfang des Jahres soll der Betrieb wieder laufen.

Glück im Unglück: Die Hahns hatten eine Elementarschadenversicherung, die gegen Starkregen schützt, wenn auch nicht gegen Hochwasser aus der Wupper. Doch die Versicherung sei kulant gewesen, betont Hahn.

Seit 2007 wohnt er mit seiner Frau in Leichlingen, es gefällt ihnen hier. „Wir sind der Stadt verbunden“, sagt er. „Es war gar nicht daran zu denken, das Haus nach dem Hochwasser aufzugeben“, betont er.

Noch stehen diverse Trockner im Bergischen Hof: 1,20 Meter hoch stand hier das Wasser.

Beim Wiederaufbau muss er sich eng mit der Stadtverwaltung abstimmen, schließlich steht das Haus komplett unter Denkmalschutz. Daher bekamen Joachim Hahn und seine Frau auch einen Brief mit der Aufforderung, sich die Sofortmaßnahmen, die nach der Flut nötig waren, von der Denkmalbehörde noch nachträglich per Antrag erlauben zu lassen. Hahn hofft auf „Pragmatismus“ seitens der Behörde, ein Termin mit Bürgermeister Frank Steffes steht in den kommenden Tagen. „Die Stadt hat sehr schnell reagiert und das Büro war sehr freundlich“, sagt Hahn. Es sei ja im Sinne der Stadt, wenn das Haus so schnell wie möglich wieder hergestellt wird. „Wir wollen, dass es wieder schön wird“, sagt Hahn.

Charakter soll bleiben

Der Gasthof soll „seinen Charakter behalten“, auch wenn es natürlich etwas moderner wird, allein schon wegen der moderneren Elektrik, die reinkommen soll. Auch plant Joachim Hahn und seine Frau mit neuen Fliesen statt Laminat. Die Holztheke musste leider raus und auch die meisten Möbel waren durchnässt. Gerettet werden konnte eine Kreidetafel, die fest verschraubt war und auch der große Spiegel wurde verschont – und soll wieder einen Platz erhalten.

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Die Pächterfamilie Moeres, die das Restaurant seit knapp zweieinhalb Jahren betreibt, behilft sich in der Zwischenzeit mit einem Bierwagen und anderen außengastronomischen Angeboten. Es gibt Bratwurst und Bergische Waffeln. Das Konzept funktioniere gut, sagt Moeres, allerdings nur bei schönem Wetter, ab Ende September werde es den Bierwagen daher nicht mehr geben. Dann steht er mit nichts da – bis die Gaststätte wieder eröffnet.