Die neue Henley-Brücke soll in der ersten Jahreshälfte 2025 eingesetzt werden. Bis dahin stehen noch einige Arbeiten an.
NeubauBauarbeiter reißen Widerlager von alter Leichlinger Brücke ab
Am Ufer der Wupper in Leichlingen wird wieder gearbeitet. Dort, wo die hölzerne Henley-Brücke bis 2021 die Postwiese auf der einen mit dem Wupperareal auf der anderen Seite verband, brechen Bauarbeiter derzeit die Fundamente der alten Brücke ab. Viel ist nicht mehr übrig von den alten Widerlagern an der Böschung, wo am Dienstag schon neuer Sand aufgeschüttet wird. Bis zum 19. Juli sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Neugierig beobachtet eine 85-jährige Leichlingerin die Baustelle: „Wissen Sie, wann die neue Brücke gebaut wird?“ Sie vermisse das Verbindungsstück zwischen Rathaus und Brückerfeld. Ob sie den Neubau wohl noch miterlebe, fragt sie.
Neubau der Henley-Brücke: Zeitplan verzögert sich
Lange soll es zumindest nicht mehr dauern, bis der Überbau steht, das gab die Stadt bekannt. „Das städtische Tiefbauamt geht nach aktuellen Prognosen davon aus, dass der Neubau in der ersten Jahreshälfte 2025 abgeschlossen sein wird“ heißt es. Die Ausschreibung zur Auftragsvergabe sei veröffentlicht. Bis Ende August können Fachfirmen ihre Angebote vorlegen.
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Ursprünglich war der Plan, die alten Widerlager um Ostern 2024 abzubrechen, die Ausschreibung sollte bereits im März veröffentlicht werden. Demnach liegt die Stadt derzeit rund drei bis vier Monate hinter dem noch im Frühjahr anvisierten Zeitplan zurück. Bevor die neuen Fundamente montiert und die neue Brücke eingesetzt werden kann, müsse außerdem noch eine Kampfmittelsondierung durchgeführt werden, gab die Verwaltung schon im Februar bekannt.
Überquerung über Wupper seit 2019 gesperrt
Die aus dem Jahr 1990 stammende alte Henley-Brücke war bereits im Oktober 2019 gesperrt worden, weil sie marode war. Seitdem nutzen Passantinnen und Passanten unter anderem die Überquerung über die Montanusstraße etwas weiter nördlich, über die auch der Autoverkehr geleitet wird. Für Menschen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, sei das schon ein kleiner Umweg, erzählt die Seniorin, die der neuen Brücke auch deshalb schon lange entgegenfiebert.
Der Auftrag zum Entwurf einer neuen Konstruktion wurde bereits im März 2020 vergeben. Wichtig dabei: Die Brücke sollte auch für Fahrradfahrer befahrbar sein. Nach dem Hochwasser 2021 veränderten sich die Pläne allerdings noch einmal. Nicht nur wurde die deutlich mitgenommene Brücke abgerissen, das Vorhaben wurde auch kurz gestoppt, um die Lehren aus der Flutkatastrophe einbeziehen zu können.
Die Folge: Die neue Brücke soll an der Westseite (zum Brückerfeld) um 20 und an der Ostseite (zum Rathaus) um 70 Zentimeter höher liegen als bisher. Auch Barrierefreiheit solle gewährleistet werden, das teilte Tycho Kopperschmidt, unter anderem Tiefbau- und Bauhofchef bei der Leichlinger Stadtverwaltung, dem „Leverkusener Anzeiger“ bereits im Frühjahr mit. Außerdem wurde beschlossen, dass die Geländer bei Hochwasser abmontiert werden können. Geplant ist laut Ausschreibung nun eine Stabbogenbrücke in Stahlbauweise – Metall statt Holz, damit sie länger hält.
Die Bezirksregierung erteilte dem Genehmigungsantrag für die Brücke am 15. Dezember 2023 die Freigabe, am 3. November ging der Bescheid darüber ein, dass die Brücke zu 90 Prozent gefördert wird, das sind gut 1,7 Millionen Euro des rund 1,9 Millionen Euro teuren Projekts. 80 Prozent davon übernimmt der Bund, zehn Prozent das Land. Die Stadt Leichlingen muss – Stand 2023 – somit knapp 200.000 Euro selbst aufbringen.