Die Stadt Leichlingen hatte Teile der Straßenbeleuchtung abgeschaltet, um Energie zu sparen.
KlimaschutzLeichlingen diskutiert über das An und Aus der Straßenlaternen
Einige Leichlingerinnen und Leichlinger wollen, dass im Stadtgebiet wieder alle Straßenlaternen leuchten. So stellen es zumindest einige Mitglieder des Ausschusses für Klimaneutralität, Umwelt und Zukunftsfragen dar, auch Bürgermeister Frank Steffes berichtet von vielen Anfragen dazu an ihn und die Verwaltung. „Die Leute fragen, wann die Beleuchtung wieder angeschaltet wird“, sagte Yvonne Göckemeyer (SPD) im Ausschuss.
Der Bürgermeister hatte dem Ausschuss vorgeschlagen, die Straßenbeleuchtung wieder anzuschalten. Um Strom zu sparen, hatte die Stadt für elf Monate 45 Prozent der Beleuchtung abgeschaltet. Laut Bürgermeister habe man so etwa 200.000 Kilowattstunden Strom gespart. Die genauen Zahlen: 1.362.000 Kilowattstunden Strom haben die städtischen Liegenschaft in 2021 laut dem Energie- und Bewirtschaftungsbericht verbraucht, 584.000 davon durch die Straßenbeleuchtung.
Insgesamt habe man etwas mehr als zehn Prozent des gesamtstädtischen Stromverbrauchs gespart, so der Bürgermeister. Damit habe man 85 Tonnen CO₂ eingespart. Trotzdem, so spiegele es ihm die Bevölkerung, wolle er die Beleuchtung wieder einschalten: „Ich finde, mit diesem Verzicht haben die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt einen guten Anteil zur Versorgungssicherheit in Deutschland beigetragen“, heißt es in einem Schreiben von Frank Steffes an die Ausschussmitglieder. Wolfgang Müller-Breuer (Grüne) sprach sich im Ausschuss dagegen aus, alle Straßenlaternen wieder einzuschalten.
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Beschließen muss das der Rat Ende September. Bis der Beschluss dann umgesetzt wäre, dauere es sechs bis acht Wochen, sagte Tycho Kopperschmidt, Fachbereichsleiter Technische Betriebe bei der Stadt. Er schlug daher dem Ausschuss vor, ihm schon vor der kommenden Ratssitzung ein Zeichen dafür zu geben, sodass der formelle Beschluss dann in der Sitzung nachgeholt werden könne.
Die SPD-Fraktion hatte einen Antrag auf die Tagesordnung setzen lassen, in dem sie von der Verwaltung fordert, ein Angebot für eine Komplettumstellung auf LEDs einzuholen. Dazu sollen die Leuchten „smart“, also zum Beispiel unabhängig voneinander, gesteuert werden können. Dabei soll auch die Belkaw als Versorger einbezogen werden.
Leichlingen: Verhandlungen mit Rheinenergie laufen
Wie Tycho Kopperschmidt ausführte, könne es bis zu einem Jahr dauern, bis so etwas mit der Belkaw umgesetzt sei. 2500 Leuchten seien im Stadtgebiet noch nicht auf LED umgestellt, heißt es in der entsprechenden Verwaltungsvorlage. Das Ganze würde wohl etwa 2,7 Millionen Euro kosten, 25 Prozent der Kosten seien förderfähig. Weil die Leuchten nicht der Stadt gehören, müsste auch die Rheinenergie als Eigentümerin mit ins Boot geholt werden: Es werde „über eine Finanzierung dieser Kosten über die Vertragslaufzeit bis 2035 gesprochen“.
Durch eine Umstellung auf LED würde man etwa 60 Prozent Energie sparen, teilt die Verwaltung mit, das entspreche etwa 100.000 Euro Kosten im Jahr. Die Verhandlungen mit der Rheinenergie laufen, noch in diesem Jahr will die Verwaltung dem Rat einen Vertragsentwurf vorlegen. Im kommenden Jahr könnten dann die Planungen beginnen und die Förderanträge gestellt werden, sodass zwischen 2025 und 2026 die Leuchten auf LED umgestellt werden könnten.
Helmut Wagner (CDU) wies darauf hin, dass es für die LED-Umstellung bereits einen gültigen Beschluss in der Klimastrategie gebe. „Ich verstehe den Antrag nicht“, meint er. Der Christdemokrat beantragte, dass die Umstellung von bisher „langfristig“ auf „sofortigen Beginn“ geändert werde. Dabei solle berücksichtigt werden, ob die Laternen nachts möglicherweise teilweise abgeschaltet oder gedimmt werden können. Der Ausschuss folgte dem Vorschlag einstimmig.