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Stadt will Gas gebenLeichlinger müssen zwei Jahre auf Sporthalle und Aula verzichten

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Der Zuschauerraum der Aula soll vielleicht vergrößert werden.

Leichlingen – Es geht nicht alles auf einmal. Das Amt für Gebäudewirtschaft managt 70 000 Quadratmeter Flächen und hat ein Neubau- und Sanierungsprogramm von 32 Millionen Euro vor der Brust. Schon vor dem Hochwasser hatte die Stadtverwaltung mit Schulen, Kitas, Sporthallen und Rathaus mehr als genug zu tun. Die Wupper-Flut hat etliche städtische Gebäude und das Arbeitsprogramm der nur drei Architekten im Dienst der Kommune dann völlig überschwemmt.

Überlastete Handwerker und Planungsbüros, Materialmangel im Baugewerbe und die Pflicht zu langwierigen europaweiten Ausschreibungen ziehen alle Projekte in die Länge. Wie lange, das erläuterten Amtsleiter Wolfgang Kalski und der technische Abteilungsleiter Stephan Bergmann dem Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport in seiner Sitzung am Dienstagabend im Bürgerhaus.

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Die Sporthalle Am Hammer

Die Politiker, Schulleiter, Sport- und Kulturvereine müssen sich nach der Flut noch auf eine sehr lange Durststrecke einrichten. Zwei Jahre lang müssen alle ohne Aula und Sporthalle Am Hammer auskommen. Genauso lange dürfte die Wiederherstellung des Gebäudes der früheren Hauptschule und die Modernisierung und Erweiterung der Grundschule am Büscherhof dauern. Erst in vier Jahren wird nun das soziokulturelle Zentrum im alten Rathaus fertig werden. Und bis an der Uferstraße die neue Kita und die Mensa der Grundschule stehen, dürfte es Sommer 2024 werden.

Weiter als manch andere

„Wir sind schon sehr weit im Stadtgebiet, weiter als manche andere“, bilanzierte Bergmann, dass seit der ersten Schadensübersicht im August auch schon viel geschafft worden sei, Estrich herausgestemmt, Räume entkernt wurden und man den Wiederaufbau starten könne. Aber es geht eben nicht alles auf einmal. Und deshalb, erläuterte Bürgermeister Frank Steffes, gelte es, Prioritäten zu setzen: Am dringlichsten sei die für den Liga-Sport wichtige Turnhalle Am Hammer, gefolgt von der Aula, deren Totalschaden Kulturszene, Vereinsleben und Karnevalstreiben lahmlegt, und dem Hauptschulgebäude.

Projekte gebündelt

Diese drei zentralen Baustellen versucht die Verwaltung durch Bündelung zu beschleunigen: Sie sollen als Gesamtpaket an einen Projektsteuerer, Generalplaner und Generalunternehmer vergeben werden – und alle drei Ende 2023 saniert sein.

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In der Sporthalle muss nicht nur der Estrich erneuert werden, sondern auch Wände, Tribüne und die komplette Wasserversorgung. In der zuletzt 1991 sanierten Aula sind die Lüftungs-und Heizungstechnik zerstört worden, müssen Akustik, Elektrik und Lichttechnik modernisiert werden. Bei der Gelegenheit wird laut Steffes auch überlegt, ob man den Zuschauerraum, der mit 350 Plätzen „etwas zu klein ist“, irgendwie erweitern kann. Im Erdgeschoss des Hauptschulgebäude, in dessen oberen Etagen ja vorübergehend die Grundschule Büscherhof untergebracht ist, sind 2500 überflutet gewesene Quadratmeter sowie schadstoffhaltige Baumaterialien zu sanieren.

Im Rohbauzustand sind auch das alte Rathaus, das Sportlerheim und das Jugendzentrum in der Balker Aue. Im Rathaus laufen im Keller immer noch die Trockner, sind ein Aufzug und der Ratssaal gesperrt. Immerhin: Bürgerhaus und Umkleiden am Sportplatz sind weitgehend wieder intakt.