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Pläne für A1 und A3 bei LeverkusenAutobahnausbau soll frühestens 2029 starten

Lesezeit 3 Minuten
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Die A1 bei Leverkusen

Leverkusen – Die für den Ausbau der A1 und A3 in Leverkusen verantwortliche Autobahn GmbH des Bundes rechnet nicht mit einem Beginn der Bauarbeiten vor 2029. Das teilte das Unternehmen am Freitag mit.

Informationsabende für Grundstückeigentümer

Die Autobahn GmbH hatte in dieser Woche mehrere Informationsabende für vom Ausbau der Autobahnen betroffene Eigentümerinnen und Eigentümer von Grundstücken veranstaltet. Presse und Politiker bekamen keinen Zutritt.

Rund 60 Gäste hätten die Einladung des Unternehmens in die Wiesdorfer Bürgerhalle angenommen, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Autobahn GmbH ließ eine Frage dieser Redaktion, für wie viele Grundstücke die 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer stehen, bis zum Freitagnachmittag unbeantwortet.

Alles zum Thema Armin Laschet

Themen der Abende waren laut Pressemitteilung „unter anderem die bauzeitliche oder dauerhafte Inanspruchnahme der Grundstücke sowie entsprechende Entschädigungen, zukünftiger Lärmschutz und der avisierte Zeitablauf des Projekts“.

Lauterbach: „Politische Verhältnisse jetzt ausnutzen“

In den nächsten Monaten würden nun weitere Fachgutachten und Untersuchungen erstellt. Mit Ergebnissen sei im kommenden Jahr zu rechnen: „Erst nach Abschluss dieser Untersuchungen gibt es neue Sachstände, die in öffentlichen Informationsveranstaltungen präsentiert werden.“

Karl Lauterbach, wiedergewählter Leverkusener Bundestagsabgeordneter der SPD, sieht nun die Möglichkeit, den in der Stadt über sämtliche Ratsfraktionen hinweg unbeliebten Autobahnausbau noch abzuwenden. Bei der A1 könne die Stelzenlösung mit Unterstützung der Bürger noch verhindert werden, eine Tunnellösung sei noch immer möglich. „Wir können die neuen politischen Verhältnisse jetzt ausnutzen, um Druck auszuüben“, sagte Lauterbach dem „Leverkusener Anzeiger“.

„Ich gehe davon aus, dass wir eine Ampelkoalition bekommen werden“, sagte der Gesundheitsexperte. In die an die aktuellen Sondierungen anschließenden Koalitionsverhandlungen werde er das Thema schließlich einbringen.

„Slawik: Mache mich stark, dass Ausbau nicht stattfindet“

Gleiches gilt für Bundestags-Neuling Nyke Slawik. „Ich werde mich dafür stark machen, dass der weitere Autobahnausbau in Leverkusen nicht stattfindet“, sagte die Leverkusener Abgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen am Freitag. Sie sei Teil einer Gruppe, die Koalitionsgespräche thematisch vorbereite, und werde eine Reform des Bundesverkehrswegeplans einbringen. „Wir möchten ihn durch einen Bundesnetzwegeplan ersetzen“, sagte Slawik. „Es geht darum, die Investitionen in Straßenneubau zu verringern und stattdessen in eine Verbesserung des ÖPNVs zu investieren.“ Für die Grünen im Bundestag habe das eine hohe Priorität.

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Für eine Verhinderung des vom Bund ohne Rücksicht auf städtische Interessen geplanten Autobahnausbaus stünden die Chancen in einem Ampel-Bündnis mit SPD und FDP wohl besser als in einer Jamaika-Koalition mit CDU und FDP, schätzte Slawik.

„Ich halte es für ausgeschlossen, dass Jamaika noch kommt", sagte Lauterbach derweil dem „Leverkusener Anzeiger“. Er sei mit vielen Teilnehmern der Sondierungsgespräche im Kontakt. „Es wird allgemein so gesehen, dass der Wahlverlierer Armin Laschet nicht Bundeskanzler werden kann. Wenn er Glück hat, nutzt er die Gelegenheit jetzt für einen würdevollen Abgang.“

Die dritte Leverkusener Bundestagsabgeordnete, NRW-Integrations-Staatssekretärin Serap Güler (CDU), hatte sich im Wahlkampf ebenfalls für eine Tunnellösung der A1 ausgesprochen – auch wenn eine gegenteilige Entscheidung in Berlin bereits gefallen und diese nur schwer zu revidieren sei. Gleichzeitig hatte sie eine breitere A3 von Leverkusen in Richtung Norden als unverzichtbar bezeichnet. „Wir müssen was tun gegen den Verkehrskollaps“, sagte Güler.