Jedes fünfte Kind in Leverkusen lebt in Armut. Auf einer Fachtagung ging es um bessere Teilhabe für Kinder und Familien.
FachtagungLeverkusener wollen sich des Problems Kinderarmut annehmen
5044 Kinder in Leverkusen bis 15 Jahren leben in Armut. Das sind mehr als 20 Prozent aller Kinder in der Stadt. Der städtische Fachbereich Kinder und Jugend sowie das Leverkusener Netzwerk Kinderarmut hatten zu einem Fachtag unter dem Titel „Kinderarmut – Für eine bessere Teilhabe aller Kinder und Familien in unserer Stadt aufgerufen“.
Insgesamt kamen 115 Fachkräfte aus der Jugendhilfe, der Bildung, dem Sozialen, der Gesundheit und der Politik zusammen, denn „die Abmilderung der Folgen von Armut kann nur im gemeinsamen, abgestimmten Handeln der unterschiedlichen Lebensbereiche gelingen“, heißt es von der Stadt Leverkusen.
Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath sagte, man könne es sich als Kommune nicht leisten, Kinder und Jugendliche zurückzulassen: „Vielmehr müssen wir alle jungen Menschen mit vereinten Kräften unterstützen, zu demokratiefähigen und selbstbestimmten Bürgern unserer Gesellschaft heranzuwachsen.“
Wie Eileen Janßen, Jugendhilfeplanerin bei der Stadt, sagte, dass sich besonders in einigen Stadtteilen eine vergleichsweise hohe Anzahl von Armut betroffener Kinder und Jugendlicher bündele. Und diese hätten schlechtere Bildungs-, Teilhabe und Zukunftschancen.
Im vergangenen Jahr hat das Netzwerk Kinderarmut laut Reiner Hilken, einem der Beteiligten, Essenspakete an bedürftige Familien verteilt als Reaktion auf die kräftigen Preissteigerungen. Die Frühen Hilfen in Leverkusen und der Mädchentreff „MaBuKa“ helfen ebenfalls. In Jugendhäusern können Kinder und Jugendliche zum Beispiel gemeinsam kochen oder spielen.