An diesem Wochenende fand die jährliche Putzaktion „Wir für unsere Stadt“ ein Ende. Mit erstaunlichen Ergebnissen.
OpladenWie kommt eine Mülltonne in die Wupper bei Leverkusen?

Die Kanufahrer beim Müllausladen
Copyright: Lena Schmitz
Schon am Montag ging es los: Junge Leute aus 28 Schulen und 19 Kitas fingen an, die Stadt von Müll zu befreien. Während voriges Jahr 931 Privatpersonen, Vereine, Parteien und Dorfgemeinschaften an der Aktion teilgenommen haben, waren es diesmal 1263, also nochmal 332 mehr.
Damit nicht nur das Land, sondern auch die Wupper von Müll befreit werden, machten sich die Besatzungen von sieben Kanus am Samstagmorgen oberhalb der Wupper auf den Weg und schipperten zwei Stunden bis nach Opladen zur Wupperbrücke. Als sie dort ankamen, traute man seinen Augen nicht. Die kleinen Boote waren bis oben hin voll mit Müll. Darunter befand sich eine Mülltonne, mehrere Fahrräder, ein Bügeleisen, Kabel, Gartenstühle, Teppiche und noch vieles mehr. Am Ufer warteten bereits Helfer, die den Müll von den Kanus an Land brachten und in einen Container der Avea warfen.
Immer wieder werden alte Granaten in der Wupper gefunden
„Manche Dinge findet man jedes Jahr immer wieder, wie alte Zünder aus dem Zweiten Weltkrieg, die sich oft unter den Brücken befinden“, berichtete Norbert Lüke, einer der Kanufahrer und Aktivist der Offenland-Stiftung. Auch auf alte Granaten träfen die Kanufahrer immer wieder. Der Müll sei ihnen in den vergangenen Jahren in der Wupper noch nicht ausgegangen, weil mit der Zeit auch immer wieder viel Neues hochgespült werde. Eine Verbesserung im Verhalten der Leverkusener gegenüber der Natur lässt sich seiner Meinung nach auch nicht erkennen: Wie jedes Jahr wurden auch an diesem Samstag viele Verpackungsmaterialien und frisch entsorgtes Plastik eingesammelt.
Alles zum Thema Uwe Richrath
- Strukturreform Warum das IHK-Wirtschaftsgremium in Leverkusen wegfällt
- Neue Kreditlinie Leverkusens Schulden nähern sich der Milliarde
- Gastrogewerbe Leverkusens OB schreibt Offenen Brief an Merz und Klingbeil
- Wiesdorf Iranische Gemeinde verschenkt Blumen in Leverkusens Innenstadt
- St. Michael Wie es mit der Rheinfähre zwischen Köln und Leverkusen weitergehen soll
- Zeichen für Vielfalt Fastenbrechen und radeln gegen Rassismus in Leverkusen
- Sensenhammer Landschaftshelden bekommen in Leverkusen eine eigene Ausstellung
Es ist wirklich Wahnsinn, was da anfällt. Umso wichtiger ist es, dass man den Menschen beibringt, sorgsam und respektvoll mit der Natur umzugehen“
Auch Oberbürgermeister Uwe Richrath war erschüttert, als er sah, mit wie viel Müll die Kanuten ankamen:. „Es ist wirklich Wahnsinn, was da anfällt. Umso wichtiger ist es, dass man den Menschen beibringt, sorgsam und respektvoll mit der Natur umzugehen.“ Auch wenn das Naturgut Ophoven und die Arbeitsgruppe „Müll“ der Stadt eine gute Basis für eine solche Bewusstmachung seien, müsse es seiner Meinung nach mehr solcher Müllsammelaktionen in der Stadt geben. Dafür sei vorrangig wichtig, die Ehrenamtlichkeit an sich zu fördern. Im Vordergrund solcher Aktionen müssten außerdem mehr die jüngeren Generationen stehen, da diese lernen müssen, wie sie ihre Welt und Natur für ihre nächsten Jahre erhalten wollen.
Als Belohnung für die tolle Arbeit machte sich die Gruppe bei einem Stück Pizza noch einen schönen gemeinsamen Nachmittag.