Zum zweiten Mal demonstrieren Kinder auf Fahrrädern für bessere Radwege vor allem vor Schulen.
2. Kiddical Mass in Leverkusen„Und dann hört der Radweg plötzlich auf“
Eine farbenfrohe, lautstark klingelnde Gruppe von Fahrraddemonstrantinnen übernimmt am Sonntagmittag Straßen der Stadt. Angeführt von Organisator Arne Theis tragen sie ihre Forderung so in den Straßenverkehr: Sicherere Schulwege für Kinder und eine verbesserte Verkehrsinfrastruktur für Fahrräder in der Stadt.
Die Demonstration beginnt im Gegensatz zur ersten Ausgabe direkt an zwei verschiedenen Orten: Der St. Andreas Kirche in Schlebusch und dem Bürriger Kirmesplatz – wo nochmal um die 30 Radfahrerinnen und Radfahrer, darunter viele Kinder, aufbrechen. Mit lauten Klingeln, Musik und Megafon, begleitet von Polizeibeamten, rollen die beiden Gruppen durch die Straßen von Leverkusen, bevor sie schließlich am Konrad-Adenauer-Platz aufeinandertreffen. Auf der großen Kreuzung macht die Demo Halt, und die Teilnehmer bemalen die Straße mit Kreide, um symbolisch ihren Raum im Straßenverkehr zu beanspruchen.
Das gefällt nicht jedem: „Habt ihr alle nichts zu tun“, regt sich ein Passant darüber auf. Einer der Demonstranten geht auf ihn zu – versucht, ihm die Forderung nach mehr Sicherheit und Platz für Fahrradfahrer in der Stadt näherzubringen. Doch es bleibt: Unverständnis. Auch viele Autofahrende gucken auf dem Weg grimmig durch ihre Windschutzscheiben, wenn die Polizei sie immer wieder kurz anhält.
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Demonstranten fordern bessere Fahrradwege
„Die Verkehrsinfrastruktur für Fahrräder ist noch nicht so, wie sie sein muss“, erklärt Theis. Er betont damit die dringende Notwendigkeit von Verbesserungen, um das Radfahren in Leverkusen sicherer und komfortabler zu gestalten. An seinem Lastenrad hat er ein provokantes „Macht uns Platz, sonst gibt’s Rabatz“-Schild angebracht. Während der Demo erklingt das Satirelied „Warum hört der Fahrradweg einfach hier auf?“ von Jan Böhmermann, das die Stimmung der Demonstranten auf humorvolle Weise unterstreicht: „Warum nehmen wir Brumm-Brumm eigentlich noch in Kauf? Warum hört der Fahrradweg einfach hier auf? La la la“
Vom Konrad-Adenauer-Platz aus führt der Weg der großen Gruppe dann weiter zum Ludwig-Erhardt-Platz. „Die Straße gehört uns – auch“, rufen sie. In Wiesdorf dann wird der Kreisverkehr um die „Leverkugel“ als Beispiel für einen „miserablen“ Fahrradweg kritisiert.
Die neunjährige Lotte, Schülerin der KGS Remigiusschule, weiß aus eigener Erfahrung, wofür sie demonstriert. Sie legt ihren Schulweg täglich mit dem Fahrrad zurück und berichtete: „Der Radweg fängt an und hört nach fünf Metern wieder auf.“ Mit dem Wunsch nach einem sorglosen Schulweg ist sie nicht alleine: Auch ihrer Mutter und Schwestern begleiten sie. Alle hoffen, dass ihre Botschaft gehört wird und dass Leverkusen bald eine bessere Fahrradinfrastruktur auf den Weg bringt.