Zwei A-Cappella-Ensembles begeisterten das Publikum im Opladener Club.
A-Cappella-DoppelkonzertGeballte Gesangsfreude im Leverkusener Scala
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Der Popchor Köln im Scala in Opladen
Copyright: Jessy Schmidt
Doppelte A-Cappella-Power, so kann man das Konzert in aller Kürze beschreiben. In ihrer ersten Zusammenarbeit luden der Popchor Köln und die A-Cappella-Formation Soundescape aus Köln/Aachen zu einem gemeinsamen Konzert in den Scala Club in Opladen ein. Es war eine Art Heimkehr, kommen doch viele der Sängerinnen und Sänger des Chors tatsächlich aus Opladen. Zu Coronazeiten wurde der Club sogar zum vorübergehenden Probeasyl, wo mit ausreichendem Abstand geprobt werden konnte. Kaum zu glauben, dass es tatsächlich das erste Konzert in Opladen war.
Seinen Schwerpunkt sieht der Popchor Köln, der in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert, in der Popmusik, er scheut sich aber auch nicht vor Abstechern ins Gospel- oder Klassikfach. Mit dem Song „Owner of a lonley heart“ bewies der 40-köpfige Chor zu Beginn seiner Darbietung sofort, dass das Ensemble unter der Leitung von Niklas Genschel nicht grundlos bei verschiedenen Chorwettbewerben preisgekrönt wurde. Stimmgewaltig, mit makelloser Intonation und perfekt aufeinander eingespielt, fesselten die Sängerinnen und Sänger ihr Publikum, das diesen ersten Song gleich mit tosendem Applaus honorierte.
Die Freude am Singen stand allen Chormitgliedern buchstäblich ins Gesicht geschrieben, was sich auf die gesamte Atmosphäre im Raum übertrug. Die wenigsten Sängerinnen standen still, sie bewegten sich mit dem Song. Oft wurden Textstellen durch Gesten unterstützt. Als A-Cappella-Chor verzichtete man auf Instrumente, lediglich ein digitales Schlagzeug unterstützte den Rhythmus und trotzdem war der Sound so vielschichtig und bunt, dass es eine Freude war, zuzuhören.
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Den Saal zum Kochen gebracht
Neben powervollen Stücken beherrschte der Chor aber auch die eher nachdenklichen Töne und erinnerte mit dem Song „Grauer Beton“ an die Zeiten im Plattenbau der damaligen DDR. Zu diesem Song entstand während der Coronakrise sogar ein Musikvideo, das noch heute online abrufbar ist. In „Hymne of axiom“ thematisierte der Chor das Problem der Datensicherheit unserer Zeit und untermalte dies mit visuellen Lichteffekten, die in fast völliger Dunkelheit lediglich durch die Handys der Chormitglieder entstanden.
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Der Popchor Köln im Licht seiner Handys im Scala.
Copyright: Jessy Schmidt
Das „Ronja Räubertochter Medley“, das sogar fast ohne Text auskam, entführte so manch einen Gast in die eigene Kindheit, als der Film hoch im Kurs stand. Den Ausklang der ersten Konzerthälfte bildete ein 90er-Jahre-Medley, das den Saal schließlich zum Kochen brachte.
Nach einer kurzen Pause übernahm die A-Cappella-Formation „Soundescape“ aus Köln/Aachen und bewies ebenfalls sofort mit den ersten Tönen ihre Klasse. Immer in Bewegung und in Kontakt mit dem Publikum, hatte sich auch dieses Quintett für ein Pop-Programm entschieden. Thematisch sangen die Fünf über alles, was sie bewegt. Liebe, Trauer, Freundschaft, ihre Themen sind vielfältig.
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„Soundescape“ im Scala
Copyright: Jessy Schmidt
Die drei Männer- und zwei Frauenstimmen waren perfekt aufeinander eingestellt. Auch hier war der Spaß am Gesang in jedem Ton und in jeder Geste zu spüren. In ständig wechselnden Bühnenformationen, die durch unterschiedliches Bühnenlicht unterstützt wurde, entlockten die Sängerinnen und Sänger dem Publikum regelmäßig tosenden Applaus, während sie Songs wie „Represent“, „Fire“, „Stitches“ oder „Dancing on my own“zum Besten gaben.
Auch für eine Überraschung waren sie gut, baten Sie doch das Publikum ganz unvermittelt zu entscheiden, wer am besten den Wookie imitieren könne. Ein Gruß an alle „Star Wars“-Fans. Letztendlich klangen alle Versuche eher wie Tauben und die Entscheidung des Publikums blieb unklar, aber alle hatten ihren Spaß. Den letzten Song sangen Popchor Köln und Soundescape schließlich gemeinsam und krönten damit diesen bombastischen Konzertabend, der die Zuhörerinnen und Zuhörer mehr als einmal zu Begeisterungsstürmen hingerissen hatte.