Die temporäre Seitenstreifenfreigabe auf der A3 nördlich der Ausfahrt Opladen kommt, wie aus einem Brief aus dem Bundesverkehrsministerium hervorgeht.
A3 nördlich OpladenErstmal kein Ausbau – Die Seitenstreifenfreigabe kommt
Das ist eine gute Nachricht für die Ausbaugegner der A 3 zwischen Opladen und Hilgen: Die Autobahn GmbH bereitet derzeit ein Umsetzungskonzept für die temporäre Seitenstreifenfreigabe (TSF) vor. Das heißt, dass die Autobahn 3 nördlich von Opladen in den nächsten Jahren zunächst noch nicht durchgängig verbreitert wird. Die Information stammt aus einem Brief, der aus dem Bundesverkehrsministerium an den Langenfelder Bürgermeister Frank Schneider gerichtet ist, der von der Bürgerinitiative „3reicht.de“ am Montag veröffentlicht wurde.
Die Landräte und Bürgermeister der Kreise und Städte Leichlingen, Mettmann, Solingen, Hilden und Langenfeld hatten sich für die temporäre Seitenstreifenfreigabe auf dem Autobahnstück eingesetzt. Dabei können die Seitenstreifen bei hoher Verkehrslast als Fahrbahn freigegeben werden. Technisch ist das nicht ganz unkompliziert. Die Autobahn muss in der Freigabephase per Video überwacht werden, das geschieht heute noch manuell an Bildschirmen. Muss ein Auto anhalten, wird der Seitenstreifen schnellstens wieder als Fahrspur gesperrt. Die Autobahn GmbH und das derzeitige Bundesverkehrsministerium sieht dieses an sich erprobte Verfahren immer nur als Zwischenlösung bis zu einem Voll-Ausbau, deshalb heißt es „temporär“.
Erster Erfolg für Ausbaugegner
Aus Sicht der Ausbaugegner ist die Entscheidung ein Erfolg. Durch die vorläufige Seitenstreifenfreigabe gewinnt man Zeit. Der von der Bundesregierung geplante totale Ausbau der Autobahn 3 auf acht Fahrstreifen plus Standstreifen verschiebt sich somit erstmal in fernere Zukunft. Die Hoffnung der Gegner ist es, dass der Autobahnausbau in späteren Jahren zugunsten des Klima-, Arten- und Naturschutzes ganz aufgegeben werden könnte.
Alles zum Thema Deutscher Bundestag
- Krieg als Thema in Brüssel Scholz im Telefonat mit Trump: Töten in der Ukraine muss enden
- ARD-Deutschlandtrend Bundeskanzler Scholz büßt weiter ein – Merz und Weidel legen zu
- Breite Mehrheit Bundestag beschließt Grundgesetzänderung für Bundesverfassungsgericht
- Wahlkampf Scholz verunglimpft Merz als „Fritze“ – Es mangelt ihm an Respekt
- Lauterbach, Mützenich Kölner SPD benennt Kandidaten für den Bundestag – Premiere für Schauspielerin
- Kanzler erklärt „peinlichen“ Vorfall Scholz stellt Esken im Bundestag bloß und bezeichnet Merz als „Fritze“
- Bundestagswahlen Scholz und Merz duellieren sich zweimal im TV
Im Brief aus dem Ministerium heißt es wörtlich: „Die Variantenuntersuchung für den acht-streifigen Ausbau ist bereits abgeschlossen. Die weiteren, vertiefenden Planungen sowie das straßenrechtliche Baurechtsverfahren werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Daher erwägt die Autobahn GmbH des Bundes, im Vorgriff auf den vom Deutschen Bundestag beschlossenen regelgerechten Ausbau, übergangsweise eine temporäre Seitenstreifenfreigabe umzusetzen, um die Leistungsfähigkeit und die Verkehrssicherheit zu verbessern. Dazu bereitet die Autobahn GmbH des Bundes derzeit ein entsprechendes Umsetzungskonzept vor.“
Tempolimit kommt – zumindest zeitweise
Das bedeutet für die Autobahn-Nachbarn in Opladens Norden auch vor allem: Es wird ein Tempolimit geben, es wird zeitweise erheblich leiser. In den Zeiten, in denen der Seitenstreifen freigegeben wird, wird die Geschwindigkeit auf 100 km/h begrenzt. Außerhalb der Freigabe kommt es darauf an, ob die Fahrstreifen schmaler als 3,50 Meter werden, dann wäre auch außerhalb der Freigabe eine Begrenzung geboten. Zurzeit gibt es keine Begrenzung.
Erstmal wird die Wupperaue nicht angetastet
Gisela Kronenberg, Ratsfrau und Kämpferin in Sachen Autobahnausbau, freut sich über die Aussicht, dass die A 3 wenigstens nördlich von Opladen erstmal nicht ausgebaut wird: „Dann ist wenigstens fürs Erste mal die Wupperaue geschützt.“ Sie findet, dass die Seitenstreifenfreigabe eine gute Lösung auch für den Teil der A 3 wäre, der durch die zentralen Leverkusener Viertel führt, in denen bei einem Ausbau auf acht und mehr Spuren die meisten Probleme zu erwarten sind. Etwa im Eisholz oder in der Schleswig-Holstein-Siedlung.
Dort rechnet man nicht nur mit der Enteignung von Grundstücken und ganzer Häuser. Auch die Folgen durch die riesige Baustelle sind kaum abzuschätzen und die extrem große Asphaltfläche mitten in der Stadt nach dem Ausbau, lässt ein viel zu heißes Kleinklima erwarten. Kronenberg will sich jetzt schnellstens dafür einsetzen, dass auch zwischen Opladen und dem Kreuz vorerst nicht ausgebaut wird und mit der temporären Seitenstreifenfreigabe ertüchtigt wird. Gisela Kronenberg: „Das wäre dann genau das, wofür ich immer gekämpft habe.“