Mit Würstchen, Getränken und wissenschaftlichen Experimenten feierte der ADFC am vergangenen Samstag sein Jubiläum.
ADFC feiert JubiläumAuch nach 25 Jahren gibt es noch viel zu tun für Leverkusens Radfahrer
In Leverkusen läuft nicht alles rund, was die Infrastruktur für Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer angeht. „Wir sind die einzigen Lobbyisten für den Radverkehr“, sagte Kurt Krefft (70), Vorsitzender des allgemeinen deutschen Fahrradklubs in Leverkusen (ADFC). Seine Worte klingen kämpferisch. Er ist mit Herzblut dabei. Der ADFC mischt sich ein, die Mitglieder erheben ihre Stimmen auch gegenüber der Politik. Ein Beispiel: Sie klopften in der Vergangenheit derart lange bei den Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern an, bis sie schließlich automatisch von ihnen und der Stadt zu deren Sitzungen eingeladen wurden.
Und das tun sie in Leverkusen seit mittlerweile 25 Jahren. Am 20. Januar 1998 hatte der Verein seine Aktivitäten aufgenommen. Exakt ein Vierteljahrhundert später, im Januar 2023, hatten die Vereinsmitglieder dann mit ein paar Flaschen Sekt im Vereinsbüro darauf angestoßen und aufgrund des kalten Wetters im Winter beschlossen, die große Feier auf den Sommer zu verlegen.
Gratis Check fürs Fahrrad und Tests für die Fahrerinnen und Fahrer
Und bei der standen vor den Vereinsräumlichkeiten nun offene Zelte und Biertischgarnituren. Sprich: Der Rahmen war perfekt. Die Besucherinnen und Besucher des Festes konnten sich Essen und die Getränke schmecken lassen. Der Erlös aus dem Verkauf der Speisen wird demnächst für einen guten Zweck gespendet. Zur Unterhaltung der Kinder wie der Eltern waren auch zwei Mitarbeiterinnen des Naturguts Ophoven mit einer Experimente-Kiste gekommen. Gemeinsam mit ihnen baute der Nachwuchs mit den Eltern unter anderem einen Solarwagen, der am Ende auch tatsächlich fuhr. Das Angebot jedenfalls wurde begeistert angenommen.
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Was auch möglich war: Die Besucherinnen und Besucher konnten an einem Stand des befreundeten ADAC ihre Fahrräder auf deren Verkehrssicherheit prüfen lassen. Die Landesverkehrswacht NRW bot zudem gratis einen Sehtest, einen Reaktionstest und einen Hörtest an.
Die Situation der Radfahrer zu verbessern, das ist ihr wichtigstes Anliegen: Durch die Präsenz auf der Straße wissen die Mitglieder des Vereins sehr gut, was auf den Straßen zu verbessern ist. Regelmäßig veranstaltete verkehrspolitische Radtouren tragen dazu bei, das Verständnis für Probleme zu erhöhen. „Wir fahren vielleicht sieben Kilometer und halten überall an, wo es im Radverkehr zu gefährlichen Situationen kommen kann“, sagte Krefft.
Autos auf Rad- und Gehwegen als Hindernis
Doch auch die Fußgängerinnen und Fußgänger hat der Verein im Blick. So weist Krefft gerne darauf hin, dass die auf dem Gehweg etwa an der Zeppelinstraße abgestellten Autos ein gefährliches Verkehrshindernis darstellen. „Da kommt niemand durch. Die Leute sind gezwungen, auf die Straße auszuweichen. Solche Situationen und mögliche Lösungen gehen dann von uns als Vorschläge an die Parteien.“ Und manchmal erreiche man dadurch eben, dass gehandelt werde. Im Fall der Zeppelinstraße wurde ein Fußgängerbeauftragter eingesetzt, der sich nun um derlei Probleme kümmert.
Ein weiteres Instrument des Vereins ist die sogenannte „Critical Mass“. Eigentlich unangemeldet und unorganisiert laufen diese Veranstaltungen inzwischen als offizielle Demonstration mit Polizeibegleitung ab. Am 24. September steht zudem mit erneut eine „Kidical Mass“ mit protestierenden Kindern an. „Durch diese wollen wir speziell die Kinder mit ins Boot holen“, sagt Krefft. Am Konrad-Adenauer-Platz, an dem die Kreuzung durch die Polizei gesperrt wird, können die Kinder dann an besagtem Tag mit Kreide auf die Straße malen.
Auch mit 70 Jahren geht Krefft die Motivation für die Sache nicht aus: „Meine Enkel sind es, die mich antreiben.“