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BenefizkonzertLieder vom Levve fürs Leverkusener Pallilev-Hospiz

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Konzert für den guten Zweck: F!asko und andere spielten im Forum zugunsten des Pallilev-Hospizes.

Leverkusen – „Loss mer levve“, mag auf ersten Blick ein komischer Titel für das Benefizkonzert zugunsten eines Hospizes sein. „Man denkt ja immer, bei uns wird nur gestorben“, sagt Pallilev-Leiter Christoph Meyer zu Berstenhorst. „In Wahrheit ist das aber der kleinste Teil – bei uns geht es ums Leben.“

Und was passt zum Leben schon besser als kölsche Leeder? Also spielten am Samstagabend im Terrassensaal des Forums vor gut 300 Zuschauenden die Paveier, Plansche Malöör, F!asko und Chanterella zugunsten des Pallilev-Hospizes. Ohne Gage.

Pflegerinnen und Pfleger als Gäste

Hospiz-Gäste – so der richtige Ausdruck – , die das Konzert als Teil ihres letzten Weges besuchen konnten, waren leider nicht vor Ort - dafür jedoch viele Pflegerinnen und Pfleger.

Alles zum Thema Paveier

Und Marianne Müller. Sie ist nicht nur stellvertretende Vorsitzende des Pallilev-Fördervereins, sondern auch in der Sterbebegleitung aktiv und sagte: „So ein Abend wie heute ist für mich persönlich eine dankbare Ablenkung.“ Sie sei sich sicher, durch ihre Arbeit intensiver zu leben. „Sterben ist auch teilweise fröhlich“, erklärte sie, „viele wollen gehen und es geht darum, die letzten Tage gut und vor allem nicht alleine zu verbringen.“

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Eine Herzensangelegenheit

Dafür braucht es natürlich Geld. Für die vier Jungs von F!asko etwa war es daher auch gar keine Frage gewesen, ob sie dieses Projekt unterstützen und im Forum auftreten sollten. Im Gegenteil: Sie hätten direkt zugesagt, erklärte Sänger und Gitarrist Daniel Müller und rief von der Bühne herunter: „Ihr habt uns echt verzaubert, es war uns eine Herzensangelegenheit!“

Der Erlös des Konzerts fließt in den Etat, durch den unter anderem Musik- und Kunsttherapie-Angebote im Pallilev-Hospiz finanziert werden. Diese, so erklärte zu Berstenhorst, würden nämlich nicht von den Krankenkassen übernommen. Und er betonte: „Es ist bei uns immer das gleiche Thema: Lebensqualität, Lebensqualität und Lebensqualität.“

Stimmung trotz weniger Gäste

Dass der Terrassensaal nicht einmal halb so gut besucht war, wie im Jahr zuvor zum gleichen Anlass, trübte die Stimmung letztlich nur ein wenig. „Es gibt im Moment eben ein Überangebot an Events“, sagten die Veranstaltenden seitens des Hospizes.

Gefeiert wurde jedenfalls ausgelassen. Vor allem Urmel, die mit ihren Freundinnen hier ihren Junggesellinnenabschied zelebrierte, brachte gute Laune pur aufs Tanzparkett. „Es eskaliert eh“, lautete Urmels Motto, mit dem sie und ihre Mädels es sogar zu F!asko auf die Bühne schafften.

Schunkeln und Klatschen

Am Ende lobte zu Berstenhorst die Bands für deren Engagement: „Danke im Namen des ganzen Pallilev, dass ihr das macht!“ Zu „Do bes die Leeder“ von Chanteralla und F!askos „Su sin mir“ sowie vielen weiteren rheinisch-frohen Hymnen aufs Leben wurde geschunkelt und geklatscht. Dieser Abend zeigte: So ernst und traurig das Thema Hospiz auch scheinen mag - et Levve es stärker.