Leverkusen – Das Feuer im Haus Kölner Straße 15 am Abend des 10. Januar 2022 hat zweifellos für die Anwesenden in den oberen Etagen Lebensgefahr bedeutet. An dem Montagabend im Winter brannte es nach 22 Uhr in einem Durchgang von der Fußgängerzone Opladen zum Hof hinterm Haus. Die Flammen griffen schnell auf das hölzerne Treppenhaus über – der einzige Fluchtweg für die Hausbewohner war damit abgeschnitten. Es gibt einen Tatverdächtigen, wie die Staatsanwaltschaft Köln auf Anfrage mitteilte.
Demnach laufen Ermittlungen wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung gegen einen 39-jährigen Deutschen. Die Ermittlungen seien aber noch nicht abgeschlossen, man warte noch auf das Gutachten eines Brandsachverständigen. Mit dem Gutachten soll die Brandursache festgestellt werden. Auch eine Rekonstruktion des Brandgeschehens ist Teil der Arbeit. Details könne man deshalb noch nicht mitteilen, so Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer.
Durch die beim Brand entstandenen Rauchgase wurden 13 Personen verletzt, darunter ein Feuerwehrmann. Einige der durch das Feuer bedrohten Bewohner hatten sich übers Dach selbst in ein Nebenhaus gerettet. Einige andere holte die Feuerwehr mit der Drehleiter aus dem brennenden Haus.
Das Gebäude ist seither nicht bewohnbar, die Mieter mussten umziehen. Die Wohnungen sollen aber nach dem Willen der Besitzer Etage für Etage wieder renoviert werden.
Eine Filiale des womöglich ältesten Unternehmens, das in Leverkusen gegründet wurde, hat Ende September wieder geöffnet.
Vom Feuer betroffen war auch das Schuhhaus Röseler an der Fußgängerzone. Qualm war in die Verkaufsräume gezogen, Ruß lag auf Schuhen, Möbeln und Regalen. Nach etwas über acht Monaten hat das Geschäft Ende September 2022 wieder geöffnet. Michael Röseler gehört zu dem Familienunternehmen und sagt: „Uns war es sehr wichtig, die Filiale in Opladen wiederzueröffnen.“
Röseler: Seit über 100 Jahren am Standort Opladen
„Hier gibt es eine sehr lange Tradition, wir sind seit über 100 Jahren am Standort. Vielen Dank an alle unsere treuen Kunden“, schreibt der Verkaufsleiter, der das kernsanierte 180 Quadratmeter große Geschäft am Donnerstag, dem 29. September aufgeschlossen hat.
Die Wohnungen und ein Schulungsraum, in dem bis zum Brand Schülernachhilfe gegeben wurde, sollen nach und nach auch renoviert werden, sagt Röseler.
Das Familienunternehmen wird mittlerweile in der fünften Generation geführt. Sechs Filialen betreibt das Unternehmen derzeit in der Region.
Als einer von ursprünglich einer Handvoll lokaler Händler hat Röseler seine Filiale in der Rathaus-Galerie bis heute behalten.Das seit 175 Jahren bestehende Unternehmen dürfte eines der ältesten in Leverkusen gegründeten und durchgehend existierenden lokalen Betrieben sein. Älter als Bayer ist es allemal. Der Sitz der ersten Schuhmacherei der Röselers war ein Fachwerkhaus in Lützenkirchen-Holzhausen.
In einer früheren Version dieses Artikels hatten wir irrtümlich das Leverkusener Schuhhandelsunternehmen Röseler mit dem Wuppertaler Schuhhändler P. Röseler GmbH in Zusammenhang gebracht. Es sind aber zwei voneinander unabhängige Unternehmen; auch wenn beide vom selben Lützenkirchener Schuster Antonius Röseler abstammen, der seine Werkstatt 1847 gründete. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.