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Corona-Abwehr in LeverkusenWer keine Maske trägt, muss ab Montag zahlen

Lesezeit 3 Minuten

15 Patienten werden im Moment im Klinikum behandelt. Das sind nur drei weniger als das bisherige Maximum im Frühjahr.

Leverkusen – Ab Montag werden Bußgelder verhängt für Maskenmuffel. Das hat am Freitag der derzeitige Leiter des Corona-Krisenstabs im Rathaus, Marc Adomat, angekündigt. Wer auf der Straße gegen die Maskenpflicht verstößt, die in den Fußgängerzonen seit voriger Woche auch draußen gilt, muss dann mit 50 Euro Buße rechnen. In Bussen und Bahnen wird es teurer: 150 Euro.

Im Lauf der zu Ende gehenden Woche wurde jedoch schon ein, so Adomat, „besonders renitenter Maskenmuffel“ mit einem Bußgeld belegt. Bei 566 Kontrollen durch den Kommunalen Ordnungsdienst ist das allerdings eine überschaubare Quote. Sie wird sich nun wohl erhöhen, obwohl genau dies nicht im Sinne der Verantwortlichen an der Stadtspitze ist: Es gehe nicht um Bestrafung sondern darum, den Bürgern zu verdeutlichen, dass der Mund- und Nasenschutz in der jetzigen Lage das wirkungsvollste Mittel ist, den Anstieg der Infektionen mit dem Corona-Virus kontrollierbar zu halten. „Maske tragen ist das Gebot der Stunde“, so der Leiter des Gesundheitsamtes, Martin Oehler.

Viele Tests, Inzidenz über 90

Am Samstag ist der Inzidenz-Wert noch einmal sehr deutlich gestiegen: 97,7 neue Infektionen in den vergangenen sieben Tagen auf 100 000 Einwohner. Am Donnerstag betrug dieser Wert noch 75,1, nachdem er seit Wochenbeginn regelmäßig über 80 gelegen hatte. „Die Hoffnung, ein Plateau erreicht zu haben, hat sich leider nicht erfüllt“, so Oehler. Allerdings müsse man berücksichtigen, dass in der Stadt auch inzwischen „so viel getestet wird wie kaum sonst wo“. Die Regel, nach Abschluss einer Quarantäne noch einen Corona-Test zu machen, gebe es in den meisten Städten nicht. Gerade bei diesem zusätzlichen Test „finden wir noch einiges“, sagte der Arzt. 2234 Personen sind derzeit in Quarantäne.

Die Zahl der akut an einer Corona-Infektion Erkrankten lag am Freitag bei 351, das waren 35 mehr als am Tag davor. In den Krankenhäusern werden 17 Menschen behandelt. Einer liegt auf der Intensivstation des Klinikums. Dessen Ärztlicher Leiter Utz Krug bezeichnete seinen Zustand als kritisch. Im Sankt-Remigius-Krankenhaus braucht ein zuvor beatmeter Patient das Gerät nun nicht mehr. Mit 15 Patienten, von denen drei aus dem Umland kommen, liege das Klinikum nur noch wenig unter dem Spitzenwert des Frühjahrs, ergänzte Krug: Vor ein paar Monaten wurden dort schon einmal 18 Menschen mit einer Corona-Infektion behandelt.

Die meisten Regeln werden akzeptiert

Die ebenfalls vorige Woche verhängte Sperrstunde für die Gastronomie ab 23 Uhr wird in der Stadt offenbar weitgehend eingehalten. Adomat berichtete von 43 Kontrollen in Gaststätten und nur zwei Verwarnungen. Ein Akzeptanz-Problem gibt es hingegen bei privaten Treffen unter freiem Himmel, die nur noch in kleinen Gruppen erlaubt sind: Sieben Kontrollen mündeten in fünf Verwarnungen.

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Dass die Regeln in der Stadt zuletzt binnen einer Woche verändert werden mussten, finden Adomat und Oberbürgermeister Uwe Richrath „unbefriedigend“. Auch, dass Landesschulministerin Yvonne Gebauer von einer Empfehlung des Robert-Koch-Instituts abweicht und Lehrern keine Maskenpflicht im Unterricht auferlegt, sei nicht gut.

Noch ein Problem: Die Corona-Hotline der Stadtverwaltung (0214 / 406 33 33) ertrinkt in Anfragen, auch von Auswärtigen.