Entlang der Straße Am Weiher wird der Deich von Bäumen und Sträuchern befreit. Dafür wird die Straße gesperrt.
HochwasserschutzWupperverband lässt in Opladen zehn Erlen und Zypressen fällen
![Mehrere Bäume stehen in einer Böschung an einem Teich.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/11/dc967b8d-8488-43c2-9867-e28e379cd247.jpeg?q=75&q=70&rect=0,264,4000,2250&w=2000&h=1502&fm=jpeg&s=fe5a798490670421bab461205b31a1a1)
Die Erlen im Wupperdeich an der Straße Am Weiher werden gefällt.
Copyright: Peter Seidel
Die Tage von sechs Erlen und vier Zypressen, die seit Jahrzehnten in der Deichböschung zum Ludwig-Rehbock-Park standen, sind gezählt. Der Wupperverband hat angekündigt, dass die Bäume, die entlang der Straße Am Weiher stehen, in der Zeit von Freitag, 14. Februar, bis Samstag, 15. Februar, gefällt werden. Den Grund für die Rodung benennt der Verband kurz und bündig: Bäume sind auf Deichen nicht zulässig. Zusätzlich werden in dem Areal etwa 750 Quadratmeter Gehölze gerodet.
Denn, so der Verband zur Begründung, ein im Sturm oder im Hochwasser umstürzender Baum, der in einem Deich wurzelt, könne „durch das Herausreißen des Wurzeltellers zu einer erheblichen Schädigung des Deichkörpers bis hin zu einem Loch im Deich führen“. Auch werde die Grasnarbe unter Bäumen durch Lichtmangel und Laubfall ausgedünnt, was wiederum die Schutzfunktion des Deiches vor den Wassern der Wupper beeinträchtigen könnte.
Die Schwarzerlen sind nach Auskunft der Stadt geschätzt etwa 30 bis 40 Jahre alt. Das Alter der Sumpfzypressen schätzen die Fachleute in der Verwaltung auf 50 bis 60 Jahre, eventuell seien die vier Bäume aber auch noch älter.
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![Eine baumbestandene Böschung mit einem Teich](https://static.ksta.de/__images/2025/02/11/669256ee-82bf-4bb4-8e76-8dbbfbc77220.jpeg?q=75&q=70&rect=598,115,3306,2042&w=2000&h=1502&fm=jpeg&s=59686c72c844361843eefd1535d5eb1b)
Die Deichböschung rechts der Mauer wird von Bäumen und Büschen komplett befreit. Die Linden links der Mauer sind von der Rodung nicht betroffen.
Copyright: Peter Seidel
Das Ganze sei mit allen relevanten Stellen bei der Stadt und der Bezirksregierung abgesprochen, heißt in der Mitteilung weiter. Und es werden in der Nähe der gefällten Erlen und Zypressen neue Bäume gepflanzt. Die Lindenallee auf der Straße Am Weiher sei von den Arbeiten nicht betroffen.
Erich Schulz, zweiter Vorsitzender des Naturschutzbundes (Nabu) in Leverkusen, pflichtet dem Wupperverband im Grundsatz bei. „Bäume haben auf Deichen nichts zu suchen.“ An der konkreten Stelle liege zwischen dem Deich und der Wupper allerdings der Park mit seinem Weiher. Der Fluss ist von der Deichanlage zwischen etwa 80 Meter auf Höhe der Fußgängerbrücke über die Wupper und 20 bis 25 auf Höhe der Düsseldorfer Straße entfernt. „Ich finde es an dieser Stelle übertrieben, die Bäume zu fällen“, so Schulz. „Die Wupper ist doch ziemlich weit weg von dem Deich.“
Auf Nachfrage teilten Stadt und Wupperverband am Dienstag mit, dass die Bäume zu einer Zeit in der Deichböschung gepflanzt wurden, als im Hochwasserschutz „die Vorgaben noch deutlich weniger streng“ waren. Jetzige Rechtsgrundlage ist die Deichschutz-Verordnung der Bezirksregierung, die am 1. Januar 2023 in Kraft trat. Und dort ist eben festgehalten, dass Bäume unabhängig von ihren speziellen Eigenschaften, nicht auf künstlichen Deichschutzanlagen stehen dürfen. Erlen werden sonst gerne in Gruppen an Bach- und Flussböschungen gepflanzt.
Straße Am Weiher gesperrt
Die Straße Am Weiher wird während der Fällarbeiten am Freitag, 14., und Samstag, 15. Februar, gesperrt. Es herrscht zusätzlich ein Parkverbot in der Straße. Auch Fußgänger und Radfahrer müssen aus Sicherheitsgründen während der Rodung mit Beeinträchtigungen rechnen. (ps)