Zum zweiten Mal verwirklicht die Prinzengarde ihr neues Konzept, das die Gäste überwiegend überzeugt.
KarnevalPro Stunde ein Auftritt, sonst Party: So geht Sitzung in Opladen
Tiger, Pirat, Erdbeere, Fee und Biene sind schon eine Viertelstunde nach Beginn der Karnevalsparty der Opladener Prinzengarde, auf der Tanzfläche anzutreffen. Für sie scheint das neue Konzept, das sich die Zitronenfunken überlegt haben, perfekt aufzugehen. An diesem Samstagabend hält die Prinzengarde Opladen (PGO) ihre traditionelle Sitzung ab, das Konzept ist dabei allerdings nicht so traditionell.
„Fastelovendsdanz ... un Täterä“ ist seit dem vergangenen Jahr der Titel des Events. Jahrzehntelang fügte sich die Prinzengarde dem klassischen Konzept einer Karnevalssitzung, das änderte sich nach der Corona-Pause. „Im Saal sitzen und zuhören ist nicht mehr adäquat, wir machen eine Party, bei der die Leute selbst tanzen können“, erklärt Schatzmeister Jürgen Kube. Für eine Verschnaufpause zwischen den Tanzeinheiten sorgt der Auftritt von Prinz Mally I. sowie der Altstadt- und der Neustadtfunken.
Umjubelte Tanzgarden
Die Auftritte sind im Stundentakt, das soll laut Kube für die perfekte Mischung zwischen Sitzungskarneval und Partystimmung sorgen. „Wir hoffen natürlich auch, dass wir mit unserem neuen Konzept jüngere Leute ansprechen, denn nur durch sie kann der Karneval weiterleben“, sagt Kube. So geht es um Viertel nach acht mit dem ersten Auftritt los: Die Mädchengarde der Altstadtfunken bringt mit Hebefiguren die Bühne zum Beben, und so schallt schon nach dem ersten Tanz „Zugabe“ durch den Saal.
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Es folgt der Traditionstanz der Garde, bei dem Präsident Sebastian Kehrbaum kurzerhand mittanzt – und Jubelrufe erntet. Eine Stunde später kommt Prinz Mally I. zu Besuch und bekommt eine Torte geschenkt, die ihn im Elvis-Kostüm bei der Prinzenvorstellung zeigt. Anschließend tut er das, was er am besten kann: Singen. Zu seinem Repertoire gehören Karnevalslieder und aktuelle Hits.
Nach diesem Auftritt sind die Gäste an der Reihe, bevor die Neustadtfunken als letzte Tanzgruppe einmarschieren. Viele spricht das neue Konzept der einstigen Karnevalssitzung an: „Das gefällt uns gut, man kann wesentlich besser tanzen und muss nicht still sitzen“, sagt eine Freundesgruppe aus Bergisch Neukirchen, die laut eigener Aussage schon seit 15 Jahren die Sitzung der Zitronenfunken besucht. Eine Burscheiderin ist ebenfalls angetan: „Das ist richtig schön gemacht, dass wir tanzen können. Allerdings würde ich mir mehr Gäste wünschen, das ist schade, weil das Konzept sonst sehr gut ist.“
Eine Frau aus Mathildenhof ist weniger überzeugt: „Als wir gekommen sind, war es mehr eine Schlagerparty, jetzt wird es ein bisschen karnevalistischer, aber es könnte natürlich mehr los sein.“ Sie würde sich mehr Bühnenprogramm wünschen: „Stadtgarden, Bands, die live spielen.“ Tatsächlich ist die Bergisch Neukirchener Stadthalle an diesem Abend nicht übermäßig gut besucht.