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Naturgut OphovenEine neue Ausstellung zieht mit an den neuen Leverkusener Standort

Lesezeit 3 Minuten
Mehrere Personen stehen nebeneinander an einer Fahne auf einem Parkplatz.

Von links: Barbara Pagenkemper (Grafikdesignerin und Mitglied des Museumsteams Energiestadt), Joachim Dohm (Präsident des Rotary Clubs Leverkusen), Ute Pfeiffer-Frohnert (Ausstellungsleiterin am Naturgut Ophoven), Fine Haiduck (Mitarbeiterin des Projekts „Mehr Mut für Alle“), Elke Mosebach-Garbade (designierte Präsidentin des Rotary Clubs Rhein-Wupper) und Hans-Jörg Schaefer (Mitglied des Rotary Clubs Rhein-Wupper) haben sich gemeinsam für das neue Ausstellungskonzept „Mehr Mut für Alle“ am vorübergehenden Museumsstandort „Mutreiferei“ eingesetzt.

An der ehemaligen Bananenreiferei Pott in Opladen soll die „Mutreiferei“, ein „Kindermuseum für morgen“, entstehen.

„Grund für das alles ist die Hochwasserkatastrophe 2021, die immer noch nachwirkt“, erläutert die Ausstellungsleiterin des Kinder- und Jugendmuseums „Energiestadt“ Ute Pfeiffer-Frohnert. Das Naturgut Ophoven war so erheblich zu Schaden gekommen, dass es gezwungen ist, die Talstraße während den umfangreichen Sanierungsarbeiten ab Frühjahr 2025 zu verlassen und den nur wenige Gehminuten entfernten Ausweichstandort an der Stauffenbergstraße 17 in Opladen zu beziehen.

Während die Flut-Förderung Nordrhein-Westfalens den Großteil der Kosten für die Instandsetzung übernehme, habe das Umweltbildungszentrum weiterhin vor der Herausforderung gestanden, wie das neue, interaktive Ausstellungskonzept „Mehr Mut für Alle“ finanziert werden könne, so Pfeiffer-Frohnert. Bei der Realisierung seien, neben der Stadt Leverkusen sowie dem Landesministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, die Leverkusener Rotary Clubs von besonderer Bedeutung gewesen.

Gemeinsames Projekt der drei Leverkusener Rotary Clubs

„Als das Naturgut bei uns eine Summe zur Unterstützung angefragt hat, habe ich wegen der Höhe direkt gesagt: ‚Wir sind raus!‘“, erinnert sich Hans-Jörg Schaefer, Mitglied des Rotary Clubs „Rhein-Wupper“, lachend. Um 60.000 Euro sei es gegangen. Das sei nicht zu stemmen gewesen. Allerdings habe er später festgestellt, dass in dem Fonds für die Flutopfer ihres Distrikts, dem unter anderem auch das Ahrtal angehört, noch Mittel abrufbar sind.

Nach Rücksprache mit den zwei anderen Rotary Clubs „Leverkusen“ und „Opladen“ gab es die Zusage für jeweils 10.000 Euro. Die andere Hälfte sei aus dem Fonds geflossen, führt Schaefer aus. Mit dieser Zuwendung werde das spezifische Ziel der Jugendförderung verfolgt, ergänzt Elke Mosebach-Garbade, die designierte Präsidentin des Rotary Clubs „Rhein-Wupper“. Was das für die geplante Ausstellung an dem neuen Standort, der „Mutreiferei“, konkret bedeutet, weiß die Mitarbeiterin des Projekts „Mehr Mut für Alle“ Fine Haiduck: Vor der ehemaligen Bananenreiferei Pott sollen auf einem Areal von 100 Quadratmetern ab dem Spätsommer acht zusammenhängende Container Platz finden, die zehn interaktiven Spielstationen für Kinder von vier bis zwölf Jahren Raum geben, erklärt Haiduck. Es gehe darum, sich lösungsorientiert mit dem „nahezu alle Lebensbereiche beherrschenden Problem des Klimawandels auseinanderzusetzen“ – aber auf eine mutige Art und Weise.

Die Ausstellung sei in vier Themeneinheiten gegliedert, so Haiduck: „Kopfmut“, der ermutige, wissenschaftliche Fakten anzuerkennen, aber auch zu hinterfragen, „Herzmut“, der zur Zivilcourage ermuntere, „Handmut“, der animiere, aktiv zu werden und „Ohrmut“, der daran erinnere, dass es auch Mut brauche, anderen zuzuhören und unterschiedliche Perspektiven zuzulassen.

Leverkusen: „Mut kann man lernen und entwickeln“

Unter den spielerischen Ausprobierstationen gebe es beispielsweise die „Gute-Taten-Waage“, konkretisiert Pfeiffer-Frohnert: Diese stehe im bewussten Kontrast zum ökologischen Fußabdruck, der eher negativ konnotiert sei. Hier erfahre man, welche Taten besonders gut für die Umwelt sind, schildert die Museumsleiterin und stellt einen Kasten, der die Auswirkung von wiederverwendbaren Trinkflaschen veranschaulichen soll, auf die Waage.

„Super Anfang“, beziffert die Waagenanzeige. „Manche Taten wiegen dabei schwerer als andere“, verdeutlicht Pfeiffer-Frohnert und legt einen weiteren Kasten hinzu, der dafür steht, zur Schule zu laufen oder zu radeln: „Tolles Vorbild“ ist nun zu lesen. Aktuell brauche es Zuversicht mehr denn je, betont die Ethnologin. Die Ausstellung zeige Kindern: „Mut kann man lernen und entwickeln“.