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Was Leverkusen blühen sollAutobahnausbau bringt Feinstaub und Stau, Stau, Stau

Lesezeit 3 Minuten

Einsatz für die junge Generation: Gisela Kronenberg sammelt Unterschriften in der Wiesdorfer Fußgängerzone.

Leverkusen – Gisela Kronenberg weiß bescheid, wo es fluppt und wo nicht und woran es liegt, wenn es nicht fluppt. „In Opladen“, sagt die parteilose Ratsfrau, „läuft es.“ Sprich: Dort unterschreiben die Leute dieses wichtige Anliegen, für das sie heute hier in der City mit anderen Mitgliedern des Rates wirbt und für das zeitgleich auch in den Fußgängerzonen Schlebuschs und – eben – Opladens geworben wird.

„Da stehen sie sogar an, um zu unterschreiben“, betont ihr Kollege Julian Frohloff von der SPD, der eben noch „mit Opladen“ telefoniert hat. Aber hier in Wiesdorf ist es eher schwer mit den Unterschriften , sagt Gisela Kronenberg. Bislang ist nur ein Karton zusammengekommen. Ein paar Hundert vielleicht. „Das ist nicht viel.“ Trotz Gratis-Süßigkeiten. Warum? „Weil hier gerade die jungen Leute, die in der Stadt unterwegs sind, sich nicht wirklich interessieren für das, was ihnen blüht.“ Für all die Konsequenzen, die der vom Bund geplante Ausbau der Autobahnen 1 und 3 für Leverkusen nämlich so mit sich bringen wird, wenn er kommt.

Feinstaub und Lärm

Da gehe es um Feinstaubbelastung und Lärm jenseits aller hinnehmbaren Maße. Und um Stau, Stau und nochmals Stau in der Innenstadt. Denn über deren Straßen müsse der Verkehr während des Ausbaus ja umgeleitet werden. Ach ja: „Und denken sie mal an die rund 9000 40-Tonner, die dann das ganze Erdreich für den Ausbau bewegen müssten“, sagt Gisela Kronenberg und wiederholt: „9000!“ Nein! Da kann es nur heißen: „Keinen Meter mehr!“

Das ist der Name der Initiative, für die sie und die anderen hier werben. „Und zwar mit allen Parteien!“ Und mit deren Mitgliedern sie dann am 10. Juni nach Berlin zum Verkehrsminister fahren will, um ihm Plakate vor die Nase zu halten, ein paar nette Worte mit- und die gesammelten Unterschriften gegen den Ausbau zu übergeben.

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Für die nächste Generation

„Wissen Sie“, sagt Gisela Kronenberg, „ich mache das ja nicht mehr für mich.“ Bei ihr gehe in ein paar Jahren „der Deckel drauf“. „Dann sehe ich die Radieschen von unten.“ Indes: „Ich mache das für die nachfolgenden Generationen!“ Und die sollten doch bitte mitziehen.

So wie zum Beispiel Sabine Poitz aus Wiesdorf mitzieht, als sie unterschreibt. Und zwar nicht nur für sich und ihren Mann. Sondern für ihre zwei Kinder, wie sie sagt. „Die Belastung ist jetzt schon extrem.“ Sie als Allergikerin habe in der Stadt merklich Probleme. All das sei auch ein Grund, warum sie und alle anderen in ihrer Familie ausschließlich mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln führen. „Wir haben kein Auto. Und ich sage Ihnen: Das klappt hervorragend!“ Man müsse nur wollen.

Süßigkeiten gab es als Anreiz für eine Unterschrift gegen den Ausbau der Autobahn dazu.

Womit Sabine Poitz quasi das inoffizielle Motto all derer benennt, die sich bei „Keinen Meter mehr!“ engagieren: Man muss nur wollen. Dann kann man vielleicht auch etwas erreichen. „Und deshalb“, sagt Gisela Kronenberg, „machen wir auch weiter und freuen uns auf Berlin!“