Aus Sicht der FDP ist die Durchschnittsnote von 4,1 ein „Skandal und nicht akzeptabel“.
Klimatest des ADFCBeim Radverkehr tritt Leverkusen auf der Stelle

Leverkusens ADFC-Chef Kurt Krefft hat viel zu tun mit Hinweisen auf Missstände im Radwege-Netz.
Copyright: Sabine Kuza
Eine eher unspezifische Kategorie und das Leihsystem haben Leverkusens Gesamtnote beim jüngsten Fahrradklima-Test nach oben gerissen. In diesen beiden Kategorien steht eine Zwei vor dem Komma, so dass es insgesamt zu einer 4,1 gereicht hat. Beklagt werden von Radlerinnen und Radler zu schmale Radwege (4,8, also fast mangelhaft), ihre Oberfläche (4,7) und die Führung an Baustellen (ebenfalls 4,8). Bemängelt wird außerdem, dass Falschparken auf Radwegen kaum kontrolliert und geahndet wird (4,8). Dass die Stadt voller Bettelampeln ist, schlägt sich in der Note 4,7 nieder; das Fahren im Mischverkehr mit Autos ist nach Ansicht der Teilnehmer an der Umfrage auch nicht sonderlich angenehm (Note 4,6).
Die Fahrradförderung in jüngster Zeit bekommt die Note 4,5, obwohl es in der Stadtverwaltung seit 2021 einen Beauftragten für den Radverkehr gibt. Für die FDP ist das erneut Anlass für diesen Befund: Es herrsche „Stillstand“ bei der Förderung des Radverkehrs. Tatsächlich kommt der ADFC, der den Fahrradklima-Test regelmäßig macht, zu dem Ergebnis, dass sich seit der letzten Untersuchung keine Verbesserungen ergeben haben.
Was macht eigentlich der Job-Service Leverkusen?
Das sei schon deshalb bedenklich, weil Leverkusen in seiner Kategorie der Städte zwischen 100.000 und 200.000 Einwohnern auf Platz 21 von 40 landet, heißt es bei der FDP. „Nun haben wir es wieder schwarz auf weiß, Leverkusen ist keine fahrradfreundliche Stadt“, bilanziert die Fraktionsvorsitzende Monika Ballin-Meyer-Ahrens. Sie ist im Gegensatz zu ihrem bisherigen Pendant bei den Grünen, Roswitha Arnold, und Baudezernentin Andrea Deppe häufig mit dem Rad in der Stadt unterwegs.
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Aus den schlechten Bewertungen pickt sich Ballin-Meyer-Ahrens den mangelhaften Zustand der Radwege heraus. Und zwar deshalb, weil die Stadtverwaltung schon vor Monaten ein Programm angeschoben hat, mit dem die Radwege verbessert werden sollen, in Regie des Job-Service Leverkusen. „Hier fordern wir eine Überprüfung, warum sich nichts geändert hat“, so die Freidemokratin. „Insgesamt ist die Platzierung im ADFC-Ranking ein Skandal und nicht akzeptabel.“
Längst gefasste Beschlüsse zur Verbesserung des Radwegenetzes müssten „endlich zügig umgesetzt werden“. Teilprojekte, die im großen Mobilitätskonzept zu verschwinden drohten, auch einmal umgesetzt werden, „damit die Menschen auch merken, dass Radfahrende in Leverkusen eine Lobby haben und dass es der Stadtverwaltung mit der Mobilitätswende wirklich ernst ist“. Nur mit dem auch vom Oberbürgermeister offensiv propagierten „Stadtradeln“ gelinge die Mobilitätswende in Leverkusen garantiert nicht.